In dieser Episode spricht Host Jan Tönjes mit Henning Lehrmann, der als Dressurrichter bei den Olympischen Spielen in Paris dabei sein wird. Er beantwortet Fragen aus der Community – von Maul bis Schweif und wie es um die Rahmenerweiterung steht.
Dressurrichter Henning Lehrmann ist selbst international Grand Prix geritten. Im Sommer 2024 wird er bei den Olympischen Spielen von Paris zu den Richtern zählen, der die Dressur zu beurteilen hat. In der Deutschen Richtervereinigung ist er für den Bereich Dressur verantwortlich. Im Podcast hatte Host Jan Tönjes viele Fragen an „Henning aus Helmstedt“.
Wie wird man Turnierrichter? Was muss man mitbringen (außer einem polizeilichen Führungszeugnis)? Gesprochen haben beide über viele Aspekte der aktuellen internationalen Dressurreiterei – wo ist eigentlich die Rahmenerweiterung geblieben? Wie umgehen mit engen Hälsen? Was ist mit festen Rücken? Was kann KI in Zukunft beim Dressurrichten? Aber auch Fragen der Community kamen zur Sprache. Etwa nach dem Umgang mit der Kandare. Oder, wie Richter mit Bewegungsabläufen umgehen von Pferden, die keine „normalen“ Warmblüter sind, Spanier, Lusitanos, Haflinger oder Friesen. Henning Lehrmann spricht auch darüber, was er in Seminaren angehenden Turnierrichtern mit auf den Weg gibt, beispielsweise, dass ein Pferd mit einem 6,5-Trab durchaus eine Trabvolte für eine 8 gehen kann. Und er erzählt auch freimütig, dass Richter auch nur Menschen sind. Und wieviel schneller er als Zuschauer zum Beispiel ein Verreiten erkennt, und warum das als Richter bei C viel länger dauern kann. Außerdem kommen auch Themen wie Blut im Maul, Schweifschlagen und Gesichtsausdrücke von Pferden zur Sprache. Außerdem durfte St.GEORG Chefredakteur das tun, was er schon immer mal wollte: In die Aktentasche des Dressurrichters schauen. Was es mit Henning Lehrmanns Glocke auf sich hat und was dort noch alles zu finden ist, erfahrt ihr in dieser Episode von St.GEORG – der Pferdepodcast. Und noch einiges mehr.
Toller Beitrag!
Interessanter Beitrag eines symphatisch bescheidenen Richters.
Bemerkenswert offen wird darüber gesprochen, dass die Bewertung nur zum Teil auf den jeweiligen Reitkünsten beruht und eben zum anderen Teil etwa auf der Trabmechanik, kurz dem jeweiligen Zuchtkünsten. So hat Pferd xy eben „nur Trab für eine 5″…
Schade, dass den kritischen Nachfragen (bzgl. hoher Wertnoten obwohl das Genick nicht höchster Punkt ist, die Rahmenerweiterung fehlt, das Pferd ständig mit dem Schweif schlägt, die Kandarre extrem angenommen ist etc.) – wenn auch elegant – ausgewichen wurde.
Der Beitrag gibt Einblick, was Richter leisten. Für Richter Henning Lehmann steht der Respekt vor dem Reiter an erster Stelle. Das ist super! Noch wichtiger fände ich aber den Respekt vor dem Pferd.