Von der Döberitzer Heide über Prag (CZE) nach Jimsar (CHN): Der erst anderthalbjährige Przewalski-Hengst Heirat hat einen langen Weg vor sich, um zur Erhaltung seiner Art beizutragen.
Kurz vor Weihnachten fiel der Startschuss und Heirat wurde auf die Reise Richtung China über Prag geschickt. Heirat heißt der anderthalbjährige Przewalski-Hengst, der in der Döberitzer Heide in Sielmanns Naturlandschaft geboren wurde und nun zur Arterhaltung in Asien beitragen soll.
Prächtiges Exemplar
Ausgewählt für diese Mission wurde der Hengst vom Europäischen Zuchterhaltungsprogramm (EEP), dessen Betreuerin Dr. Lydia Kolter ist. Frau Dr. Kolter leitet hauptberuflich den Kölner Zoo. Laut Frau Dr. Kolter eignet sich Heirat aufgrund seiner genetischen Voraussetzungen besonders für das Projekt. Dies bestätigt auch Peter Nitschke, Projektleiter von Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide: „Heirat ist ein prächtiges Exemplar seiner Art und bringt die genetisch dringend notwendige Auffrischung in die Herde des WHBC in Jimsar.“ WHBC steht für Wild Horse Breeding Centre, so heißt das Zentrum in dem Heirat in Zukunft zuhause sein wird.
Zwischenstation Prag
Von Dezember 2016 bis Frühsommer 2017 ist Heirat erstmal in Prag in einem Sammelgehege mit weiteren Przewalski-Pferden untergebracht. Hier werden die Pferde auf den Weitertransport nach China vorbereitet. Heirat ist nicht der erste Hengst aus der Döberitzer Heide. „Wir freuen uns sehr darüber, denn es zeigt, wie sehr unser Beitrag zum Schutz der letzten Wildpferdeart inzwischen Früchte trägt“, erläutert Nitschke. Der Prager Zoo ist spezialisiert auf die Wiederansiedlung von Wildpferden, speziell Przewalskis, in ihrem ursprünglichen Lebensraum Asien. Das Projekt heißt „Return of the Wild Horses“ und wird vom Prager Zoodirektor Mirsolav Bobek geleitet. Ein Team aus Fachleuten begleitet die Tiere vom Umzug aus ihrer Heimat nach Prag und bereitet die Pferde in Prag für China vor und reist auch mit den Pferden per LKW und Flugzeug mit. Auch die ersten Wochen vor Ort in China sind die Betreuer.
Hintergrund
In der freien Natur galten Przewalskis seit den 1960er Jahren als ausgerottet. In den 1990er Jahren wurde damit begonnen, aus Zoobeständen wieder kleine Herden aufzubauen und diese in Teilen Asiens und Europa anzusiedeln. Einen Beitrag dazu leistet Sielmanns Naturlandschaft in der Döberitzer Heide. Die Döberitzer Heide gehört europaweit zu einem der wertvollsten Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten. Ihr Fressverhalten, ihre Wanderwege, Liegeflächen und die Sandbäder tragen dazu bei, Flächen offen zu halten. Offene Flächen sind insofern erwünscht, als dass sie Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten bieten, die anderswo verdrängt wurden. Rund 5.500 verschiedene Tier- und Pflanzenarten sind in der Döberitzer Heide anzutreffen.
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