Nun ist es amtlich: Ponys in Hünxe kamen durch Wolfsangriffe ums Leben, Entnahme von Wölfen weiter nicht möglich

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Wolf

Ist bald ein schnellerer Abschuss von Wölfen möglich? (© www.st-georg.de)

Die genetischen Proben der vom 11. bis 21. Oktober tot aufgefundenen Ponys und Kleinpferde in der Region Hünxe/Schermbeck am Niederrhein haben ein eindeutiges Ergebnis gebracht: Allesamt kamen sie durch Wolfsrisse ums Leben. Ein vom Land Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten schließt eine Entnahme der Wölfe weiterhin aus.

Innerhalb von zehn Tagen war es im Oktober zu drei tödlichen Angriffen auf Ponys gekommen, ein viertes überlebte verletzt. Genetikproben ergaben jedoch nicht nur, dass es in allen vier Fällen Wölfe waren, die die Tiere (tödlich) verletzten, sondern in den Fällen am 20. und 21. Oktober auch die eindeutige genetische Zuordnung zu einem Wolf. Dabei handelt es sich um den Rüden des Rudels (GW1587m) um die Wölfin „Gloria“, für den damit erstmals Angriffe auf Nutztiere nachgewiesen werden konnten. Hinzu kommen ein weiterer Riss eines Schafes am 29. Oktober sowie der Riss eines Ponys am 2. November. In diesen beiden Fällen dauern die Untersuchungen der genetischen Proben derzeit jedoch noch an.

Wie angekündigt, hat das Umweltministerium des Landes NRW die Häufung der Übergriffe zum Anlass genommen, die Situation in der Region neu bewerten zu lassen. Denn bei derart verhaltensauffälligen Tieren steht die Frage einer Entnahme im Raum, wie auch die lebhaften Diskussionen in den sozialen Netzwerken nach den Angriffen gezeigt haben.

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Es gibt „zumutbare Alternativen“ zur Entnahme

Das Rechtsgutachten kommt nun zu dem Schluss, dass eine Entnahme des Problemwolfes weiterhin nicht rechtssicher möglich ist. Grund dafür sei, dass es „zumutbare Alternativen“ zur Entnahme gebe, wie zum Beispiel die Errichtung wolfssicherer Zäune, „nächtliches Aufstallen oder der Einsatz von Herdenschutzhunden“, heißt es in der Pressemitteilung des Umweltministeriums NRW. Damit folgt das Gutachten einem Urteil des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts vom 6. Mai 2021. Damals war von einem Halter von Nutztieren bereits versucht worden, eine Entnahme der Wölfin Gloria aufgrund mehrerer Risse von Nutztieren gerichtlich zu erstreiten. Doch auch damals konnte der Wölfin kein auffälliges Verhalten in dem Sinne nachgewiesen werden.

Das steht im Rechtsgutachten

In dem Rechtsgutachten kommen die Rechtsanwälte Prof. Dr. Alexander Schink und Dr. Julian Ley zu dem Urteil, dass die Herdenschutzmaßnahmen in allen Fällen der Pony- und Nutztierrisse der vergangenen sechs Wochen nicht ausreichen waren, um Wölfe abzuhalten: „Entscheidend ist (…), ob wegen der Ponyrisse die Prognose gerechtfertigt ist, dass die Wölfe landwirtschaftliche Nutztiere trotz zumutbarer und empfohlener Herdenschutzmaßnahmen reißen werden. Das ist hier nicht der Fall, denn durch Herdenschutzmaßnahmen nicht geschützte Ponys gehören zum herkömmlichen Beuteschema von Wölfen. Zudem wäre Voraussetzung für eine solche Prognose, dass empfohlene und zumutbare Herdenschutzmaßnahmen auch bei den Rissen der Ponys durch die Wölfe überwunden wurden.“

Das vollständige Rechtsgutachten finden Sie hier.

Halter von Pferden sollen finanziell unterstützt werden

Um die zur Entnahme eines der Wölfe des Rudels vorgeschlagenen Alternativen tatsächlich zumutbar zu machen, „öffnet“ das Landwirtschaftsministerium die Förderrichtlinien Wolf ab dem 1. Dezember 2021 nun auch “ für Kleinpferde-, Fohlen- und Jungpferde-Haltungen“. Halter dieser Tiere sollen beim Errichten von etwaigen Herdenschutzmaßnahmen also finanziell unterstützt werden. Noch wird daran gearbeitet, wie das im Detail funktioniert.

Bei der Landwirtschaftskammer NRW gibt es nun eine neue Hotline für die Herdenschutzberatung, die zum Beispiel auch zu wolfsabweisenden Zäunen berät. Erreichbar ist die Servicehotline Herdenschutz unter: 0 29 45 / 98 98 98.

Neben den erweiterten Förder- und Beratungsangeboten prüfe das Ministerium derzeit, was noch optimiert werden kann, um Naturschutz und Herdenschutz gleichermaßen zu gewährleisten. Ursula Ministerin Heinen-Esser erklärt: „Übergeordnetes Ziel ist und bleibt es, nach der Rückkehr des Wolfs in seine ursprünglichen Verbreitungsgebiete, die Erfordernisse des Naturschutzes und des Herdenschutzes in Einklang zu bringen und das Leben mit dem Wolf so angst- und konfliktfrei wie möglich zu gestalten.“

Quelle: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-WestfalenMen’s Air Jordans 1 release dates | air jordan 1 cheapest colorways

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Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.

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  1. Doris

    Gutachter, die völlig realitätsfremd sind und von Wölfen offenbar keine Ahnung haben, bravo! So soll es sein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Personen Hundehalter sind, die nicht für den Tod eines hundeähnlichen Tieres verantwortlich sein möchten. Da ist es doch viel einfacher, die Ponys etc. grausam sterben zu lassen. Die Menschen, die um diese weinen, sehen die Herren ja nicht. Augen zu und durch… Hauptsache, die eigenen Interessen bzw. die der Familienmitglieder bleiben gewahrt. Warum werden diese Gutachten eigentlich immer und ausschließlich von Männern erstellt. Und noch ein Tipp an die Herren Gutachter. Fahren Sie doch mal in den nächsten Zoo mit Wolfshaltung und schlagen Sie dem Zoodirektor vor, die Tiere mit den Schutzeinrichtungen zu sichern, die Sie den Nutztierhaltern empfehlen.

  2. Claudia

    Ich finde es völlig unsachlich und weltfremd, dass den Geschädigten ständig empfohlen wird, Herdenschutzhunde anzuschaffen. Dabei handelt es sich um teure Spezialisten und keine Vorstadt-Fiffis. Aufzucht, Ausbildung, Pflege, Betreuung und Unterhalt dürften den Haltungsaufwand von Shetties auf einer Weide vermutlich um Einiges übertreffen. Dazu kommt, dass die Hunde von klein auf auf „ihre“ Herde geprägt sein müssen, was ja bei vorhandenen Pferdeherden nicht mehr möglich ist und höchstens ein Projekt für große Nutztierbestände sein kann. Ich hoffe, dass man bald wie in Frankreich zu der Erkenntnis kommt, dass Wölfe (genau wie z. B. anderes Wild ja auch) entnommen werden müssen. – Werden zu viele Bäume angeknabbert, geht das nämlich. Sind Ponys und Schafe dran – Achselzucken…

  3. Heidi

    Ich kann in diesem Artikel die Stellen nicht finden, wo von Herdenschutzhunden oder von Gutachtern ohne Sachkenntnis die Rede ist.
    Mir scheint es eher der Fall, dass um ein sorgenfreies Leben gerungen wird, ohne Wölfe oder Bären. Nach dem Motto, das muss es ja auch geben, aber nicht bei uns… in Indien, Afrika oder sonstwo ok, aber HIER bei MIR nicht!
    Deutschland das Land der Umweltprediger und Tierschützer…. aber bitte nur, wenn es keine Umstände macht…..

  4. Barbara

    meine Güte, man weiss doch langsam, wie sich die Lage weiterentwickeln wird, und dass man mittelfristig nicht um eine massive Reduktion der Bestände herumkommen wird. Warum denn nicht jetzt die übergriffigen Wölfe sauber entnehmen, und dadurch denen, die sich an die Spielregeln halten, ein unbeschwertes Leben abseits der Nutztierherden ermöglichen? Nur weil die NGOs Angst haben, ihr Gesicht zu verlieren? das werden sie erst dann wirklich, wenn die ersten Kinder verletzt worden sind! (falls überhaupt). – Leute, es ist langsam an der Zeit, wöchentlich auf die Barrikaden zu gehen! So hat man die Mauer zu Fall gebracht, und so kann man hoffentlich auch die Politiker aus ihrer Lethargie aufwecken und den ganzen Wolfsfilz aufdecken. UNSERE TIERE SIND KEIN WOLFSFUTTER!!!


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