Gleich zwei Pferdefrauen wurden im Rahmen des Landesreitertages des Landesverbandes Sachsen-Anhalt mit dem bronzenen Reiterkreuz ausgezeichnet. Beide sind für ihre Verdienste in der Ausbildung von Reiterinnen und Reitern in ganz Sachsen-Anhalt bekannt.
Hanna Preller – Reitsportlerin, Landestrainerin, Fachausschuss-Vorsitzende
In Wernigerode geboren, war Hanna Preller schon immer in Sachsen-Anhalt zuhause. Die mittlerweile 80-Jährige sitzt bis heute im Sattel und blickt auf eine beispiellose Karriere, sowohl als Reiterin als auch als Ausbilderin zurück. Angefangen im Kindesalter, wurde das Reiten schnell zu ihrem Beruf. Nach dem Schulabschluss absolvierte sie eine Lehre zur Facharbeiterin für Pferdezucht und -sport im Gestüt Graditz und war unter anderem für die Betriebssportgemeinschaften in Stendal und Jena tätig. Ihre Turnierkarriere startete in der DDR: So gewann sie von 1972 bis 1987 elf Mal die Meisterschaften im Springreiten und der Vielseitigkeit und belegte weitere 15 Mal den zweiten und dritten Rang. 1965 war sie überdies bereits Dritte in der Championatswertung der DDR und bekam 1984 den Titel „Meisterin des Sports“ der DDR verliehen. 1996 beendete sie ihre aktive Karriere.
Nachdem sie selbst unter namenhaften Ausbildern wie Bernhard von Albedyll gelernt hatte, gab sie ihr Wissen auch immer bereitwillig an andere weiter. So ist sie Trainerin A und war ab 1990 Landestrainerin der Pony- und Vielseitigkeitsreiter in Sachsen-Anhalt. Hinzu kam ihre Arbeit im Fachausschuss Vielseitigkeit im Landesverband Sachsen-Anhalt, den sie sowohl mitgründete, als auch zehn Jahre lang leitete. Darüber hinaus war sie über Jahrzehnte hinweg auch Übungsleiterin in ihrem Heimatverein, dem Wernigeröder Rot-Weiß.
Auch ihre Familie ist dem Reitsport eng verbunden. Neben Ehemann Heinz-Jürgen Preller, selbst 1972 DDR-Meister der Vielseitigkeit, sind auch ihre Töchter und Enkeltöchter allesamt im Reitsport aktiv und erfolgreich. Besonders den Vierkampf hat sie immer unterstützt, da sie diesen als wichtigen Beitrag zum vielseitigen Reiten betrachtet. Bis heute ist sie auf Turnieren unterwegs.
Für ihr Engagement erhielt sie bereits mehrere Auszeichnungen. Darunter waren das DPV-Ehrenzeichen, das Goldene Reitabzeichen der FN sowie die Goldene Peitsche des Landesverbandes der Reit- und Fahrvereine Sachen-Anhalt, die verbandshöchste Auszeichnung. Nun fügte sie diesem Ensemble noch das Deutsche Reiterkreuz in Bronze hinzu.
Uschi Emmerich-Elsner – Ausbilderin von Groß und Klein
Die gebürtige Rheinländerin Uschi Emmerich-Elsner machte Sachsen-Anhalt zu ihrer Wahlheimat. Neben dem Studium der Betriebswirtschaftslehre und der anschließenden Übernahme einer Maschinenbaufirma spielten auch Pferde von Beginn an eine entscheidende Rolle in ihrem Leben. Seit sie zehn Jahre alt ist, besitzt sie eigene Pferde, sodass sie gemeinsam mit Ehemann Dr. Uwe Emmerich 1997 beschloss, einen eigenen Hof zu erwerben. Der Grundstein für ihre weitere ausbilderische Karriere war gelegt: Auf dem Drömlingshof in Breitenrode baute sie einen Betrieb auf, der sowohl einen Pensions- und Zuchtbetrieb beinhaltete, als auch eine Reitschule. Das war ihr immer besonders wichtig: Auch denen das Reiten zu ermöglichen, die kein eigenes Pferd besitzen. Dafür absolvierte sie 1997 die Prüfung zur Pferdewirtin Zucht und Haltung, sowie 2011 die Prüfung zur Pferdewirtschaftsmeisterin mit Graf-von-Lehndorff-Auszeichnung. Ihr Wissen gab sie immer auch an andere weiter: 14 Auszubildende konnten seither in ihrem Betrieb die Ausbildung absolvieren.
Auch sportlich war Emmerich-Elsner lange Jahre selbst erfolgreich. So war sie ab den 80er Jahren insgesamt achtmal Vize-Landesmeisterin in der Dressur, 1995 errang sie den Meistertitel. Auch ihre Schüler schafften im Junioren- und Junge Reiter-Lager mehrfach den Sprung zu den Landesmeisterschaften: Allen voran Tochter Laura, die 2019 die Bronzemedaille bei den Jungen Reitern gewann. Aber auch als Richterin war Uschi Emmerich-Elsner in ganz Sachsen-Anhalt unterwegs. 28 Jahre lang war sie Mitglied der Landeskommission und richtete bis zur schweren Klasse in der Dressur.
Auch in Vereinen und Gremien engagierte sie sich jahrelang. An der Gründung des Reit- und Fahrvereins Drömlinghof-Breitenrode 1994 war sie selbst beteiligt und engagierte sich über 20 Jahre als Vorsitzende. Unter ihrer Führung avancierte der Reitverein zum mitgliederstärksten Verein Sachsen-Anhalts und besteht mittlerweile seit über 25 Jahren. Auch im Kreisreiterverband Bördekreis war sie von 2011 bis 2015 als Vorsitzende aktiv. Darüber hinaus war sie seit 1994 Mitglied im Fachausschuss Dressur in Sachsen-Anhalt und übernahm 1998 sogar dessen Vorsitz. Auch sie wurde für ihr Engagement bereits ausgezeichnet: 2019 erhielt auch sie die verbandshöchste Auszeichnung des Landesverbands der Reit- und Fahrvereine Sachsen-Anhalt, die Goldene Peitsche.
Im Jahr 2020 haben sie und Ehemann Dr. Uwe Emmerich ihre Zelte in Breitenrode abgebrochen, den eigenen Betrieb verkauft und sind samt Pferd nach Gmund am Tegernsee gezogen. Jahrzehntelang hat Uschi Emmerich-Elsner den Reitsport auf verschiedensten Ebenen gefördert – von Turnieren, dem Vereinsleben, bis hin zum Nachwuchs. In Breitenrode bleibt nun Tochter Laura im Verein aktiv, und sicher wird Emmerich-Elsner, nun Trägerin des Deutschen Reiterkreuzes in Bronze, selbst auch den ein oder anderen Besuch abstatten.
Quellen: FN-press, volksstimme.de, az-online.de, hippothek.de
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