Aktualisiert: Mutmaßliche Wolfsattacke im Landkreis Celle

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Wölfe in Deutschland: In Niedersachsen sind 50 Wolfsrudel nachgewiesen (Stand 31.12.2023) (© Pixabay/Leuchtpunkt)

Aus dem Landkreis Celle in Niedersachsen wird berichtet, dass drei Wölfe ein Pferd auf der Weide gejagt haben. Auf seiner Flucht verletzte es sich tödlich.

Wie die Cellesche Zeitung berichtet, wurde am Wochenende auf einem Hof in Fernhavekost in der Gemeinde Langlingen (Landkreis Celle) ein 20-jähriger Rentner-Wallach auf seiner Weide am Haus von drei Wölfen gejagt.
Trotz Schreie und Rufe haben sich die Wölfe nicht vertreiben lassen. In Panik ist der Wallach durch einen Zaun galoppiert und hat sich dabei die Sehnen am Oberarm durchtrennt.
Die Pferdebesitzerin Christine Schulze berichtet:
„Charly wurde von drei Wölfen über die Weide gehetzt und zog sich am Zaun eine Verletzung mit Gelenksöffnung zu. Schwer verletzt rettete er sich dann auf drei Beinen noch in seine Box. Die Wölfe standen vor seiner Box und verschwanden erst, als die Stallbesitzerin das Licht in der Stallgasse einschaltete. Man kann nicht glauben, dass Pferde so schreien können vor Angst und Schmerzen. Unsere Tierärztin konnte Charly nicht mehr helfen. Als sie eintraf, war er schon verblutet. Er war kerngesund. Wir tragen ein Trauma von dieser Erfahrung davon. Nicht eingreifen zu können…“

Die Wölfe kamen wieder

Zwei Tage später seien die Wölfe trotz Beleuchtung schon wieder auf dem Hof gewesen, berichtet Christine Schulz weiter. „Man lebt dort mit einer solchen Angst, vor allem im Dunkeln. Die Anzahl der Wölfe hat Überhand genommen. Das sagt auch der Wolfsberater. Wir sind in unserer Freiheit und der Weidetierhaltung massiv beschnitten und die Qualen und Angst, die diese Tiere erleiden müssen, sind einfach furchtbar. Alle haben Angst davor und im Dunkeln geht keiner mehr vor die Tür.“

 

 

 

 

 

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Laura BeckerRedakteurin

Nach der Lehre zur Pferdewirtin „Klassische Reitausbildung“ und Coach für Longier- und Reitabzeichen Studium der Germanistik. Anschließend Volontariat beim St.GEORG. Mutter von zwei Söhnen, verantwortet alle Themen rund um die Berufsreiterei. Auch Tipps und Hilfen in punkto Pferde- und Reiterausbildung sowie Recherchen rund ums Pferd gehören zu ihrem Aufgabenbereich.

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  1. Thomas Bühlmann

    Ihr Beitrag ist aufreisserisch und polemisch. Tierfreunde mit Tayler Swift Fans zu vergleichen, eine Provokation. Was will man denn bei Tayler Swift bewundern? Ihre langen Beine? Ihre Musik? Sicher ihr Talent zur Vermarktung. Hat man nun ein halbes Jahrhundert gebraucht, um festzustellen, den Pferden eine naturnahe Weidehaltung zu ermöglichen, so ist man erstaunt, dass da ja noch andere Tiere sind. Raubtiere. Der Unfall ist tragisch und bedauerlich, hätte aber bei entsprechenden Schutzmassnahmen verhindert werden können. Man hat eben nicht mehr alles unter Kontrolle. Ein Pferd durch Blitzschlag oder Kolik zu verlieren ist ebenso tragisch. Ein Schaf, das in den Bergen abstürzt. Versuchen wir sachlich zu bleiben, das dient der Problematik am ehesten. Haben Pferde mehr Recht als Wölfe bei uns zu leben?

    • Enno Strömer

      @ Thomas Bühlmann
      Sie schreiben mit Schutzmaßnahmen hätte der Vorfall verhindert werden können. Alle zur Zeit empfohlenen und förderfähigen Zaunmassnahmen sind auch bei korrekter Umsetzung bereits überwunden worden.
      Aus Schermbeck gibt es ein aktuelles Video, dass nachweislich einen Wolf zeigt, der ohne Probleme einen 1,45 m hohen Zaun überspringt.
      Die Weidetierhaltung wird verschwinden, ganz maßgeblich durch den Wolf mitverursacht. Da führt kein Weg dran vorbei.

  2. Angelika Wesemann

    Das mit den Wolfsangriffen auf Pferde ist eine einzige Katastrophe.
    Ich bin ausgesprochener Tierfreund, aber soetwas geht in einem so dicht besiedelten Land wie Deutschland einfach nicht, und was nun, nur ein paar Wölfe wäre ja ok, aber wie und wer soll das kontrollieren ?

  3. Britta

    Aus einem Bericht der European Commission geht hervor, das alleine im Jahr 2022 innerhalb der EU 3.642 Pferde und Esel von Privatleuten von Wölfen getötet wurden. Insgesamt wurden in 2022 unglaubliche 65.499 Haus-und Weidetiere innerhalb der EU von Wölfen getötet. Wohlgemerkt- keine Wildtiere-die kommen noch on top! Und seit 2022 hat sich die Anzahl der Wölfe erhöht!

    Und bei Gelegenheit möchte ich von den Wolfbefürwortern mal erklärt bekommen, warum der Zaun bei Schafen und Ziegen mind.90 cm hoch, manchmal auch 120cm hoch sein soll, bei Pferden aber 140 cm, mit mind. 5 Litzen! Wenn ich die Tiere hinter dem Zaun vor dem Wolf schützen möchte, müsste der Zaun nicht gleichhoch sein! Unabhängig davon, welches Beutetier hinter dem Zaun steht? Müsste sich die Herdenschutzmaßnahmen nicht an den Fähigkeiten der Wölfe orientieren? Oder geht es gar nicht um den Schutz vor dem Wolf? Sondern dem Schutz des Menschen vor etwaigen auf der Flucht befindlichen Weidetiere, die unkontrolliert am Straßenverkehr teilnehmen?

    Sollen die Weidetiere vielleicht so sicher eingezäunt werden, dass sie sich notgedrungen nicht durch Flucht dem Angriff der Wölfe entziehen können?

    Ich habe keine Ahnung, wie hoch Schafe springen, aber wahrscheinlich keine 120 cm! Mein Kleinpudel übersprang in jungen Jahren übrigens 140 cm! In meiner Jugend Schäferhunde auf dem Hundeplatz 200 cm! Und da soll beim Wolf ein 140 cm hoher Zaun schützen?

    Und wenn jetzt wieder mit Herdenschutzhunden argumentiert wird…..wenn ein Rudel Wölfe angreift und die Herdenschutzhunde verteidigen…..ist das nicht eine „Hunde“-Kampf auf Leben und Tod?? Das ist wirklich gewollt? Ich dachte, dagegen wären seit Ewigkeiten die Tierschützer angetreten! Und das ist jetzt wieder in Ordnung?

  4. Frau P.

    Unser Tierschutzgesetz sagt:

    „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“ (§ 1 TierSchG, Grundsatz). Wer ein Tier hält, muss nach diesem Gesetz dafür sorgen, dass es so ernährt, gepflegt und untergebracht wird, wie es den Bedürfnissen seiner Art entspricht (§§ 2, 2a).“

    Dabei geht es nicht nur darum, selbst keine Schmerzen, Leiden, Schäden usw. zuzufügen, sondern auch dafür zu sorgen, dass das nicht auch durch andere Umstände geschieht.

    Man kann also annehmen, dass Pferde Weidegang haben müssen, und gleichzeitig vor Qualen durch Wolfsangriffe geschützt werden müssen. Wenn das Gesetz die Tierhalter dazu verpflichtet, beides sicherzustellen, kann es nicht sein, dass sie ihre Verpflichtungen gar nicht mehr erfüllen können.

    Die Menge an Wild, die in Deutschland geschossen werden muss um den Bestand zu regulieren (Jagd oder Forst) ist so groß, dass die Quoten teilweise gar nicht erfüllt werden können. Wenn es aber um den Wolf geht, der Haus- und Nutztieren immer öfter Schmerz, Leid und Schaden zufügt, dreht sich auf einmal die Meinung und die, die sonst auf die Einhaltung der Gesetze pochen, gehen in Deckung.

    Wir töten so viele Tiere, die nicht mehr oder weniger Existenzberechtigung haben als die Wölfe. Wir akzeptieren Haustierhaltungen, die grenzwertig sind. Bei dem Wolf ist aber auf einmal alles anders. Ich finde, das ist unehrlich.


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