Das Nationale Referenzlabor für West-Nil-Virus-Infektionen am Friedrich-Löffler-Institut hat seinen Jahresbericht 2022 veröffentlicht. Die Infektionen bei Vögeln und Pferden konzentrierten sich demnach auch im vergangenen Jahr auf die östlichen Bundesländer. Erstmals wurde das WNV aber auch bei einem Pferd im Großraum Hamburg nachgewiesen.
Die große Ausbreitung in Deutschland ist bisher ausgeblieben, aber Vorsicht ist beim Thema West-Nil-Virus trotzdem geboten. 17 Fälle bei Pferden und 54 bei Wild- und Zoovögeln erstreckten sich im vergangenen Jahr vorwiegend über die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Zwei Infektionen traten bei Pferden im Großraum Hamburg sowie in Südwest-Mecklenburg auf. Auch bei Wildvögeln wurde das WNV im Großraum Hamburg nachgewiesen. Beide Tiere im Großraum Hamburg und Südwest-Mecklenburg hatten keine Reiseanamnese. Das bedeutet, es wurde nicht erfragt, wo sich diese Pferde vorher aufhielten, um darüber möglicherweise Aufschluss über den Infektionsweg zu bekommen.
Weitere Ausbreitung des West-Nil-Virus im Jahr 2023 vermutet
Innerhalb der als Infektionsgebiete „etablierten“ Bundesländer kamen 2022 Fälle in neuen Landkreisen hinzu. In Sachsen war das der Landkreis Görlitz, in Sachsen-Anhalt der Altmarkkreis Salzwedel und in Thüringen der Kyffhäuserkreis. Das Nationale Referenzlabor für West-Nil-Virus-Infektionen schlussfolgert daraus: „Alle diese Nachweise deuten auf eine sichtbare Ausbreitung des Virus im Jahr 2022 hin.“
Nach Vögeln und Pferden erkrankte letztes Jahr außerdem erstmals ein Seehund nachweislich am West-Nil-Virus. Seinen zentralnervösen Symptomen erlag das Tier in Berlin. Das FLI rechnet auch in diesem Jar mit Infektionen bei Pferden und Vögeln, sobald die Stechmücken wieder „Saison haben“. Das Robert-Koch-Institut meldete Mitte August 2022 außerdem eine Infektion bei einem Menschen im Westen Sachsen-Anhalts. Das Virus war in diesem Fall im Zuge einer Voruntersuchung für eine Blutspende nachgewiesen worden.
Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StiKo Vet) zum Impfen gegen das WNV lauten weiterhin:
• Pferde in betroffenen Gebieten sollten geimpft werden
• Pferde, die in betroffene Gebiete verbracht werden sollen, sollten vorab geimpft werden
Pilotstudien zur Impfung von Vögeln
Derzeit gibt es noch keinen WNV-Impfstoff für Vögel. Laut FLI können nach der neuen EU Tierarzneimittel-Verordnung Pferdeimpfstoffe für Vögel umgewidmet werden. Darüber hinaus laufen aktuell erste Pilotstudien, „die aufzeigen sollen, wie wertvolle Zoovögel vor einer Erkrankung geschützt werden können.“
Quelle: FLImens jordan release dates | air jordan 1 retro university blue release date
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