Die Weltzüchtervereinigung WBFSH ehrt auch in diesem Jahr die Züchter des erfolgreichsten, Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitspferdes der vergangenen Saison. In zwei Kategorien wird die Ehrung deutschen Züchtern zuteil. Bemerkenswert ist, dass keiner der Ausgezeichneten im großen Stil eine Pferdezucht betreibt.
Das ist zum einen die Züchterin von „Queen“ Dalera, mit der Jessica von Bredow-Werndl vergangenes Jahr Doppel-Gold in der Einzelwertung bei Olympia in Tokio holte und diesen Erfolg bei den Europameisterschaften in Hagen 2021 nochmal wiederholte. Schließlich setzten die beiden vor wenigen Wochen in Leipzig mit dem Weltcup-Sieg noch einen drauf. Sie sind im Dressursport derzeit das Maß der Dinge. Eine besondere Ehre wird nun auch Daleras Züchterin Silke Druckenmüller zuteil.
Dalera war das erst dritte Fohlen der Züchterin, die bis heute im Bereich Zucht und Sport als Amateurin unterwegs ist. Als Dressurreiterin schärfte sie über die Jahre ihren Blick für die Eigenschaften in Interieur und Exterieur, die ein Hengst für ihre Stuten mitbringen sollte. Den letzten Schubs in Richtung Pferdezucht gab ihr dann der Kontakt zu dem Züchter ihrer Trakehner Stute, die sie für sich selbst als Reitpferd gekauft hatte. Es entstand eine Freundschaft, und Druckenmüller kaufte bei besagtem Züchter noch eine zweite Trakehner Stute. Sie sollte ebenfalls später einmal Reitpferd für die Amateurreiterin werden, zunächst jedoch ein Fohlen bekommen. Dafür paarte sie ihre Handryk-Tochter Dark magic mit dem Trakehner Hengst Easy Game an. Das Resultat: Dalera. Bereits im Fohlenalter sei ihr Potenzial zu sehen gewesen, in den Aufbauprüfungen zeigte Dalera dann bereits in jungen Jahren ihre Rittigkeit und die Einstellung, immer neues lernen zu wollen und mit ihrem Reiter so gut es geht zu kooperieren.
Nach ihrer Geburt wurde Daleras Mutter Dark magic von Silke Druckenmüller zunächst weiter geritten. Als sich ihre Erwartungen an Dalera jedoch nach und nach bestätigten und sie in den großen Sport hineinwuchs, setzte Druckenmüller Dark magic fortan wieder in der Zucht ein. Daleras Dreiviertelbruder Dallenio, geboren 2015, steht beispielsweise im Besitz der Aubenhausen GbR und platzierte sich in der Saison 2021 bis Dressurpferdeprüfungen der Klasse M unter Benjamin Werndl.
Ocke Riewerts, Züchter von London/Laura Collett
Wohnhaft auf der schmucken kleinen Nordseeinsel Föhr, wurde Ocke Riewerts die Leidenschaft für die Pferdezucht von seinem Vater in die Wiege gelegt. Heute züchtet Ocke Riewerts eine Handvoll Fohlen pro Jahr und landete mit der Anpaarung seiner ersten selbstgezogenen Staatsprämienstute Vernante (HOLST) bei der Anpaarung mit dem Holsteiner Hengst Landos, einem der Söhne des großen Lord, der mütterlicherseits auf Calypso I und Capitano zurückgeht, einen ganz besonderen Treffer. Und diese Anpaarung lag wortwörtlich nahe, denn Landos war damals auf Föhr stationiert.
Denn 2009 erblickte ein braunes Hengstfohlen das Licht der Welt, das einige Jahre später unter einer britischen Reiterin große Erfolge feiern sollte: London. Im Fohlenalter wurde er als Hengstanwärter verkauft. Dann jedoch entdeckten Kenner sein Potenzial für den Vielseitigkeitssport. 2021 schlug dann die richtig große Stunde des inzwischen gelegten London. Unter der Britin Laura Collett hatte er bereits 2020 das CCI5*-L in Pau (FRA) für sich entscheiden können und sammelte 2021 Siege und Platzierungen in CCI4*-S. In bester Manier vertrat er dann die britischen Landesfarben bei den Olympischen Spielen in London, wo er unter Collett Einzel-Neunter wurde und mit dem Team die Goldmedaille holte.
Mittlerweile hat Ocke Riewerts seine Berufung ebenfalls bereits weitergegeben. Die züchterischen Geschicke auf der kleinen Nordseeinsel werden nun auch von Riewerts‘ Sohn unterstützt.
Züchtergemeinschaft von Olympiasiegerin Indiana
Drei Freunde sollt ihr sein … In der Kategorie Springen erhalten gleich drei Züchter die Ehrung. Denn sie alle sind gemeinsam dafür verantwortlich, dass es Indiana gibt. Sie war mit ihrer schwedischen Reiterin Malin Baryard-Johnsson maßgeblich am Olympiasieg der Equipe in Tokio beteiligt und überzeugte auch sonst im vergangenen Jahr mit ihren Auftritten auf Fünf-Sterne-Niveau, zum Beispiel mit dem Sieg im GCT-Großen Preis von Rom.
Über die Auszeichnung des WBFSH dürfen sich nun Wim Vanderlinden, Chloé Ruys und Christophe van Turtelboom freuen. Sie kennen sich bereits seit vielen Jahren und freundeten sich an, als Vanderlinden van Turtelboom trainierte. Ruys und van Turtelboom sind Eheleute und betreiben einen großen Turnierstall. Ihre Stute Halifax paarten die drei Züchter nach bestem Gewissen und basierend auf langjähriger Erfahrung mit Kashmir van Schuttershof an, der sich durch sein Temperament und seinen Arbeitswillen auszeichnet. Daraus entstand Indiana.
Die Stute legte schon früh ihr besonderes Wesen an den Tag – am Boden wie auch unter dem Sattel. Immer in Top-Form war Indiana jedoch von Anfang an, wenn es an die Sprünge ging. Die Kashmir van Schuttershof-Tochter mit eigenem Willen brauchte folglich einen einfühlsamen Top-Reiter, um ihr Potenzial entfalten zu können. Die Statistik verrät: Mit Malin Baryard-Johnsson ist das ganz offensichtlich gelungen.
Die Züchter-Awards der Weltzüchtervereinigung werden am Sonntag, den 8. Mai im Rahmen des Nationenpreises von Mannheim verliehen.
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