Olympia: Dressurpferde angekommen, Cosmo mag kein Wasser und andere Impressionen

Von
Rio-Flieger und Dressurreiter

Warum wird Sven Rothenberger zum Wasserträger? Welche Signalfarbe präferiert Isabell Werth? Werden an der Copacabana Sandburgen gebaut? Und: Hat die brasilianische Elektronikerzunft eine Zukunft?

Sie sind gut gelandet, die Dressurpferde. Der Flieger mit der wertvollen Fracht an Bord ist sicher am Zuckerhut angekommen, auch der Transport der Pferde nach Deodoro hat funktioniert. Aber dann … Das Wasser ist gechlort, was unter Hygieneaspekten sicherlich verständlich ist. Aber das erkläre man mal einem Sportpferd von Weltrang. Da tickt jeder anders. Und Cosmo, das mit neun Jahren jüngste Pferd im deutschen Olmypiakader, ist ja erst am Anfang einer Vielflieger-Karriere, der sammelt noch Meilen. Und Erfahrungen. Bzw. sein Umfeld sammelt eben jene. Die erste Erkenntnis aus dem Abenteuer Olympia: Cosmo lässt sich nicht so einfach überlisten wie seine Kollegen – die bekommen nämlich Apfelsaft dem Wasser beigemischt und der Drops ist gelutscht. „Apfelsaft für Olympiakraft“ oder so ähnlich stand darauf in der BILD-Zeitung. Ja, ja, die Kolleginnen und Kollegen nehmen ihren Bildungsauftrag ernst.

Aber zurück zu Cosmo. Der Wallach hält Linie: Nein, das schmeckt nicht. „Niet lekker“, oder sogar „afschuwelijk“ – also „abscheulich“ wieherte  der niederländische Wallach, was seine perfekt zweisprachige Umgebung ja auf jeden Fall versteht. Und dann ging es los: Vater Sven und Sohn Sönke Rothenberger schulterten das Problem prompt, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie schleppten Wasser herbei. In großen Kanistern wurde das ersehnte Nass herbeigebracht.

Vielleicht hätten sie einen Zwischenstop in der Unterkunft der Journalisten machen sollen. Denn da steigt der Schwarzmarktpreis für Wasser auch gerade. Als St.GEORG-Fotografin Pauline von Hardenberg, die Vorhut – St.GEORG-Herausgeberin Gabriele Pochhammer war da noch in Lissabon und wartete auf den Flug über den Ozean – ihr Zimmer in Augenschein nahm, monierte sie prompt: Das Wasser ist kalt. Neidvolle Blicke der internationalen Kollegen irritierten sie dann doch. Hintergrund: Die anderen hatten gar kein Wasser.

Wer Wasser satt haben will, muss an die Copacabana. Der berühmte Strand ist zwar weit weg, aber hat Wasser satt (wobei man ja hinlänglich informiert ist, dass das Wasser der Segelbucht hierzulande in den Recyclinghof gefahren werden müsste, mit Blaulicht). Österreichs Staastmeisterin Victoria Max-Theurer hat das schon mal das „Girl von Ipanema“ gemacht, allerdings ist ihr Top doch recht züchtig ausgefallen, die Alpen sind eben nicht das Sambadrom. Und außerdem sind wir gespannt, was da noch kommt. Auf jeden Fall gibt es an er Copacabana nicht nur Tangas und braungebrannte Körper, sondern auch Sandburgen – Global Village, Rio goes Wangerooge!

Gearbeitet wird auf Hochtouren, fertig ist wohl noch nicht alles. Aber die Eröffnungsfeier ist ja auch erst morgen, bevor es dann am Samstag so richtig ernst wird für die Reiterinnen und Reiter. Pauline von Hardenberg hat auf jeden Fall schon mal für das private Smartphone-Archiv die, pardon, Selfie-Sau, raushängen lassen. Alles, was irgendwie deutsch und reiterlich unterwegs ist, wird vor die Kamera gezerrt. We like! 😉

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