Positive Dopingprobe bei Vielseitigkeitsreiter Felix Vogg in Aachen

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Felix Vogg Toffi Images 2022

Felix Vogg (SUI) (© toffi-images.de)

In einer Dopingprobe des Schweizer Vielseitigkeitsreiters Felix Vogg wurde eine Substanz gefunden, die auf der Dopingliste der Welt-Antidopingagentur (WADA) steht. Der Sieger des CCI5* Luhmühlen wurde bis Februar 2023 gesperrt.

Bei einer Dopingprobe am 1. Juli 2022 im Rahmen des CHIO Aachen wurde bei dem Schweizer Vielseitigkeitsreiter Felix Vogg eine Substanz nachgewiesen. Im Regelwerk der Welt-Anti-Dopingagentur (WADA) wird der Wirkstoff als „Verbotene Substanz, Class S.6.B Specified Stimulants“ gelistet. In dieser Gruppe sind ganz unterschiedliche Wirkstoffe aufgeführt, vom Appetitzügler über Anabolika bis zu Substanzen mit aufputschender Wirkung, die auch in synthetisch erzeugten Drogen Verwendung finden.

Für Felix Vogg war sofort klar, woher der Wirkstoff kam. Der Schweizer Olympiareiter leidet seit seiner Jugend unter Heuschnupfen. In den letzten Jahren hat sich das Problem soweit ausgeweitet, dass er nun unter Asthma leidet. Um seine Atemwegsproblematiken in den Griff zu bekommen, nimmt er schon länger ein Medikament zu sich, das ihm freies Durchatmen ermöglicht. Im Laufe des Verfahrens legte er entsprechende Dokumente von ihn behandelnden Medizinern vor. Er verwies auch darauf, dass er wegen Nebenwirkungen ein anderes Präparat seit März 2020 verschrieben bekommen habe.

Felix Vogg nimmt Medikament schon länger ein

Gegenüber St.GEORG sagte er, dieses Präparat habe er auch in Aachen zu sich genommen und habe auch darauf verwiesen und in dem Protokoll der Probe angegeben. Das Problem: Die Bewilligung, dieses Präparat auch im Wettkampf einzunehmen, in der englischen Fachsprache „Therapeutic Use Exemption“ (TUE), war während der Covid-Zeit ausgelaufen. Felix Vogg ist als Spitzensportler im WADA-Pool. Das heißt, er wird von der Anti-Doping Agentur auch zuhause regelmäßig unangemeldet zu Dopingproben gebeten. Dabei hatte er auch das besagte Präparat eingenommen und ging davon aus, dass die Einnahme unproblematisch sei.

Was ihm nicht klar war: Im Training ist der bei ihm nachgewiesene Wirkstoff zwar unproblematisch, aber im Wettkampf bedarf es der – ausgelaufenen – Bewilligung. „Ich nehme es seit Jahren bewusst“, so Vogg. Deswegen hatte er auch auf die Analyse der B-Probe verzichtet, die ihm von Rechtswegen her zugestanden hätte.

Im August 2022 hatte Felix Vogg beantragt, für den Wirkstoff in dem Asthmapräparat eine TUE auszusprechen. Diesem wurde vom zuständigen Komitee entsprochen. Die TUE ist vorerst bis zum 11. September 2024 gültig. Rückwirkend, und damit für Vogg entlastend, kann solch eine Zulassung aber nicht ausgesprochen werden.

Der Weltreiterverband (FEI) hatte als zuständiger Sportverband den Fall zu entscheiden. Vor dem FEI-Tribunal wurde im November verhandelt und im Dezember entschieden. Dabei wurde die Kooperation von Felix Vogg seitens der FEI positiv gesehen und sein Vergehen, das zum Teil aus Unkenntnis zum Thema TUE zu erklären war, als „letztendlich leicht“ einzustufen, wie es in der offiziellen Entscheidung zu lesen ist. Vogg wurde für zwei Monate bis zum 19. Februar 2023 gesperrt. Er muss 3.00 Schweizer Franken Strafe und 1.500 Schweizer Franken für Verfahrenskosten zahlen.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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