Mit Platz 40 auf der Weltrangliste ist er aktuell der erfolgreichste Springreiter aus Israel, trotzdem wird Daniel Bluman nicht zu den Olympischen Spielen nach Tokio fahren. Schuld ist ein Formfehler bei der Registrierung seiner Stute Gemma. Nun fühlt sich der 31-Jährige vom Weltreiterverband FEI im Stich gelassen.
Für Daniel Bluman wäre es die dritte Olympiateilnahme gewesen. 2012 sprang er mit Sancha LS auf Platz 20 in der Einzelwertung. Auch 2016 war er mit Apardi als Einzelreiter in Rio dabei – damals allerdings noch für Kolumbien, da er sowohl die kolumbianische als auch die israelische Staatsbürgerschaft besitzt. Ende 2016 entschloss Daniel Bluman sich dazu, zukünftig unter israelischer Flagge zu reiten und trug maßgeblich dazu bei, eine israelische Springreitermannnschaft für die Olympischen Spielen in Tokio zu qualifizieren. Doch seine Teamkollegen werden nun ohne den 31-Jährigen nach Japan reisen müssen.
„Ich wurde heute darüber informiert, dass ich nicht an Olympia in Tokio teilnehmen darf. Ein Registrierungsfehler bei der FEI, der meine Stute Gemma betrifft und der enorme Widerstand der Rechtsabteiltung der FEI, haben meinen Traum von Tokio platzen lassen. Ich bin sehr enttäuscht von der FEI“, gab Daniel Bluman gestern auf seinen Social Media-Kanälen bekannt. Er fühle sich respektlos behandelt und als ein Lügner dargestellt. „Ich glaube fest daran, dass die FEI und die Reiter für unseren Sport zusammenarbeiten sollten. So hat es sich bei meiner ersten Erfahrung mit der FEI aber nicht angefühlt.“
Was ist passiert?
Tatsächlich wollte Daniel Bluman in Tokio die zehnjährige Schimmelstute Gemma v. Luidam-Unaniem satteln. Alle Pferde, die bei den Olympischen Spielen an den Start gehen sollen, mussten bis zum 15. Januar 2021 im Besitz der Nation sein, für die sie antreten sollen. Das Problem: Gemma gehört zwar ihrem Reiter, als Besitzer war jedoch zuletzt „Blue Star Investments (USA)“ bei der FEI vermerkt. Erst am 22.06.2021 wurde diese Eintragung auf „Blue Star Investments (ISR)“ geändert.
Als Daniel Bluman, der selbst in Florida (USA) beheimatet ist, den Fehler im Frühjahr bemerkte, wandte er sich direkt an die FEI und bat um eine entsprechende Rückdatierung der Angaben zum Besitzer der Stute. Der Fall landete vor dem FEI Tribunal. Daniel Bluman gab dort an, dass es sich um einen Verwaltungsfehler handele. Die Nationalität der Stute hätte direkt als Israel eingetragen werden müssen, weil sie seit 2016 in seinem alleinigen Besitz sei.
Die Verwirrung diesbezüglich führte er auf die Verwendung des Pseudonyms „Blue Star“ zurück, mit dem er seine Verbundenheit mit der israelischen Flagge symbolisieren wolle. Dahinter stehe aber keine Holding-Gesellschaft, Firma oder ähnliches – da Blue Star also real nicht existiere, hätte die Stute direkt mit der Nationalität ihres Besitzers eingetragen werden müssen, in diesem Fall Israel.
Das FEI Tribunal lehnte den Antrag ab und berief sich unter anderem darauf, dass es sich streng an die gültigen Regeln halten müsse, um alle Reiter gleich zu behandeln. Auch in ähnlichen Fällen haben man sich so entschieden, es sei nicht das erste Mal, dass Athleten die Frist verpasst hätten. Die ausführliche Begründung kann man hier nachlesen.
Die Enttäuschung ist groß
Im Gespräch mit World of Showjumping zeigte sich Daniel Bluman ziemlich desillusioniert: „Ursprünglich habe ich die FEI kontaktiert, weil ich Hilfe dabei gebraucht habe um einen Weg zu finden, wie dieser technische Registrierungsfehler zu beheben ist. Aber alles was ich gefunden habe, war ein Hindernis nach dem nächsten. Schließlich ging es mir nicht darum, einen Besitzerwechsel vorzunehmen, es sollte lediglich die Nationalität korrigiert werden – das ist ein technischer Aspekt. Der härteste Teil war, dass es sich angefühlt hat wie die FEI versus mich. Mir wurde nicht geglaubt und meine Integrität wurde von der Rechtsabteilung der FEI in Frage gestellt. Das war eine sehr schmerzhafte Erfahrung.“
Viele Reiterkollegen kommentierten den Post von Daniel Bluman. So schrieb beispielsweise die US-amerikanische Springreiterin Laura Kraut: „Es tut mir so leid Daniel, so eine Schande. In drei Jahren wartet Paris. Ich freue mich darauf, dich dort anzufeuern.“ Etwas kürzer und eindeutiger fiel die Antwort von Spingreiter Nayel Nassar (EGY) aus: „Das ist einfach Bullshit.“Air Jordan 1 Outlet Store | nike dunk release dates
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