Nathalie zu Sayn-Wittgensteins Digby lebt nicht mehr

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Nathalie zu Sayn-Wittgenstein und Digby beim Wiesbadener Pfingstturnier 2007. (© www.toffi-images.de)

Sie gehörten viele Jahre lang zum dänischen Championatskader: Nathalie zu Sayn-Wittgenstein und Digby. Im Alter von 23 Jahren musste der Donnerhall-Sohn nun eingeschläfert werden.

Vom ersten bis zum letzten Tag hat die dänische Dressurreiterin Nathalie zu Sayn-Wittgenstein ihren Digby begleitet – im wahrsten Sinne des Wortes! Denn der Donnerhall-Sandro-Nachkomme erblickte schon bei Familie zu Sayn-Wittgenstein in Bad Berleburg das Licht der Welt. Und dort durfte er auch in den letzten Jahren bei bester Gesundheit seine Rente verbringen. Nach einer plötzliche auftretende Lahmheit stellte der Tierarzt allerdings eine so schwerwiegende Rotation des Hufbeins fest, dass Digby am 3. Oktober erlöst werden musste.

„Eine Ära ist vorbei, das ist sehr seltsam. In den 23 Jahren, in denen Digby ein Teil meines Lebens war, ist viel passiert“, sagte Nathalie zu Sayn-Wittgenstein gegenüber Ridehesten.com. Und tatsächlich war Digby das Pferd, dass der in Deutschland beheimateten Nichte der dänischen Königin Margrethe II. den Sprung in die Weltspitze ermöglichte. Zunächst bei der Körung in Dänemark für die Zucht zugelassen, stand schnell fest, dass sich der sympathische Dunkelbraune ganz auf den Sport konzentrieren sollte. Fortan führte Digby ein Leben als Wallach. Sein Grand Prix-Debüt gab Digby er dann mit acht Jahren – unzählige Ausflüge auf die Turnierplätze in aller Welt folgten.

Bis über den großen Teich

„Zusammen mit Digby habe ich Orte wie Hongkong und Katar besucht, die ich sonst in meiner Karriere nie erreicht hätte und er hat mich über den Atlantik nach Kentucky, USA, gebracht. Er hat mir im Laufe der Jahre zu vielen großartige Erfahrungen verholfen“, erinnert sich Nathalie zu Sayn-Wittgenstein das wichtigste Pferd ihrer Karriere. An drei Europameisterschaften – 2009, 2011 und 2013 – nahm das Paar teil. Seinen ersten großen Auftritt für Dänemark hatte Digby bei den Weltreiterspielen in Aachen 2006. Auch im Weltcup mischten die beiden fleißig mit, wurden unter anderem 2011 Zweite beim Finale in Leipzig.

Julia Rau

Nathalie zu Sayn-Wittgenstein (DEN) und Digby wurden beim Weltcup-Finale 2011 in Leipzig Zweite. (© Julia Rau)

Den wohl größten Erfolg ihrer gemeinsamen Karriere feierten Digby und Nathalie zu Sayn-Wittgenstein bei den Olympischen Spielen 2008 in Hongkong: Bronze mit der Mannschaft, Platz 14 im Einzel. Trotz der heißen Temperaturen habe sich Digby dort von Anfang an wohl gefühlt, erinnert sich seine Reiterin. Auch 2012 in London zählten die beiden zum Olympia-Team der Dänen, das am Ende Rang vier belegte.

Die Weltreiterspiele 2010 in Lexington sind der Prinzessin ebenfalls besonders in Erinnerung geblieben, weil sie damals nach der Geburt ihres ersten Sohnes erst wenige Wochen zurück im Sattel war. Umso beachtlicher der siebte Platz in der Einzelwertung! „Es gibt nicht viele Pferde, mit denen man sowas machen kann“, so Nathalie zu Sayn-Wittgenstein, die inzwischen als Bundestrainerin für das dänische Dressurteam im Einsatz ist. Seinen Abschied aus dem Sport feierte Digby dann 2014 nach den Weltreiterspielen in Caen.

Die Piaffe zählte zu den Lektionen, mit denen Digby im Dressuviereck immer wieder besonders punkten konnte. Nun ist die Box des „Königs“ in Berleburg leer – ein Anblick, der Nathalie zu Sayn-Wittgenstein traurig stimmt. Aber unvergessen bleibt Digby in jedem Fall!

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