Update Corona – wo Reitunterricht jetzt wieder erlaubt ist

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Corona-Virus-Pferd

Symbolbild. SARS-CoV-2 stellt Pferdebesitzer auch im kommenden Winter vor Herausforderungen. (© de.freepik.com)

Morgen, am 6. Mai, will die Bundesregierung erneut beratschlagen, wie es in Sachen Corona und Sport weitergehen soll. In einigen Bundesländern wurden bereits jetzt Lockerungen vorgenommen bzw. in Aussicht gestellt. Eine Übersicht zum aktuellen Stand der Dinge.

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) schreibt ergänzend zu der Übersicht zum Status Quo in den einzelnen Bundesländern eine Stellungnahme, wie Sie zur Nutzung von Reithallen steht. Denn bei den Lockerungen ist bislang vor allem vom Sport im Freien die Rede. Dazu die FN:

Reithalle = Turnhalle?

„Nach Auffassung der FN ist eine Reithalle nicht mit einer komplett geschlossenen Sporthalle zu vergleichen. Die Luftzirkulation/Belüftung und das Klima sind in Gänze anders. Abgesehen von der Belüftung über das Dach (Trauf-First-Lüftung) sind bei vielen Reithallen mittlerweile ganze Seiten offen bzw. mit Windschotts versehen, so dass sehr oft von annähernd vergleichbaren klimatischen Verhältnissen auszugehen ist wie auf einem Reitplatz. Sofern Training und Unterricht in (Klein-)Gruppen oder einzeln auf Reitplätzen erlaubt sind, muss dies aus Sicht der FN – unter Einhaltung der in den Handlungsempfehlungen aufgeführten Abstands- und Hygieneregeln – auch für Reithallen gelten. Anderslautenden behördlichen Vorgaben ist jedoch stets Folge zu leisten.“

Hier nun die Übersicht über Updates in mehreren Bundesländern:

Hamburg

Der Hamburger Senat hat beschlossen, dass ab dem 6. Mai die Benutzung von Sportanlagen bei der Ausübung von Individualsportarten im Freien wieder möglich ist.

Voraussetzung dafür ist, dass stets ein Abstand von mindestens 1,50 Metern zueinander eingehalten wird. Der Anbieter des Sportangebots muss das Infektionsrisiko durch geeignete technische oder organisatorische Vorkehrungen reduzieren.

Bremen

Der Landessportbund Bremen hat folgendes beschlossen: Die Durchführung einzelner Reitstunden ist möglich, wenn ein Hygieneplan vorliegt und die Coronaverordnung eingehalten wird. Das gilt zunächst nur für Trainings- und Reitstunden unter freiem Himmel und nicht für den Sport in der Reithalle. Beim Reitsport liegt die Sicherstellung des Tierwohls zugrunde. Trainingsstunden können unter Freiluft als Einzeltraining angeboten werden.

Niedersachsen

Zur Situation in Niedersachsen heißt es auf der Seite des Pferdesportverbandes Hannover wörtlich: „Jenseits des einvernehmlichen Beschlusses aller Bundesländer wird Niedersachsen mit der nächsten Änderungsverordnung einige Bereiche lockern, in denen nach Auffassung der Landesregierung die Infektionsgefahr überschaubar ist: So werden ab dem 6. Mai 2020 Outdoor-Sportanlagen zu Trainingszwecken für alle Sportarten geöffnet, bei denen ein Mindestabstand von 1,50 m sichergestellt werden kann.“

Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern ist es ähnlich wie in Rheinland-Pfalz: Außensportanlagen können alleine oder zu zweit genutzt werden, sofern Abstand und Hygieneregeln eingehalten werden.

Rheinland-Pfalz

Der Pferdesportverband Rheinland-Pfalz schrieb am 20. April folgendes:

„Die bisher geltende Notbewegung der Pferde darf nun wieder zu Training ausgeweitet werden. Da dieses Training im Freien zu zweit stattfinden darf, können auch wieder Einzel-Trainingseinheiten durchgeführt werden.

Die Verordnung bezieht sich auf Sport im Freien. Somit ist das Training auf dem Außenplatz unproblematisch. Reithallen sind dabei nicht erwähnt. Hinsichtlich des Luftaustausches sind diese oftmals sicherlich mit dem Freien vergleichbar. Da die örtlichen Gegebenheiten jedoch sehr unterschiedlich sind, sollte dieser Punkt mit den jeweils zuständigen Behörden geklärt werden.

Bezüglich der Durchführung von (Klein)Gruppen- bzw. Schulunterricht haben wir in der letzten Woche eine Anfrage an das zuständige Ministerium gestellt. Sobald wir eine Rückmeldung haben, werden wir selbstverständlich umgehend informieren!

Trotz der Lockerungen hat die Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus weiterhin oberste Priorität. Die Abstands- und Hygieneregeln sind weiterhin einzuhalten! Auch aufgestellte Anwesenheitspläne und Zeitbeschränkungen in den Reitställen behalten ihre Gültigkeit. Die Umsetzung liegt in der Verantwortung der Stallbetreiber und die Ausgestaltung ist abhängig von der Größe der Anlage und der eingestellten Pferde.“

Saarland

Im Saarland sind seit heute öffentliche und private Sportanlagen für kontaktfreie Sportarten wieder geöffnet. Es darf auch wieder trainiert werden, sofern die Anzahl der Mitwirkenden sich auf maximal fünf beschränkt.

Sachsen

Auch in Sachsen dürfen Außensportanlagen ab heute wieder zum Training genutzt werden. Der Pferdesportverband Sachsen schrieb am 1. Mai:

„Der erste Schritt ist getan: Ab dem kommenden Montag darf in sächsischen (Pferde)sportvereinen und -betrieben wieder Sport getrieben werden.

Unter Beachtung verschiedener Auflagen zum Infektionsschutz kann der Trainingsbetrieb zunächst im Freien wieder anlaufen. Darauf verständigten sich die Mitglieder der Staatsregierung am 30.4. in einer Kabinettssitzung. Die Regelung schließt keine Sportarten aus, macht aber unter anderem zur Bedingung, dass alle Teilnehmenden jederzeit einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten.

Zudem soll das Training in kleinen Gruppen stattfinden und die aktuellen Hygienevorschriften eingehalten werden, sei es beim Händewaschen oder der regelmäßigen Reinigung von Sportgeräten.

Innensportstätten und Schwimmbäder bleiben in Sachsen vorerst weiterhin geschlossen.“

Sachsen-Anhalt

Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat am 2. Mai 2020 eine schrittweise Wiederaufnahme des Sporttreibens beschlossen.

Der Vereinssport im Freien darf ab sofort in Gruppen von bis zu fünf Personen wieder stattfinden. Voraussetzungen sind die Kontaktfreiheit im Sport und der Mindestabstand von 1,5 Metern. Innenminister Holger Stahlknecht führte bei seinen Beispielen auch explizit das Reiten auf, was nun wieder erlaubt ist.

Berlin

Der Landesverband Pferdesport Berlin-Brandenburg e.V. veröffentlichte am 30. April 2020 ein Update für Berlin: „Nach Aussage der Senatsverwaltung ist nun Einzeltraining im Freien wieder erlaubt:

Dementsprechend darf je Reitplatz ein Trainer lediglich einer Person Reitunterricht erteilen. Reitunterricht für mehrere Personen ist nur unter der Voraussetzung möglich, dass sämtliche Reiter ein und demselben Haushalt angehören. Jede sonstige Gruppenbildung ist untersagt. Die Empfehlungen des RKI und die Hygieneregelungen sind dabei stets zu beachten und einzuhalten. In der Halle darf kein Reittraining stattfinden.”

Schleswig-Holstein

Wie bereits gemeldet, darf im Norden ab heute wieder Reitunterricht stattfinden. Nähere Informationen haben wir hier zusammengestellt.

Thüringen

Von der Landesregierung Thüringen heißt es im Anschluss an die Telefonkonferenz vom 30. April zwischen Kanzlerin Merkel und den Regierungschefs der Länder, dass ab dem 4. Mai unter anderem gilt: „Ermöglichung des Individualsports im Freien, bei dem die Kontaktbeschränkungen und der Mindestabstand eingehalten werden, wie beispielsweise Rudern, Segeln, Tennis, Luftsport, Leichtathletik, Golf, Reiten und ähnliche Sportarten.“

Bayern

Ab dem 11. Mai ist in Bayern kontaktloser Einzelsport im Freien erlaubt. Ministerpräsident Markus Söder hat angekündigt, dass dann auch wieder regulärer Reitunterricht stattfinden darf.

Baden-Württemberg

Noch hat sich nichts getan im Ländle. Aber Gerhard Ziegler, Präsident des Reiterverbandes Baden-Württemberg hat sich in einem weiteren Schreiben an die zuständige Ministerin Susanne Eisenmann gewendet. „Eine wichtige Maßnahme der Lockerung muss die Wiederaufnahme des Reitunterrichts in unseren Vereinen sein“, schreibt er darin. Und weiter, dass die Ausbübung von Sport schließlich zur Gesundheitsvorsorge gehöre. Gerade Reiter könnten die Corona-Regeln problemlos einhalten, so Ziegler: „Sicherheitsabstand gehört schon immer zu den essentiellen Regeln des Pferdesports“. Das berichtet das Reiterjournal. Profi- und Spitzensportler dürfen trainieren.

 

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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