Ein ganz Großer! Mit Peder Fredricsons All In verlässt eines der besten Springpferde der letzten zehn Jahre die sportliche Bühne.
Das „Ende einer Ära“ steht auf Peder Fredricsons Instagram-Seite zu lesen, und das ist kein bisschen übertrieben für die Verabschiedung von seinem All In. 17 Jahre alt ist dieser eher kleine SBS-Wallach v. Kashmir van’t Schuttershof nun. Oder eigentlich sollte man besser sagen jung, denn er ist noch topfit. Genau aus dem Grund will Peder Fredricson ihn nun aus seinem Sport verabschieden. Er sagt: „Ein Pferd wie H&M All In, das uns allen so viel gegeben hat, soll seine Karriere auf dem Höhepunkt beenden.“ Und weiter: „Es gibt keine Worte um zu beschreiben, wie viel er für mich und den Pferdesport bedeutet hat.“ Es sein keine einfache Entscheidung, ihn nun zu verabschieden, aber es sei die richtige.
Eine große Karriere
Die Liste der Erfolge von All In ist schier unendlich. Alles begann vor zehn Jahren bei den Weltmeisterschaften der jungen Springpferde. Nicola Philippaerts stellte den damals siebenjährigen Wallach vor und erreichte das Finale – zusammen mit unter anderem Gazelle (Eiken Sato), Clooney (Jana Wargers), Bacardi VDL (Jos Lansink), MHS Going Global (Greg Patrick Broderick) … Kurz: Das war eine WM, wie man sie nicht alle Tage hat.
All In war damals Vierter. Wie seine Kollegen wechselte er dann den Reiter, wurde nach Schweden verkauft und kam zu Peder Fredericson, der ja seine Karriere als Vielseitigkeitsreiter begann, Badminton gewann und zweimal für Schweden bei Olympia ritt, ehe er sich auf den Springsport konzentrierte.
Fredricson hat All In seinen Durchbruch im Springsport zu verdanken. Zwar war er vor ihm auch mit anderen Pferden Championate geritten, aber weit weg von Medaillen. Das änderte sich bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Die schwedische Mannschaft belegte Rang sieben. Aber Fredricson und All In flogen zu Silber. Im Jahr darauf wurden Sie Europameister in der Einzelwertung. Als die Schweden Silber bei der WM in Tryon gewannen, saß Fredricson auf einem anderen Pferd. Die EM in Rotterdam bestritt er dann wieder mit All In – keine Medaille, aber wieder Top Ten: Rang sieben. Und dann kam Tokio.
Der Held von Tokio
Die Mannschaftsentscheidung erst nach dem Einzelfinale – schon im Vorfeld war dieser Modus mannigfaltig kritisiert worden. Und er war unbarmherzig. Silber hatten Fredricson und All In schon in der Tasche. Aber trotzdem ging die Wertung Runde um Runde wieder von vorne los. Aber die Schweden zogen ihre Runden. Schließlich war klar: Ein Stechen musste entscheiden, wer Olympiasieger wird, Schweden oder USA. Beide Mannschaften hatten acht Fehler. Alle Reiter mussten ins Stechen.
Je zwei Mannschaftsreiter waren durch, immer noch alle null und keine Entscheidung in Sicht. Die Schlussreiter mussten es richten. Für die USA waren das McLain Ward und Contagious, für Schweden Fredricson und All In. Ward war als erster dran, ließ seinen DSP-Wallach gehen, als gäbe es kein Morgen und lieferte die absolute Bestzeit. Kaum vorzustellen, dass das noch schneller gehen sollte.
Als All In reintrabte mit seinem doch eher ökonomisch zu bezeichnenden Trab, war kaum vorstellbar, was sich im Stadion in Tokio in den nächsten 30 Sekunden abspielen sollte. Ökonomisch war das Stichwort, die beiden verschenkten keinen Millimeter, weder in den Wendungen, noch über den Hindernissen und Fredricson hatte den ganz großen Gang drin. Groß wurde es auch auf den letzten Oxer. Wohl niemand hätte gedacht, dass überhaupt irgendein Pferd quasi einen Galoppsprung zu früh abdrücken und einen 1,60 Meter hohen wie breiten Oxer dann auch noch fehlerfrei überwinden könnte. Doch so war es. Nach Silber auch noch Gold und die Erkenntnis: Nichts ist unmöglich – All In!
Die letzte Medaille gewann der kleine große Held in Herning, wo die Schweden erneut überlegen Gold in der Mannschaftswertung der Weltmeisterschaften holten. All Ins gesamte Erfolge hier aufzuführen, würde zu weit führen. Er war ein großartiges Pferd! Das aber auch das richtige Team gefunden hatte, zu dem neben Fredricson natürlich auch die Pfleger wie auch Besitzerin Charlotte Söderström gehörte.
Die bringt es auf den Punkt: „Ich muss mich immer noch kneifen, um zu glauben, wie viel Großartiges dieses kleine geliebte Pferd erreicht hat. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich Teil dieser Geschichte sein durfte.“
Der Offenstall-Olympiasieger
Am Alltag von All In dürfte sich nicht allzu viel ändern. Allen, die überzeugt sind, Sportpferde könne man nicht im Offenstall halten, sei sein Leben als Beispiel gezeigt. Zuhause lebt er vor allem auf der Weide mit Kumpels und hat einen Unterstand, an dessen Außenwand neben seinem Namen die fünf Olympischen Ringe angebracht sind. Und damit das Training zuhause nicht zu langweilig wird, reitet Fredricson ihn auch gerne mal ohne Sattel. Oder er arbeitet ihn ein bisschen dressurmäßig an der Hand. Für all diese Dinge haben die beiden nun noch ein bisschen mehr Zeit.
Eine Abschiedszeremonie für All In ist beim Weltcup-Turnier in Göteborg am 23. Februar geplant. Mach es gut, lieber All In!Air Jordan 4 Retro Off – CV9388 – White Sail – 100 – Jordan Brand quietly slipped in a new rendition of the low-top | nike jordan outlet online
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