Sportschau: Werth, Beerbaum und Roeser üben Kritik an FN, Staatsanwalt ermittelt

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PS-Archiv-Dressur

Isabell Werth nimmt Stellung zur FN in der ARD Sportschau (© toffi-images.de)

Die Sportschau sendet in ihrer 19.15 Uhr Ausgabe am Sonntag, 15. September einen längeren Beitrag zum Zustand der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Isabell Werth, Ludger Beerbaum und Klaus Roeser sparen nicht an Kritik.

Die FN war mit fünf Medaillen, darunter vier goldenen der erfolgreichste deutsche Sportverband bei den Olympischen Spielen von Paris 2024. Der Zustand des deutschen Dachverbandes, der gerade auf Präsidentensuche ist, beschäftigt nun auch die Redaktion der Sportschau. In einem ausführlichen Beitrag, der am Sonntag, 15. September ab 19.15 Uhr ausgestrahlt wird, wird die Situation thematisiert. Dabei melden sich unter anderem die Olympiasieger Isabell Werth und Ludger Beerbaum mit Kritik zu Wort. Die Rede ist vom „Sanierungsfall“ FN und dass wohl seitens der Geschäftsführung „offenbar auch an den Aufsichtsgremien vorbei“ gehandelt worden sei. So zitiert der WDR Isabell Werth in der Ankündigung des Beitrags.

Werth und Beerbaum: Kritik an FN

Ein zentraler Punkt in der Kritik der Olympiasiegerin an der FN ist die schwierige Finanzsituation und deren Auswirkung auf den Spitzensport. Werth sieht Probleme auf den Nachwuchsbereich zukommen.

Ludger Beerbaum, der 1992 Gold bei den Olympischen Spielen in Barcelona gewonnen hatte, sieht bei der FN auch ein strukturelles Problem. Und auch die Altersstruktur in den Gremien findet der Unternehmer problematisch. Viele Funktionäre seien „noch mal deutlich zehn Jahre älter sind als ich.“ Seine Empfehlung sei es, dringend mal die Decke hochzunehmen, zu lüften und alles komplett zu hinterfragen.

Klaus Roeser, Vorsitzender des Dressurausschusses im Deutschen Olympischen Komitee für Reiterei, und als Geschäftsführer des Internationalen Dressage Riders Club (IDRC), dessen Präsidentin Werth ist, ein enger Vertrauter der 55-Jährigen, spricht laut WDR-Ankündigung zum Aktienverkauf der FN. Demnach könne es passieren, dass man „in einer schwierigen Situation durchaus auch mal an das berühmte Tafelsilber gehen muss“. Die Frage sei aber, bis zu welchem Ausmaß ein solcher Verkauf aus Reserven geschehen dürfe. „Aber wenn man das öfter in einem gewissen Zeitraum tut“, so Roeser, „dann frage ich mich, ob da nicht deutlich früher hätte die rote Lampe angehen müssen. Also spätestens mal bei der zweiten Aktion und zu sagen, wie kann das sein? Wo stehen wir? Warum ist das so? Welche kurzfristigen Maßnahmen müssen wir ergreifen, dass das in dem Umfang nicht so weiter läuft?“

Im Mittelpunkt der Kritik steht der langjährige FN-Generalsekretär, Sönke Lauterbach. Dem sei, so, Roeser, nicht „blind, aber doch zumindest in einem sehr hohen Maße vertraut worden“.

Der Beitrag erwähnt auch, dass die Staatsanwaltschaft Münster in Sachen FN Ermittlungen aufgenommen hat.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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