Juliette und Antonia Ramel – Patrik Kittel Schülerinnen sollen Millionen-Steuern nachzahlen

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Juliette Ramel auf dem KWPN-Wallach Buriel K.H. (© Pauline von Hardenberg)

Die schwedischen Schwestern Juliette und Antonia Ramel sollen Steuern hinterzogen haben. Die Olympiareiterinnen und Schülerinnen von Patrik Kittel sollen nun mehrere Millionen Euro zahlen. Das wollen sie aber nicht.

Hobby? Nein, ernsthafte Gewinnabsicht. Das eine sagt der schwedische Staat, das andere die Schwestern Juliette und Antonia Ramel, die schwedischen Dressurreiterinnen, die bei Patrik Kittel trainieren.

31 Millionen schwedische Kronen sollen die schwedischen Schwestern Juliette und Antonia Ramel an Steuergeldern nachzahlen. Das berichten große Tageszeitungen in Schweden. Den olympiaerfahrenen Schwestern wird zur Last gelegt, Steuererleichterungen über ein Unternehmen geltend gemacht zu haben.

Juliette und Antonia Ramel – Pferdehändler wie Trainer Patrik Kittel?

Schwedische Behörden haben ein Unternehmen von Juliette und Antonia Ramel genauer unter die Lupe genommen: La Pomme heißt die Firma, deren Zweck Pferdehandel sein soll. Wie die Tageszeitung Expressen berichtet, besteht allerdings an der Gewinnerzielungsabsicht des Unternehmens erheblicher Zweifel. Das Blatt schreibt: „Die Behörde hat nun entschieden, dass das Unternehmen dem Staat über 30 Millionen SEK (schwedische Kronen) schuldet. Die Vorsteuer in Höhe von ca. 26 Mio. SEK, die das Unternehmen in den letzten Jahren verbucht hat, stand dem Unternehmen nach Angaben der Steuerbehörde nicht zu. Hinzu kommt ein Steuerzuschlag von über 5 Millionen SEK.“ 31 Millionen schwedische Kronen entsprechen ca. 2,71 Millionen Euro.

Das Blatt hat mit Christer Ahlroth, dem Zuständigen in der schwedischen Steuerbehörde gesprochen. Der Beamte sagt: „Ich denke, es ist ziemlich einfach, wenn man es sich ansieht. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es sich um ein Hobbyunternehmen handelt. Es handelt sich nicht um eine Tätigkeit, die in Übereinstimmung mit den geltenden Vorschriften mit einem objektiven Gewinnstreben ausgeübt wird“.

Im Exil zum Training in Münster

Antonia Ramel lebt schon länger in Münster. Sie trainiert bei Patrik Kittel, dessen Hof unweit der westfälischen Stadt liegt. Wie Aftonbladet schreibt, sei durch das Unternehmen „während eines Zeitraums von sieben Jahren kein einziges Reitpferd verkauft“ worden. Und weiter: „Die Verluste waren erheblich“. Verluste können steuermindernd wirken.

Die Schwestern wollen die Entscheidung der Steuerbehörde nicht akzeptieren. Sie haben gegen sie Berufung eingelegt. Juliette Ramel hat Schweden bei den letzten drei Olympischen Spielen vertreten. Ihre Schwester Antonia war als Ersatzreiterin zu den Olympischen Spielen nach Tokio gereist und dort dann zum Einsatz gekommen, nachdem das Pferd von Patrik Kittel lahm war.

Die Familie Ramel gehört zum schwedischen Adel. Der Vater der beiden betreibt ein Agrarunternehmen. Die Mutter stammt aus einer Familie, den zu den größten Brot-Produzenten in Schweden zählt.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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