Kanada: Beezie Madden erklärt, warum sie sich aus dem Spitzensport zurückgezogen hat

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Beezie Madden und Darry Lou, mit dem sie den Rolex Grand Prix in Spruce Meadows gewann, ehe er an Jennifer Gates verkauft wurde. Heute ist der Fuchs erfolgreich mit Gates' Trainer Harrie Smolders (NED). (© von Korff)

Der kanadische Sportpferdeverband hat einen Lehrgang mit der Springreiterin Beezie Madden und ihrem Mann John veranstaltet. Darüber hat das „Canadian Horse Journal“ berichtet und unter anderem auch erklärt, weshalb eine der besten Springreiterinnen der Welt dem Spitzensport den Rücken gekehrt hat.

Am Rande dieses Symposiums erklärte Madden (58) noch einmal, was sie 2020 schon angekündigt hatte: „Ich möchte kürzer treten. Ich versuche nicht mehr ernsthaft in Championatsteams zu kommen oder in der Weltrangliste oben zu bleiben. Wir haben das eine ziemlich lange Zeit lang gemacht und ich habe die Lust daran verloren.“ Die „ziemlich lange Zeit“ umspannt Jahrzehnte, in denen Beezie Madden dem Sport ihren Stempel aufgedrückt hat. Ihr erstes Weltcup-Finale ritt sie 1987.

2004 und 2008 wurde sie Mannschaftsolympiasiegerin. 2008 gab es zudem Einzelbronze, und 2016 holten die USA Silber in Rio.

Bei drei Weltreiterspielen wurden es jeweils zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen für Madden. Viermal war sie bei Pan-Amerikanischen Spielen im Team, gewann zwei Gold-, eine Silber- und zwei Bronzemedaillen.

Bei zwölf Weltcup-Finals war sie zweimal siegreich, zuletzt 2018 mit Breitling LS, den sie auch immer noch von Zeit zu Zeit in der großen Tour reitet – aber nur, wenn sich beide danach fühlen. Denn Madden hat einen Tumor. Der ist nicht lebensbedrohlich, aber von Zeit zu Zeit beeinträchtige er ihren Gleichgewichtssinn. „An manchen Tagen bin ich 100 Prozent fit, an anderen bin ich leicht benebelt“, so Madden. Von daher wolle sie nicht für ein Team reiten.

Zuerst hatte Spring-Reiter.de diese Meldung des Canadian Horse Journal gepostet.

Die Madden Methode

Bei dem Symposium haben Beezie und John Madden ihre Methode vorgestellt, zu der Madden sagt, „das Besondere sei, dass es nichts Besonderes ist“: „Es geht darum, Tag für Tag gut für das Pferd zu sorgen. Sein Wohlergehen an erste Stelle zu setzen.“ Das Training bestehe für sie in erster Linie aus „Basics, basics, basics, Dressurarbeit, Gymnastik, Springen.“

Madden machte außerdem Werbung für die Zucht: „Die Zucht ist mehr eine Passion, als ein Geschäft und wir brauchen mehr Menschen, die züchten. Jedes Jahr gibt es mehr FEI-Reiter. Es gibt einfach mehr Menschen und mehr Turniere aber weniger Zucht. Von daher ist es wirklich schwierig, gute Pferde zu finden.“ Tatsächlich kaufen die meisten US-Springreiter Pferde aus Europa.

Und wer noch ein bisschen mehr Madden-Inspiration braucht, John Madden sagt: „Reiten ist wie einen Swimming-Pool mit einem Löffel leeren zu wollen. Es ist wirklich harte Arbeit und es braucht lange Zeit.“

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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