Drei norddeutsche Pferdezuchtverbände organisieren gemeinsam eine Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema Wolf, die einen Monat vor der Europawahl in Elmshorn stattfinden soll. Das Motto des Tages wird lauten: “Weidewirtschaft für Schaf, Rind und Pferd in Schleswig-Holstein muss möglich bleiben”.
Der Verband der Züchter des Holsteiner Pferdes, das Pferdestammbuch Schleswig-Holstein und der Trakehner Verband laden am 29. April 2019 ab 19 Uhr in die Fritz-Thiedemann-Halle nach Elmshorn ein. Dort soll über eine Thematik gesprochen werden, die seit Monaten die Gemüter bewegt: Die Rückkehr des Wolfs nach Deutschland. Tierschützer und Nutztierhalter liefern sich hitzige Auseinandersetzungen, wie mit der Rückkehr des Raubtiers umzugehen sei. Währenddessen sorgen immer wieder Wolfsrisse für Schlagzeilen. Zuletzt fiel beispielsweise ein neugeborenes Fohlen in Thüringen einem Wolf zum Opfer.
In Elmshorn sollen verschiedene Referenten sprechen, danach ist eine Podiumsdiskussion mit anschließender offener Diskussion geplant. Zunächst wird Gregor Beyer (Forum Natur Brandenburg e. V.) die aktuelle Situation in Deutschland und Schleswig-Holstein einordnen. Auch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Natur sowie der Landesjagdverband und der Bauernverband Schleswig-Holstein sollen zu Wort kommen. Albert Ziegler (R+V Versicherungen) wird über Versicherungsfragen bei Wolfrissen referieren. Für die Podiumsdiskussion sind zudem Politiker der Landtagsfraktion Schleswig-Holstein geladen.
Die Hintergründe
Laut Zahlen des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) lebten im November 2018 in Deutschland 73 Rudel und 30 Wolfspaare, hinzu kommen Einzelwölfe. Damit sind die Zahlen im Vergleich zu 2017 deutlich gestiegen. Das macht sich auch für Nutztierhaltern bemerkbar, die mit entsprechenden Verlusten und Schäden zu kämpfen haben. Der Wolf steht bisher unter strengem Schutz, darf also nur mit einer Sondergenehmigung abgeschossen werden. Zuständig für das Wolfsmanagement sind die einzelnen Bundesländer, unterstützt werden sie vom BfN.
„Dabei steht für die Verbände, Landwirte und Hobbytierhalter keinesfalls eine Anti-Wolfstrategie im Mittelpunkt, sondern die Interessen des Wolfsschutzes und die der Tierhalter auszugleichen, um den sich verschärfenden Kollisionskurs zu beenden“, heißt es in der offiziellen Pressemiteilung zu der Veranstaltung.
Bisher leben die meisten Wölfe weiterhin in Brandenburg, gefolgt von Sachsen und Niedersachsen. Laut Prognosen wird sich der Wolfsbestand jährlich um ein Drittel erhöhen, sollte sich an der aktuellen Situation nichts ändern. In Frankreich hat man sich daher beispielsweise schon auf einen Maximalbestand geeinigt und eine Abschußquote festgelegt.
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