Mopsie sagt „Goodbye“: Steffen Peters‘ Suppenkasper geht in Rente

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OMAHA – FEI World Cup Finals 2023

Steffen Peters (USA) und Suppenkasper, "Mopsi", werden Vierte im Weltcup-Finale in Omaha 2023. (© sportfotos-lafrentz.de)

Er reiste für die USA zweimal zu Olympischen Spielen, nahm an Weltmeisterschaften und am Weltcupfinale teil: Jetzt ist Schluss für Steffen Peters‘ Nummer Eins im Stall. Suppenkasper, genannt Mopsie, tritt seine Rente an.

Kein Wiedersehen mit Suppenkasper im Prüfungsviereck. Wie der amerikanische Verband United States Equestrian (USEF) bekannt gab, wird der 16-jährige KWPN-Wallach keine weiteren Turniere mehr gehen. Sechs Jahre war der Braune unter dem Sattel von Steffen Peters Teil des US-amerikanischen Teams. Sein letztes Turnier, die Olympischen Spiele in Paris, endeten nicht wie erhofft: Mit rund 66 Prozent blieben beide im Grand Prix weit unter den Leistungen vergangener Tage. So verpassten die USA, auch aufgrund der Disqualifikation von Teamkollege Marcus Orlob, das Mannschaftsfinale.

Tokio 2021 und das „Rave Horse“ Suppenkasper

Zu Suppenkaspers größten sportlichen Erfolgen zählen die Teamsilbermedaille sowie Platz 10 im Kürfinale bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021. Insbesondere in den Kürprüfungen erreichte das Paar häufig Noten bis zu 83 Prozent. Peters für Dressurrichter-Ohren teilweise gewagte Kürgestaltung mit Elektro-Klängen blieb selbst Menschen, die keinen Bezug zur Dressur hatten, nicht verborgen. Der US-amerikanische Rapper Snoop Dogg machte den Wallach über Nacht als „Rave Horse“ in den sozialen Medien populär. 2019 und 2020 wurde er vom amerikanischen Verband zum Grand Prix Pferd des Jahres gewählt. Er sammelte in den USA zahlreiche Siege in der schweren Klasse. Als absoluter Ohrwurm zu den stets etwas schwankenden Passagen entwickelte sich aber „Safety Dance“ von den „Men without Hats“. So wird Suppenkasper in Erinnerung bleiben.

Von den Niederlanden über das Münsterland bis in die USA

Züchter des 2008 als „Danny Boy“ geborenen Wallachs ist der Niederländer Frans van der Poel, der seine Krack C-Stute mit dem auf Sandro Hit zurückgehenden Spielberg angepaart hatte. Als junges Pferd wechselte er von den Niederlanden zu Sarah Lukas ins Münsterland. 2013 machte der fortan unter dem Namen „Sir Lukas“ startende Braune erstmals beim K+K Cup Münster auf sich aufmerksam, als er das LVM Youngsterchampionat für sich entscheiden konnte. 2015 folgte der Verkauf an den Tierarzt Dr. David Lichtenberg und ein letzter Namenswechsel zu „Suppenkasper“. Unter Helen Langehanenberg galt der mit 1,85 Meter großgewachsene Wallach als eines der vielversprechendsten Nachwuchspferde Deutschlands. Die beiden belegten 2016 Platz 6 im Finale des Nürnberger Burgpokals und debütierten im Mai 2017 siegreich auf Grand Prix-Niveau. Wenige Wochen später erfolgte dann der Verkauf an Steffen Peters‘ langjährige Sponsorin, Akiko Yamazaki.

Rente mit Ravel & Co

Peters selbst sagt über Suppenkasper: „Was für eine wahre Ehre es war, Teil von Mopsies Karriere und Leben zu sein. Die historische Silbermedaille in Tokio war natürlich der Höhepunkt unserer gemeinsamen Karriere.“ Künftig wird Suppenkasper Seite an Seite mit weiteren ehemaligen Erfolgspferden von Steffen Peters grasen. Seine neue Heimat wird die Four Winds Farm in Woodside, Kalifornien, auf der Peters langjährige Sportpartner wie etwa Ravel und Legolas ihren Ruhestand genießen.

Nina Gross

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