Der Zusammenschluss von Zuchtverbänden IAFH hat eine Studie zu ECVM an den Start gebracht. Sie soll zunächst eine Analyse zur ECVM-Häufigkeit bei Warmblütern und zum Zusammenhang zwischen Genetik und Auffälligkeiten liefern.
Equine Complex Vertebral Malformation, kurz ECVM, beschreibt die Erkrankung, bei der die unteren Halswirbel des Pferdes fehlgebildet sind. Dies kann u.a. zu Rittigkeitsproblemen und gering- bis hochgradigen Bewegungseinschränkungen führen. Die Veränderungen der Halswirbelsäule sind angeboren. Unklar ist bisher, in welchem Maße sie erblich bedingt sind und wie sich Umwelteinflüsse (Fütterung der Mutterstute, Aufzucht, Ausbildung usw.) auswirken.
Die neue Studie der International Association of Future Horse Breeding (IAFH), der sieben deutsche Zuchtverbände angehören, soll zunächst der Frage nachgehen, wie häufig die Malformation der unteren Halswirbel beim Warmblutpferd auftreten. Dazu soll es eine umfassende Datenerhebung zu Stichproben von Warmblütern geben, um „aussagekräftige Analysen zum Zusammenhang zwischen Genetik, struktureller sowie klinischer Auffälligkeit zu ermöglichen“, heißt es auf der Seite des Holsteiner Verbandes, der Teil der IAFH ist. Die Pferde sollen klinisch allgemein und neurologisch untersucht und objektive Bewegungsdaten sollen erhoben werden. Individuelle genetische Profile lägen schon vor über die SNP-Genotypisierungen, die bei den beteiligten Reitpferdezuchtverbänden bereits routinemäßig für die Abstammungsüberprüfung aller Fohlen veranlasst werde. Diese könnten nun in der ECVM-Studie helfen, der für die Veränderungen an den Halswirbeln ursächlichen Genetik auf den Grund zu gehen.
Die Studie wird gemeinsam durch Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf und der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und mit dem Rechenzentrum Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung (vit) durchgeführt. Erfahrene Radiologen und Fachtierärzte für Pferde sowie Wissenschaftler der tierzüchterischen Institute der Universitäten in Göttingen und Kiel stehen außerdem fachlich beratend zur Seite.
Die IAFH wurde gegründet, um gemeinsam und in enger Zusammenarbeit mit der Wissenschaft das Potenzial der Genomik für die Pferdezucht zu erschließen.
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