Im Meldorfer Speicherkoog im Landkreis Dithmarschen, Schleswig-Holstein, leben Konik-Pferde wild. Sie gehören dem NABU, dem Naturschutzbund Deutschland. Nun sind sieben Pferde gestorben, von denen zumindest eines wohl verhungert ist.
Der NABU selbst berichtet, dass bis heute (Stand 8. März) sieben Pferde gestorben sind, zwei Stuten und fünf Fohlen. Die erste Stute starb Ende Februar. Sie war tragend und wie die Untersuchung der Tierärzte ergab, sei sie an Kreislaufversagen, nicht aber an Unterernährung gestorben. Ihr Verdauungstrakt habe Futter enthalten. So die Mitteilung des NABU.
Am 2. März sei eine weitere Stute gestorben, bei der „der schlechte Ernährungs- und Allgemeinzustand zumindest mittelbar als Todesursache in Betracht“ komme, berichtet der Naturschutzbund weiter.
Bei zwei der toten Fohlen habe man noch versucht zu helfen, aber vergeblich. Bei zweien wurde ein Selen-Mangel festgestellt. Die anderen drei seien tote Frühgeburten gewesen, so der NABU.
Weitere Tiere werden derzeit behandelt bzw. wurden entnommen und anderweitig untergebracht. Das wird auch noch mit weiteren Pferden geschehen. Das Ziel ist es, die Herde auf 45 bis 50 Pferde zu begrenzen.
Man steht zu seiner Verantwortung –trägt sie aber eigentlich nicht
Auf seiner Homepage bezieht der NABU Schleswig-Holstein Stellung zu den Vorkommnissen und leitet die Meldung ein mit den Worten:
„Der NABU bedauert den Tod der Koniks im Meldorfer Speicherkoog und steht zu seiner Verantwortung.“
Umfassend wird informiert, welche Aufgabe die Koniks im Meldorfer Speicherkoog erfüllen (die Vegetation kurz zu halten, um Wiesenvögeln einen Lebensraum zu ermöglichen) und dass es normal sei, dass die Tiere nach dem Winter nicht so wohlgenährt sind wie Hauspferde. Auch dass nur in Ausnahmesituationen zugefüttert werden solle, weil die Tiere ja den Bewuchs kurz halten sollen. Ebenso sollten Besuche von Hufschmied und Tierarzt auf ein Minimum begrenzt werden. Der Schmied komme „nur im Bedarfsfall“.
An dem Projekt sei nicht nur der NABU beteiligt, sondern es gebe einen „Arbeitskreis (AK) Speicherkoog“, in dem neben dem NABU auch der Kreis Dithmarschen, das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume (LLUR), der Kreisnaturschutzbeauftragte, das Bündnis Naturschutz in Dithmarschen, die Eigentümer der Flächen, deren Bewirtschafter, die Kreisjägerschaft und noch weitere Interessierte organisiert seien.
Der NABU sagt nun, er habe bei der Übernahme der Eigentümerschaft für die Koniks den Bitten des Ministeriums und des Kreises Dithmarschen nachgegeben, weil sich ansonsten keiner im Arbeitskreis dazu bereit erklärt habe. Auch habe er bei der Übernahme im Jahr 2005 dies nur unter der Bedingung getan, „Dritte verbindlich zur Aufsicht über die Tiere verpflichten zu können, da eine umfassende Aufsicht durch den NABU nicht möglich war“.
Es gebe einen Vertrag zwischen dem NABU und solchen dritten „professionellen Tierhaltern“, die sich hierzusammengefasst verpflichten, die Tiere zu beaufsichtigen und wenn nötig tiermedizinisch zu versorgen und bei Bedarf zuzufüttern.
Bislang habe es noch nie Anlass zur Beschwerde gegeben. Inzwischen ist die Herde auf rund 80 Tiere angewachsen, obwohl ursprünglich 50 vorgesehen gewesen waren. Der NABU sagt, er habe schon vor zwei Jahren Tier aus der Herde entnehmen und anderweitig unterbringen wollen, um den Bestand zu dezimieren. Aber die Installation einer Fanganlage sei vom LLUR „torpediert“ worden, so der NABU.
Als Grund für den derzeitigen schlechten Zustand der Pferde führt der NABU die anhaltenden Regenfälle in den vergangenen Monaten ins Feld, durch die die Tiere von einem Teil ihrer Futterplätze abgeschnitten worden seien.
Man habe nun, nachdem man „Kenntnis von der schwierigen Situation“ erlangt habe, die „sachgerechte Zufütterung der Tiere“ veranlasst. In einem Gespräch mit unter anderem dem Kieler Umweltministerium (MELUND) sei herausgekommen, dass „länger bestehende und vorgebrachte Forderungen des NABU nun umgesetzt werden“.
Protest der Landwirte
Welche „professionellen Tierhalter“ mit der Betreuung der Koniks beauftragt waren, will der NABU unter Berufung auf den Datenschutz nicht preisgeben. Die Landwirte aus Schleswig-Holstein hat er jedenfalls gegen sich aufgebracht. Am vergangenen Donnerstag luden sie aus Protest gegen die Vorkommnisse im Speicherkoog 30 Rundballen Heu vor der NABU-Zentrale in Neumünster ab. Sie waren als Futterspende gedacht. Der NABU hat diese nicht angenommen. So berichtet BILD Hamburg.Air Jordan 1 Outlet Store | Cheap air jordan 1 low womens
Wie immer ist keiner Schuld und eine Hand weiß nicht was die andere macht. Leid tragend sind wieder die Tiere. Sehr traurig und nicht gerade vertrauenderweckend.