Kehlbiss – Jährling in Stinstedt im Landkreis Cuxhaven in der Nacht gerissen

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Jährling gerisssen Landkreis Cuxhaven

Das Bild des gerissenen Jährlings im Landkreis Cuxhaven haben wir bewusst unkenntlich gemacht. (© privat)

In der Nacht ist ein Jährling im Landkreis Cuxhaven mutmaßlich einer Raubtierattacke zum Opfer gefallen. Ein Kehlbiss deutet auf einen Wolfsangriff.

Jährling im Landkreis Cuxhaven gerissen. Um 6.45 Uhr morgens erreicht Klaus Steffens eine Sprachnachricht seines Nachbarn. „Guck mal auf deine Weide, eines der Pferde liegt da so komisch“. Steffens, Züchter der Luhmühlen-Siegers Charly van ter Heiden, geht zu der Weide. 19 Hengste, Jährlinge und Zweijährige stehen hier in einer großen Herde. Einige der Tiere stammen aus eigener Zucht, das Gros von Besitzern, die schon lange auf die Expertise von Steffens in der Aufzucht vertrauen.

Der Anblick, der sich Steffens bietet, ist nichts für Zartbesaitete: Ein Jährling liegt tot auf seiner rechten Seite. Der gesamte Bauchraum ist aufgebrochen. Teile des Darms sind meterweit aus dem Kadaver des Hannoveraner Jungpferds herausgerissen. Steffens bleibt sachlich, „ich bin gelernte Schlachter“. Trotzdem hätte er sich diesen Anblick gern erspart.

Wie starb der gerissene Jährling im Landkreis Cuxhaven?

Das Tier ist in der Nacht durch einen Kehlbiss ums Leben gekommen. Steffens vermutet, dass ein Wolf verantwortlich für den Tod des Jährlings im Landkreis Cuxhaven ist. Eine direkte Bestätigung kann der zuständige Wolfsberater, der am Vormittag vor Ort den Kadaver untersucht, nicht formulieren. „Aber wir haben eine Wolfsspur direkt an dem toten Körper gefunden“, berichtet Steffens. Weitere Spuren gibt es nicht, weil eindeutig zu erkennen, dass der Rest der Herde am Zaun entlang galoppiert sein muss. „Gott sei Dank hat der Elektrozaun mit Hausstrom gehalten. Vor dem Szenario, dass ein Wolf kommt und die Pferde in Panik durch den Zaun auf die Straße rennen, fürchten wir uns schon länger.“ Die Weide liegt nur 150 Meter von dem Haus der Familie Steffens in Stinsdorf entfernt.

Rest der Pferde unverletzt

Glück im Unglück: Die anderen 18 Hannoveraner haben den Angriff unverletzt überstanden. Kein weiterer Jährling wurde gerissen, der Landkreis Cuxhaven ist Wolfsgebiet. Immer wieder ist es in den vergangenen Jahren nicht nur zu Sichtungen, sondern auch zu Vorfällen mit Wölfen gekommen. Auf der benachbarten Weide standen Rinder, Kühe mit Kälbern. Die sind von dem Raubtier, das das Pferd gerissen hat, nicht attackiert worden. Auch Jäger, die in der vergangenen Nacht unterwegs im Revier waren, haben anhand der Reaktion des Wildes nichts bemerkt, was auf eine Attacke eines Raubtiers hätte rückschließen lassen.

Der getötete Jährling gehörte Thomas Berger, Spross der bekannten Pferdehändlerdynastie. Seit einigen Jahren hat der Mann, der auf diversen Körungen jedes Jahr mit gekörten Hengsten präsent ist, immer wieder Jungpferde zur Aufzucht nach Stinstedt zu Klaus Steffens gebracht. Steffens ist Bürgermeister des 500-Seelen-Dorfs im Landkreis Cuxhaven. Zur Wolfsproblematik hat Steffens eine nüchterne Einstellung. „Wir sind Wolfsgebiet, der Wolf wird bleiben. Er gehört aus meiner Sicht ins Jagdrecht, um regulär bejagt werden zu können, damit er wieder Respekt vorm Menschen bekommt“.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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