Am 22. November wurde der erste Teil der Helgstrand-Doku im dänischen Fernsehen ausgestrahlt, eine Woche später Teil zwei. Damit wurden Bilder öffentlich, die u.a. verletzte Pferde und verdeckte Wunden als Alltag im Stall Helgstrand zeigten. Nun will Helgstrand Dressage Videoüberwachungsanlagen in allen Reithallen an den drei dänischen Standorten installieren.
Wie das dänische Reitsportmagazin ridehesten.com berichtete, soll der heutige Dienstag der Stichtag sein, an dem alle Reithallen der drei dänischen Standorte von Helgstrand Dressage mit Kameras ausgestattet werden.
Anders Bjørnstrup, kaufmännischer Direktor, sagte dazu: „In unserem ständigen Bestreben, ein Höchstmaß an Tierschutz beim Reiten und Trainieren zu gewährleisten, installieren wir jetzt Kameras in allen Reithallen, damit wir das Rohmaterial überprüfen können, wenn wir auf schlechtes Reiten oder unethische Trainingsmethoden aufmerksam gemacht werden. In Zukunft können der dänische Pferdesportverband und die zuständigen Behörden jederzeit stichprobenartige Kontrollen durchführen, natürlich unter Berücksichtigung der geltenden Gesetze.“
Die Installation der Videoüberwachung ist eine Reaktion auf die Operation X-Dokumentation „Geheimnisse eines Pferdemilliardärs“ vom dänischen Sender TV2. Seitdem habe man sich bei Helgstrand Dressage bemüht, sowohl den Tierschutz als auch die Bedingungen für die Mitarbeiter zu verbessern. Dafür sei ein Whistleblower-Programm eingeführt, und die Richtlinien für die Ausbildung und Behandlung der Pferde verschärft worden. „Wir hoffen, dass die neue Kameraeinrichtung dazu beitragen kann, sowohl dem Verband als auch den Behörden zu versichern, dass sowohl das Reiten als auch das Training ordnungsgemäß durchgeführt werden“, sagte Anders Bjørnstrup.
Keine systematische Überprüfung des Trainings
Zuvor sei bereits eine Kamera in der Reithalle der Helgstrand Academy installiert gewesen – allerdings nur zum Zwecke der Sicherheitsüberwachung und deshalb nicht von ausreichender Qualität. Damit auch die Überprüfung von durchgeführten Trainings erfolgen kann, sollen die Reithallen nun mit professionellerer Kameraausrüstung ausgestattet werden. Dennoch gebe es damit keine systematische Überprüfung des Trainings bei Helgstrand Dressage, betonte Anders Bjørnstrup. „Aber wenn sich die Notwendigkeit einer Überprüfung ergibt, können wir zurückgehen und mit Hilfe von langen Rohaufnahmen Klarheit schaffen. Wir sehen dies auch als Beruhigung für unsere Mitarbeiter und Reiter.“
Herr Helgstrand scheint nicht zu verstehen, dass man duch das installieren von Kameras das Reiten nicht erlernt. Denn: Gewalt setzt immer dort ein, wo Können und Verstand an ihre Grenzen stossen.