Schließung der Rennbahn mit 181-jähriger Geschichte

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Singapore Turf Club

Der Singapur Turf Club muss nach 181 Jahren seine Rennbahn schließen (© singapore turf club)

Die Wurzeln des Pferderennsports im asiatischen Stadtstaat Singapur reichen bis in die Kolonialzeit zurück. Nun erlebten 10.000 Zuschauer das letzte Rennen auf dem Rennbahn des Singapore Turf Clubs: Die Rennbahn schließt.

Die britische Kronkolonie Singapur war gerade erst 24 Jahre jung, da galoppierten bereits die ersten Vollblüter über die einzige Rennbahn des kleinen Landes. 1843 eröffnete man anlässlich des Jahrestags der britischen Kolonialherrschaft den Turf Club. 300 Zuschauer sahen damals das erste Rennen.

Rennbahn Singapur muss Wohnungsbau weichen

Nach über 180 Jahren ist nun Schluss: Im Sommer vergangenen Jahres wurde die bevorstehende Schließung der Rennbahn in Singapur bekanntgegeben, Damals erklärte der ansässige Rennsportverein, der Singapore Turf Club, dass die Besucherzahlen in den letzten zehn Jahren zurückgegangen seien.

Das galt aber nicht für den letzten Renntag: 10.000 Menschen wollten die letzten Rennen auf dem insgesamt 124 Hektar großen Gelände verfolgen. Dort haben circa 30.000 Zuschauer Platz. In Zukunft soll das Areal umgewandelt und neugestaltet werden. Das Land wird 2027 an die Regierung übergeben, so der Plan. Hintergrund: Der Bedarf an Wohnraum, Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten zu decken, wenn die Bevölkerung wächst.

Aus dem Mutterland des Pferderennsports nach Südostasien

Dass in dem südostasiatischen Staat 1843 ausgerechnet eine Pferderennbahn gebaut wurde, überrascht angesichts der britischen Kolonialherrschaft wenig. Pferderennen auf eigens dafür gebauten Bahnen unter Einhaltung festgelegter Regeln haben ihren Ursprung im England des 18. Jahrhunderts. Berühmte Rennen wie der seit 1807 in Ascot ausgetragene Gold Cup prägen auch heute noch den Rennkalender in Großbritannien.

Dass die Rennbahn den Ideen der Regierung des Malaysia benachbarten Stadtstaates weichen muss, ist nichts Neues. 1993 hatte der zuständige Minister bereits das erste Mal die Schließung des alten Standorts des Turf Clubs bekanntgegeben. Daraufhin entstand der neue Turf Club in Kranji im Norden Singapurs. In seiner heutigen Form wurde er 1999 eröffnet und kostete im Bau damals ca. 500 Millionen Dollar.

Zu den besten Zeiten des Rennclubs wurden hochdotierte Rennen auf dem Areal in Kranji gelaufen. Bei der „Kranji Meile“, einem Gruppe 1-Rennen, ging es über eine Distanz von 1600 Metern um eine Million Dollar Gewinngeld.

Neben den Aktivitäten im Galoppsport gab es auch eine kleine Reitschule auf dem Gelände des Singapore Turf Clubs.

Nina Gross

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