Jürgen Koschel wurde aufgrund seiner hervorragenden Tätigkeiten als Trainer mit dem Deutschen Reiterkreuz der Deutschen Reiterlichen Vereinigung in Gold ausgezeichnet. Die Ehrung fand bei den Deutschen Meisterschaften in Balve statt.
Sie wurde von Hans-Joachim Erbel, Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, Gastgeberin Gräfin Rosalie von Landsberg-Velen sowie Klaus Röser, Vorsitzender des Dressur-Ausschusses des Deutschen Olympiade Komitees für Reiterei, vorgenommen.
Mit der Leistungsklasse 1 im Springen sowie in der Dressur zählt Jürgen Koschel zu einem erlesenen Kreis. Zu seinen aktiven Zeiten ritt er von Reitpferdeprüfungen bis zum Grand Prix und kann über 900 Platzierungen und Siege, mit über 100 Pferden aufweisen. Aber nicht nur seine Karriere im Sattel ist bemerkenswert. Auch seine Arbeit vom Bahnrand aus, als Trainer, ist äußerst erfolgreich.
Viele verschiedene Nationen wurden von Koschel unterstützt. 1988 begleitete er beispielsweise die finnische Mannschaft zu den Olympischen Spielen. Ab 1994 profitierte das spanische Dressurteam von seiner Kompetenz als Trainer. Anschließend ging es in die Niederlande, wo er mit seiner Expertise hinter der niederländischen Dressurequipe stand. Und das hocherfolgreich – bei Olympia 2000 in Sydney gewann das Team Silber und für seine Schülerin Anky van Grunsven gab es Einzelgold.
Jürgen Koschel: international gefragt
Koschels Trainer Verdienste gingen nach einem kurzen Intermezzo in der Schweiz, deren Equipe er ebenfalls zu Olympia (2004, Athen) begleitete, aber auch über Europa hinaus. Für Südkorea und Japan war er ebenfalls tätig und maßgeblich an den Erfolgen der Nationen beteiligt.
2007 verschlug es ihn allerdings wieder in sein Heimatland zurück, wo er zunächst Dressurtrainer der Reiter am Bundesleistungszentrum am Deutschen Olympiade-Komitee (DOKR) in Warendorf wurde. Parallel baute er sich mit seinem Sohn Christoph einen internationalen Turnier- und Ausbildungsstall, in Hagen am Teutoburger Wald, auf.
Der Nachwuchs in Deutschland konnte sich ebenfalls über Jürgen Koschel als Trainer freuen. Bis 2016 unterstützte er die Altersklasse U25, den Piaff-Förderpreis und die Perspektivgruppe als Disziplintrainer Dressur. Zu seinen achten Olympischen Spielen reiste er 2016. Dort fungierte als Spezialtrainer Dressur für den Bundeskader der Vielseitigkeit.
Nicht nur Reiterkreuz, sondern auch Besen
Nun folgte am vergangenen Wochenende die höchste Auszeichnung mit dem Reiterkreuz in Gold in Balve. Bereits 2016 war ihm das Silberne Reiterkreuz verliehen. Doch nicht nur das Kreuz erhielt Koschel von Klaus Röser, dem Vorsitzenden des Olympia Komitees der Dressur. Zusätzlich gab es für den frischen Träger des Goldenen Reiterkreuzes auch einen goldenen Besen, der seinen Fleiß und die stetige Präsenz in seiner Karriere, hervorheben soll. Er sagte: „Du symbolisierst das Sprichwort „Reiten lernt man nur durch Fegen. Du bist morgens der Erste und abends der Letzte auf der Stallgasse, sorgst immer dafür, dass es den Pferden gut geht und alles ordentlich ist.“
Sophie Bolze
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