Nach diversen großen Erfolgen soll Sarah Bullimores 18-jähriger Reve du Rouet nun kürzer treten. Wie das zu bewerkstelligen ist, ist allerdings noch unklar.
2011 haben Sarah Bullimore und der damals siebenjährige Reve du Rouet gemeinsam ihre erste internationale Prüfung bestritten. Nun, elf Jahre später, ist es an der Zeit kürzer zu treten für „Blou“, glaubt seine Reiterin. Gemerkt habe sie das beim Galopptraining in der Vorbereitung auf Burghley. „Da habe ich zum ersten Mal gedacht, dass man ihm sein Alter ansieht.“ Er müsse nicht antreten, um unter „ferner liefen“ zu enden. „Wenn er antritt, dann um auch vorne dabei zu sein.“
Das war er oft genug. 2014 ritt Bullimore ihre erste damals noch Vier-Sterne-Prüfung mit Blou in Kentucky. Die beiden wurden 13. Der größte Erfolg war Rang zwei in Pau 2017. Im Jahr darauf waren sie Vierte in Burghley, ebenso wie 2019, als sie auch noch Fünfte in Luhmühlen wurden. In Summe ging Reve du Rouet 18 Fünf-Sterne-Prüfungen, von denen er 13 beendet hat.
Dass er nicht häufiger weiter vorne stand, lag wohl an seinem „tricky brain“, wie Bullimore es beschreibt. Gerade zu Anfang habe er große Angst vor den Zuschauern gehabt. Später habe er den großen Auftritt allerdings richtiggehend genossen.
Nur im Stall sei er immer eigen geblieben, eine Art „equiner Autist“, sagt seine Reiterin. „Wir glauben, dass er autistisch ist wegen der Art, wie er Dinge tun muss und wenn es nur darum geht, ihn zurück in seine Box zu führen. Er muss sich immer in einer bestimmten Art umdrehen, oder er ist verwirrt oder wird wütend. Alles ist ein Kompromiss. Ich muss meine Versprechen halten und hoffen, dass er es auch tut.“
Eben weil er so speziell ist, sei es auch noch nicht ganz klar, wie es nun mit ihm weitergeht, sagt Sarah Bullimore. Wann immer er irgendwo anders als in seinem Stall ist und seine ihm vertrauten Menschen fehlen, höre er auf zu fressen. „Wir werden uns mit den Besitzern zusammensetzen und uns in Ruhe darüber unterhalten, was wir machen. Denn er braucht eine Aufgabe. Er ist noch nicht so weit, einfach auf einer Weide zu stehen.“
Was auch immer es wird, alles Gute für Blou, der übrigens bei Hans-Heinrich Kruse in Kölzin zur Welt gekommen war. Er ist ein Oldenburger v. Balou du Rouet aus der Onassis Queen v. Oscar de Revel-Contender-Godavari xx.
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