Nach drei Jahren berufsbegleitenden Studium haben Caroline Roost, Dressur-Nachwuchsbundestrainerin, und Peter Teeuwen, Nachwuchsbundestrainer der Springreiter, ihren Abschluss an der DOSB-Trainerakademie in Köln und somit das Trainerdiplom erlangt.
Als Nachwuchsbundestrainer haben Caroline Roost und Peter Teeuwen überaus wichtige Funktionen inne, wenn es darum geht, den Reitsport in Deutschland auch in künftigen Generationen auf Weltklasseniveau zu halten. Gerade für die Kommunikation mit jungen Dressur- und Springreiterinnen helfen da auch Einblicke in den Bereich des Humansports, den die dreijährige Fortbildung zum Diplom-Trainer geboten habe.
„Das Wichtigste war natürlich die Allgemeine Trainingslehre, aber wir hatten auch Fächer wie Bewegungslehre, Medizin, Psychologie und Soziologie. In Psychologie geht es zum Beispiel um mentales Training und darum, den einzelnen Athleten und seine Persönlichkeitsstruktur zu betrachten“, sagt Peter Teeuwen zu den Inhalten des Studiums im Gespräch mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. Da sich das Studium nicht nur mit dem Reitsport auseinandersetzt, sondern auch mit dem Humansport, ist die Kommunikation zwischen den einzelnen Teilnehmern besonders interessant. Somit beschreibt Teeuwen, dass Kollegen aus anderen Sportarten oftmals andere Ansätze in Bezug auf Trainingsmöglichkeiten des Pferdes hätten und somit neue Blickwinkel aufgekommen seien.
Was den Nachwuchsbundestrainer der Springreiter nachhaltig zum Nachdenken angeregt habe, ist die Einstellung vieler Reiter zum Thema Training. Wie viel Bewegung ist wirklich Training und ab wann ist es zu viel? Für Teeuwen stehe fest: Reiter sollten sich mehr mit diesen Gesichtspunkten auseinandersetzten, denn manchmal ist das Bauchgefühl doch nicht so richtig: „Im Pferdesport neigen wir ja dazu, viel aus dem Bauch heraus zu machen. Der Schwachpunkt ist dabei oft die Ausdauerleistung, das wird total unterschätzt. Da erlebt man, dass ein Reiter nach fünf langen Galopprunden sagt: ‚Oh, der hat jetzt aber richtig gearbeitet, der braucht jetzt eine Pause‘. Und wenn man sich dann die Werte dieses Pferdes – zum Beispiel Herzfrequenz und Laktatwerte – anschaut, dann stimmt der gefühlte Wert des Reiters mit dem gemessenen nicht überein. Manchmal ist das Pferd noch nicht mal im Belastungsbereich, also da, wo ein Trainingseffekt eintritt. Es ist mir auch bewusst geworden, dass viele gar nicht wissen, was Training eigentlich bedeutet“, betont der in Warendorf ansässige Trainer gegenüber der FN.
Bekannte und geschätzte Weiterbildung
Neu ist das Diplom-Trainer-Studium an der DOSB-Trainerakademie in Köln nicht, denn schon zu Beginn der 80er-Jahre nahmen die damaligen Vielseitigkeits-Bundestrainer Fritz Lutter und Rüdiger Schwarz an der Ausbildung teil. Vor Kurzem erhielten ebenfalls der U18-Bundestrainer Kai Vorberg, der Leiter des Bundesstützpunkts in Warendorf, Markus Scharmann, und die U18-Bundestrainerin, Olympiasiegerin Julia Krajewski, den Abschluss und somit den Titel Diplom-Trainer.
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