Wenn man den Namen Kai Vorberg hört, denkt man an seine legendäre Mozart-Kür, mit der er 2006 Weltmeister in Aachen wurde. Sein vierbeiniger Partner damals: Picasso RS von der Wintermühle. Der ist nun mit 27 Jahren gestorben.
2018 ist ein schweres Jahr für den ehemaligen Weltklasse-Voltigierer Kai Vorberg. Anfang Juli musste er sein letztes großes Erfolgspferd Sir Bernhard gehen lassen. Nun starb auch noch Weltmeisterschaftspartner Picasso. Wobei letzterer stolze 27 Jahre alt wurde.
Nach seiner Verabschiedung aus dem Sport im Jahr 2010 beim CHIO Aachen konnte Picasso bis zuletzt seinen Ruhestand auf der Weide in der Nähe von Köln verbringen. Zwar zog er sich 2011 eine Verletzung zu infolge derer ihm ein Auge entfernt werden musste, aber das beeinträchtigte ihn nicht. Er war bis zum Schluss Teil seiner Herde.
Picasso ist das Pferd, von dem der heutige Co-Bundestrainer der Voltigierer, Kai Vorberg, sagt: „Ohne Picasso wäre ich ein Niemand und ich habe ihm im Grunde alles zu verdanken, was ich durch ihn werden konnte.“
Seit 2001 waren der Rheinländer Pageno-Sohn Picasso und Kai Vorberg ein Team. Viermal traten sie zusammen mit Longenführerin Kirsten Graf bei Deutschen Meisterschaften an, viermal wurden sie Meister. Von 2003 bis 2008 waren sie bei sechs Championaten für Deutschland im Einsatz und kehrten immer mit einer Medaille heim. Sie holten dreimal Gold, einmal Silber und einmal Bronze. Wobei der Weltmeister-Titel 2006 herausragt.
Berühmt war Picasso für seine Nervenstärke. Vorberg sagt: „Er war so besonders, weil er eine Grundeinstellung zum Leben hatte, die ihn niemals an sich, seiner Situation und seinem Selbstbewusstsein zweifeln ließ. Dadurch gab er mir im Wettkampf, besonders vor großer Kulisse, immer ein unvorstellbares Gefühl von Sicherheit. Und er diente mir in dieser Hinsicht auch als großes Vorbild, wenn man in einer Pferd-Mensch-Partnerschaft davon sprechen kann. Ob bei einer Show mit vorher nicht abgesprochenen Feuerfackeln oder einer tobenden Menge, mit ihm konnte uns einfach nichts passieren. Das hat uns sehr stark gemacht, deshalb war er wirklich mein ‚Once-In-A-Lifetime-Horse‘. Ich bin ihm unglaublich dankbar und werde ihn für immer in meinem Herzen und an meinem Handgelenk tragen!“
Quelle: www.pferd-aktuell.de
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