In Nordrhein-Westfalen wurde ein Mädchen beim Ausritt mit ihrem Pferd samt Hund ein paar hundert Meter von einem Wolf verfolgt. Grund genug, nochmal zu verinnerlichen, wie man sich bei derartigen Begegnungen eigentlich richtig verhält.
Vielleicht instinktiv handelte die 14-jährige Reiterin im nordrhein-westfälischen Wermelskirchen richtig, als sie merkte, dass der Wolf keinerlei Scheu gegenüber dem Gespann bestehend aus dem Mädchen, ihrem Pferd und ihrem Hund zeigte. Sie stieg vom Pferd ab, leinte ihren Hund an und machte Anstalten, den Wolf zu vertreiben. Das Tier stoppte daraufhin seine Verfolgung, aber eben erst nach rund 200 Metern.
Ob es tatsächlich ein Wolf war, müssen nun noch Untersuchungsergebnisse einer Kotprobe zeigen. Es sei aber durchaus wahrscheinlich, da in benachbarten Kommunen bereits Wölfe per Fotofalle nachgewiesen wurden und es im unweit entfernten Märkischen Kreis bereits Nutztierrisse gab. Das weiß auch Wolfsberater Wilfried Knickmeier, der sich von der Jugendlichen nach dem Vorfall nochmal die Strecke der Begegnung zeigen ließ. Sollte es sich bestätigen, dass die 14-Jährige tatsächlich einem Wolf begegnet ist, könnte die Wolfsverordnung in NRW theoretisch den Abschuss erlauben. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz müsste dazu erklären, dass der jeweilige Wolf unprovoziert einen Menschen verfolgt hat.
Richtiges Verhalten bei Wolfsbegegnung mit Pferd
Unter anderem das niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz hat Empfehlungen zum richtigen Verhalten bei einer Wolfsbegegnung mit Pferd herausgegeben. Diese wurden vom Verein zur Förderung von Wissenschaft um Pferd und Wolf e. V. verfasst und diese finden Sie nun hier im Wortlaut:
„Sollten Sie während eines Ausritts einem Wolf oder mehreren Wölfen begegnen, dann tun Sie Folgendes:
- Bewahren Sie Ruhe, galoppieren Sie nicht fluchtartig davon.
- Stellen Sie das Pferd / die Pferde nebeneinander dem Wolf zugewandt auf, damit die Pferde den Wolf sehen können.
- Um die Pferde nicht zu beunruhigen, sollten Sie keinesfalls in die Hände klatschen oder mit den Armen fuchteln, sondern darauf achten, dass die Pferde ruhig an den Hilfen stehen.
- Sollte sich der Wolf nicht entfernen, dann gehen Sie im Schritt langsam aber entschlossen auf ihn zu.
- Wenn genügend Platz vorhanden ist, dann reiten Sie langsam an ihm vorbei.
- Sollte der Wolf Ihnen folgen, dann wenden Sie sich dem Tier wieder zu; bringen Sie durch entschlossenes Vorwärtsreiten zum Ausdruck, dass Sie diese Nähe nicht tolerieren.
- Wichtig: Sollte der Wolf zurückweichen, dann halten Sie an; drängen Sie ihn unter keinen Umständen in die Enge. Falls es die Situation erlaubt, machen Sie Fotos / Videos.
- Auf keinen Fall sollten Sie den Wolf verfolgen.
- Bitte melde Sie anschließend Ihre Begegnung.
- Grundsätzlich wird empfohlen, Hunde in bekannten Wolfsterritorien nicht mit auf einen Ausritt zu nehmen. Sollte Sie Ihr Hund begleiten, dann leinen Sie ihn bestenfalls an, um ihn möglichst nah bei sich und am Pferd zu halten. In jedem Fall sollten Sie darauf achten, dass Ihr Hund immer in Rufweite ist und auf Zuruf gehorcht.“
Quellen: Kölnische Rundschau, Jägermagazin
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na, wenn das Pferd dann auch so brav und ruhig alles mitmacht und nicht in Panik gerät…
Meiner Meinung nach wird das Pferd den Wolf wohl am ehesten für einen Hund halten. Dementsprechend besteht für die meisten Pferde kein Grund in Panik zu geraten…
Ob es tatsächlich ein Wolf war oder nicht – das Mädchen hat gut reagiert und am Ende ist – wie seit mehr als 25 Jahren, in denen die Wölfe in Deutschland zurück sind – nichts passiert. Umso unverständlicher, warum hier medial wieder ein „unprovoziertes Verfolgen“ konstruiert wird, aus dem man die Möglichkeit auf einen zeitnahen Abschuss des Wolfes ableitet.
Vielleicht sollte man hier auf unaufgeregtere und neutralere Quellen setzen als ausgerechnet auf ein Jagdmagazin. Wölfe befinden sich zur Zeit auf Partnersuche; unbedarfte Jungwölfe sind auf der Suche nach geeigneten Revieren und erlaufen sich ihre Landkarten im Kopf. Wird ein Hund mitgeführt, kann dieser als Artverwandter vorübergehend das Interesse des Wolfes wecken. Hier ist Aufklärung wichtig, aber Panikmache fehl am Platz. Dass ein neugieriger (Jung-)Wolf stehen bleibt oder sich auch mal kurz annähert, ist ein völlig normales Verhalten.
Neutralere Informationen als in einem Jagdmagazin findet man z. B. in der Publikation „Mit Wölfen leben“, welche das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (2019) zum kostenlosen Download anbietet. „Meistens handelte es sich in diesen Fällen um unerfahrene, neugierige Jungwölfe oder es überwog vor dem Fluchtimpuls vor dem Menschen das Interesse der Wölfe für Hunde […] in der Nähe der jeweiligen Person. […] Die weitaus meisten Hunde in Wolfsgebieten werden nie in direkten Kontakt zu Wölfen kommen und selbst wenn, dann sind sie in
der Regel in direkter Nähe zum Menschen, dessen Anwesenheit ihnen Schutz bietet.
Allerdings muss die Begegnung zwischen Wölfen und Hunden auch nicht zwangsläufig aggressiv verlaufen. […] Die Nähe seines Besitzers ist der beste Schutz für den Hund. Kommt es zu einem Zusammentreffen von Wolf und Hund, sollte man seinen Hund zu sich rufen, anleinen und sich ruhig zurückziehen. […] Eine Gefahr für den Hundeführer selbst besteht in diesen Situationen nicht.“ (a.a. O., Seite 60-61)
Übrigens wurde gerade wieder – wie schon so oft zuvor – ein Pferd von einem Jäger auf der Weide in der Südwestpfalz erschossen. Der Pferdebesitzer fand das erschossene Tier auf der Koppel. Die Polizei konnte als Täter schließlich einen Gastjäger aus Nordrhein-Westfalen ermitteln, der sich nun wegen „Sachbeschädigung“ verantworten muss.
Da das ja kein Einzelfall ist, sollten Pferdebesitzer skeptisch sein, wenn von Jagdverbänden und Jagdvertretern die Wolfsjagd als „Lösung“ für mehr Sicherheit für ihre Tiere propagiert wird.
Nachdem Sie offenbar „Wolfsexpertin“ sind, möchte ich Ihnen gerne eine Frage stellen: Der Wolf, ein großes Raubtier, bei uns ohne (natürlichen) Feind, reichlich Futterangebot ganzjährig, besten (Über)Lebensbedingungen aber begrenztem Platzangebot (bitte mal einen Blick auf die Landkarte werfen) … wie soll sich der Bestand natürlich regulieren?
Wolfsrudel, bestehend aus zwei Elterntieren, dem aktuellen Nachwuchs sowie für eine begrenzte Zeit dem Vorjahresnachwuchs, beanspruchen Territorien von 250 km²-350 km², wobei der Nachwuchs regelmäßig im Alter von 1-2 Jahren abwandert. Die Zahl der Wölfe auf dieser großen Territoriumsfläche erhöht sich folglich nicht. Fremde Wölfe werden in den Revieren nicht geduldet.
Es ist vor Ihrer Haustüre also völlig unerheblich, ob sich die Wölfe in der Fläche in anderen Gegenden bzw. anderen Bundesländern etablieren und die Population insgesamt wächst, bis alle geeigneten Territorien besetzt sind. Dann nämlich flacht sich die Populationsentwicklung ab und stagniert.
„In vom Menschen unbeeinflussten Wolfspopulationen wird die Populationsdichte nahezu ausschließlich von der Menge der verfügbaren Beutetierbiomasse bzw. Beutetierdichte bestimmt. Änderungen der Beutetierdichte bewirken über eine entsprechende Änderung der Reproduktions- und Sterblichkeitsrate sowie der Zu- und Abwanderungsrate, letztlich eine Anpassung der Wolfspopulationsdichte an die natürlichen Gegebenheiten. […] Auf kurzfristige Schwankungen der Beutetierverfügbarkeit können Wölfe […] mit einer Änderung der Rudelgröße reagieren. Bei Nahrungsknappheit verringern große Rudel ihre Individuenzahl. Das geschieht dadurch, dass weniger Welpen geboren werden und die Jungwölfe früher abwandern. Auch die Mortalitätsrate, insbesondere die der Welpen, steigt dann an. […] Erst nachdem alle geeigneten Gebiete von Wölfen besetzt worden waren, sank die Überlebensrate sowohl der Welpen, als auch der erwachsenen Wölfe […].“
Quelle: Bundesamt für Naturschutz: Leben mit Wölfen, BfN-Skript 201 (2007), Seite 18 und 20.
Sorry aber Ihre Ideologie ist völlig realitätsfremd.
Warum? Weil Frau Tangerstedt hier als Einzige emotionslos mit nachvollziehbaren Quellenangaben argumentiert?
Keine Ideologie – es handelt sich um wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Quellen dazu habe ich Ihnen benannt.
Diese Politische Irrsinn muss gestoppt werden. Andere Länder bestätigen es und kann nicht weiter Ignoriert werden. Diese Empfehlungen sind lebensgefährlich.
Das durch Bauern- und Jagdvertreter oft verbreitete Märchen, eine Bejagung würde Wölfe „scheu“ machen und eine Art Garantie für das Ausbleiben zukünftiger Wolf/Mensch-Begegnungen sein oder gar Übergriffe auf ungeschützte Weidetiere verhindern, kann nur solange verfangen, solange man sich nicht mit der Sitution in den Ländern befasst, in denen Wölfe massiv bejagt werden. Wie z. B. in Schweden, wo seit 2010 regelmäßig Lizenzjagden stattfinden.
Weiterhin werden dort ungeschützte Weidetiere gerissen; die Meldungen in den Medien unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht von unseren. Das Aufeinandertreffen von Reitern und Wölfen geschieht ebenso regelmäßig, wie z. B. 2017 in Brottby/Vallentuna (Provinz Stockholm Uppland), 2021 in Kristiansstad (Provinz Skåne) oder die per Video im schwedischen Frühstücksfernsehen Nyhetsmorgon 2017 gezeigte Wolfsbegegnung von Tove Muhrbeck auf ihrem Pferd Holly, einem temperamentvollen dänischen Warmblut. Alle Begegnungen endeten ohne Schaden für Mensch und Tier, wurden jedoch, je nach Medien und vor allem Einstellung der Reiter, als „dramatisch“ oder friedlich dargestellt. Tove Muhrbeck war völlig unaufgeregt, obwohl ihre Holly sie zuvor schon durch plötzliche 180°-Wendungen überrascht und sich Tove dabei einen Fuß gebrochen hatte – ohne Wolfsbeteiligung, wohlgemerkt! Und Holly starb drei Jahre nach der Wolfsbegegnung an einer Beinverletzung – ebenfalls ohne Wolfsbeteiligung. Die Wolfsbegegung selbst verlief dagegen völlig unspektakulär und ohne Folgen.
Aktuell fühlte sich am 09. Februar 2023 eine Frau in Skåne von einem Wolf verfolgt. Am 07. Februar 2023 gab es große Aufregung in einer Schule in Huddunge (Provinz Uppsala), weil ein Junge zwei Wölfe gesichtet haben wollte.
Schweden hat in diesem Jahr die höchste Abschussquote für Wölfe vergeben – dennoch gibt es regelmäßig dieselben „Vorfälle“ wie bei uns. Wer will denn da noch Bauern- und Jagdverbänden Glauben schenken, dass eine Wolfsbejagung eine sichere Verhinderung von Wolfsbegegnungen garantieren würde? Lassen Sie sich doch bitte nicht so leichtfertig für dumm verkaufen.
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwiE2ObmsKb9AhVRLewKHShBBvkQFnoECA8QAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.welt.de%2Fgeschichte%2Farticle185448144%2FWolf-Angriffe-Als-Woelfe-sich-selbst-in-Staedten-ihre-Opfer-holten.html&usg=AOvVaw1KpYhUFGZpYPkggapvRNIW
Man sollte sich diesen Artikel (stellvertretend für viele weitere) mal durchlesen, um zu verstehen, das der/die Kommentatorin ST ziemlichen Unfug schreibt. Abschuss sich Menschen oder Haus- und Nutztierenden nähernder Wölfe (denn Wölfe sind Rudeltieren und selten alleine) ist die einzige Lösung, wirksam und nachhaltig Wölfen zu vermitteln, das sie sich von Menschen und allem damit verbundenen besser fernzuhalten haben. Wer etwas anderes behauptet, spricht nicht die Wahrheit bzw. färbt sich diese schön. Wölfe sind Raubtiere und ernähren sich hauptsächlich von Fleisch. Wölfe sind nicht scheu. Wölfe greifen Haus- und Nutztiere und Menschen an. Wölfe sind klug und sprunggewaltig, weswegen die Zäune in Zoos bei Wolfsgehegen auch entsprechend hoch und tief eingegraben sind. usw. usw. – alles Fakten, die dennoch liebend gerne von träumerischen Leuten geleugnet oder ignoriert werden.
Der von Ihnen verlinkte Artikel ist nun ganz und gar ungeeignet, die Ausführungen von Senta Tangerstedt sachlich zu widerlegen. Er ist weder objektiv (erkennbar an den verwendeten Begriffen „Naturromantiker“, „Problem Wolf“, „Plage Canis lupus“) und ist zudem mit eigens erstellten Bildbeschreibungen versehen, die an Einfalt nicht zu überbieten sind („Drei Hunde und ein Reiter sind nötig (sic!), um diesen wilden Wolf zu besiegen“; „Schön, aber gefährlich“: Wölfe in Schleswig-Holstein).
Darüber hinaus geht der Artikel lediglich auf historische Erfahrungen ein. Da uns heute grundsätzlich andere Vergrämungsmaßnahmen zur Verfügung stehen als unseren Vorfahren, darf doch bezweifelt werden, dass der von Ihnen vorgeschlagene „Abschuss“ die einzige Option ist, Wölfe von Haus- und Nutztieren fernzuhalten.
In jedem Fall würde ich Sie bitten, bei Ihrem Plädoyer für den Abschuss von Wölfen zukünftig geeignete Quellen (z.B. wissenschaftliche Studien zu Wolfsrissen und -angriffen, Wolfsbejagung etc.) anzuführen und nicht solche tendenziösen Clickbait-Artikel. Damit disqualifizieren Sie Ihre Argumentation ja von vornherein.
Die Wölfe sind seit 25 Jahren in Deutschland zurück und haben bislang keinem Menschen auch nur ein Haar gekrümmt. Ich verstehe nicht, warum nüchterne Fakten der Gegenwart und wissenschaftliche Erkenntnisse hinter alten Geschichtskamellen zurückstehen sollen, die in tendenziösen Artikeln verbreitet werden.
Die WELT tut sich in dieser Hinsicht leider besonders hervor: Titel wie „Bald drohen auch Angriffe auf den Menschen“ oder „Der Wolf wurde schon unter den Nazis mystifiziert“ deuten nicht gerade auf neutralen Journalismus und haben dem Herausgeber denkwürdige Kritik beschert, wie z. B. von dem inzwischen verstorbenen Ulrich Wotschikowsky: „Die Angst von Stefan Aust vorm bösen Wolf“ (16.09.2015) oder dem Vorwurf des Verstosses gegen die Grundsätze des Pressekodex sowie der Verwendung von „Propagandamitteln des Störens und der Desinformation“ (Offener Brief des NABU Bundesgeschäftsführers Leif Miller, 08.09.2015): „Mit reißerischen Zwischenüberschriften wie „Forscher sehen Alte und Kinder bedroht“ erzeugen Sie ein Horror-Szenario, das alle wissenschaftlichen Erkenntnisse der vergangenen 30 Jahre ignoriert.“
Aber wenn diese Horrorgeschichten anderswo verfangen, warum nicht auch bei uns?
Luigi Boitani, Professor für Zoologie an der Universität La Sapienza in Rom, sagte im Interview mit SPIEGEL-Redakteurin Julia Koch in der SPIEGEL-Print-Ausgabe 16/2015:
„In Finnland ist die Angst vor Wölfen ebenfalls weit verbreitet. Im vergangenen Jahr haben wir finnische Teilnehmer einer Artenschutzkonferenz gefragt, woher das kommt. Sie sagten, in Finnland sei jemand von Wölfen getötet worden. Wir fragten, wie lange das her sei. Ihre Antwort: etwa 400 Jahre.“
(Quelle: SPIEGEL vom 11.04.2015: „Nicht wegrennen!“, Seite 108)
Wölfe sind Raubtiere, die sich hauptsächlich von Fleisch ernähren. Warum sollten sie als kluge Tiere, die hier unglücklicherweise nicht wirksam bekämpft werden dürfen, denn Menschen als Fleischquelle ausschließen? Das Wölfe keine Scheu vor Menschen haben, haben müssen, beweisen sie hier doch quasi täglich. Wieviele Menschen müssen zu Tode kommen oder schwer verletzt werden, damit etwas passiert im Sinne von „das man sich wirksam gegen diese Raubtiere verteidigen darf“?
“ Wieviele Menschen müssen zu Tode kommen oder schwer verletzt werden, damit etwas passiert im Sinne von „das man sich wirksam gegen diese Raubtiere verteidigen darf“?“
Gegenfrage: Wieviele Menschen sind denn seit der Rückkehr der Wölfe nach Deutschland durch diese zu Tode gekommen oder schwer geschweige denn leicht verletzt worden?
Die Antwort kennen Sie selbst: NULL, und das seit nun mehr einem Zusammenleben mit Wölfen in Deutchland seit mehr als 25 Jahren.
Wieviele Menschen sind beim Reitsport selbst leicht bzw. schwer verletzt oder gar zu Tode gekommen?
„Reiten ist gefährlicher als Skifahren oder Motorsport
[…] Gemessen an der Dauer der Ausübung hat das Reiten viel mehr Krankenhauseinweisungen verursacht als andere risikoreiche Sportarten. […] In Deutschland beträgt die Inzidenz tödlicher Reitunfälle 1 auf 10.000 Reiter pro Jahr. Bei Frauen liegt damit Reiten an erster Stelle der Todesfallstatistik im Sport.“
(Quelle: mdr, 21.10.2021: Stimmt: Reiten ist gefährlicher als Skifahren oder Motorsport)
Und nun stellen Sie sich bitte noch einmal die Frage, wievele Menschen zu Tode kommen müssen oder schwer verletzt werden, bis dagegen etwas unternommen wird (z. B. Pferdeführerschein etc.).
Tote und Verletzte werden offenbar schulterzuckend toleriert, solange nicht Wölfe die Ursache sind.
Ja wieviele Leute sind denn in den letzten 50 Jahren durch Wölfe getötet worden? Ich erinner mich an keinen einzigen. Ich wiederhole mich gerne, wer gibt uns Menschen das Recht zu entscheiden, welche Tiere bekämpft werden müssen? Bei der Ausdrucksweise bekomme ich die Krise.
Und jetzt noch ein wenig Polemik: wieviel Leute sterben denn täglich (!!!!) im Strassenverkehr? Oder durch Alkohol/Zigaretten oder Femizide?
Aber bitte schnell den Wolf erschießen, bei dem der Mensch definitiv nicht auf dem Speiseplan steht.
Mit Ihrem Beitrag disqualifizieren Sie sich leider selbst. Alleine der erste Satz ist einfach Unfug. Da könnte man auch sagen, der Straßenverkehr ist völlig ungefährlich. Vor 150 Jahren wurde doch auch niemand vom Auto überfahren.
Hunde haben nachweislich schon weit mehr Menschen, Schafe und Wildtiere getötet und Pferde attackiert als Wölfe. Also, wo bleibt der Aufschrei alle Hunde müssen endlich getötet werden, da ausserordentlich gefährlich!
Wenn dann auch Gleichbehandlung, also Hunde nur noch im Gehege, wenn der Wolf angeblich nicht frei herum laufen soll!
Etwaigen mitlesenden, noch nicht im Thema seienden Leuten empfehle ich zur Information über Wölfe folgende Quellen:
http://www.weidezone-deutschland.de
https://www.wolfsmonitoring.com/
https://www.amazon.de/Zur-H%C3%B6lle-mit-den-W%C3%B6lfen/dp/3744896188 (auch wenn das Buch von 2018 ist, hat es traurigerweise nichts an Bedeutung verloren)
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_wolf_attacks (diese Liste ist naturgemäss nicht vollständig und sollte, da Wikipedia editierbar ist, unter Vorbehalt betrachtet werden)
Valerius Geist, ein Forscher, der anders als der Italiener B. Wölfe realistisch betrachtet:
https://www.kreiszeitung.de/lokales/niedersachsen/wolf-niedersachsen-menschen-forscher-valerius-geist-warnung-angriff-dorf-stadt-91107143.html
Diese Liste ist logischerweise nicht vollständig/allumfassend. Dennoch geeignet, um sich ein realistischeres Bild zu machen, als es die Damen Vorkommentatorinnen zeichnen. Nein, Wölfe sind nicht scheu. Nein, Wölfe greifen sehr wohl Menschen an. Nein, Wölfe sind keine niedlichen harmlosen Kuscheltiere. Nein, Wölfe tragen nicht in dem behaupteten Mass zur Artenvielfalt bei (eher im Gegenteil – Muffelwild ist „dank“ der Wölfe in Deutschland beispielsweise mittlerweile quasi ausgestorben, die Genreserve damit unwiederbringlich verloren…). Das sind Fakten, die auch durch sehr viele Worte ihrer Fans nicht weggezaubert werden können.
Danke!
Die genannten Quellen sind mehr als einseitig und/oder vor allem alles andere als wissenschaftlich, was der Kommentator dem interessierten Leser verschweigt. Angefangen von wolfskritischen Landwirten/Tierhaltern mit dem nicht gerade universell klingenden Namen „Rettet die Alpen“, über die Landesjägerschaft in Niederachsen sowie eine Buchempfehlung mit dem vielversprechenden Namen „Zur Hölle mit den Wölfen“ und eine Liste aus einer so vertrauenswürdigen Quelle wie Wikipedia, wo bekanntermaßen jeder mitschreiben kann. Diese Liste wurde gar als Grundlage für eine Arbeit der „wissenschaftlichen Dienste“ im Bundestag herangezogen, obwohl Wikipedia mit Wissenschaft so viel zu tun hat wie Babybrei mit Kernphysik.
Ein besonderes Highlight ist der Artikel in der Kreiszeitung vom 19.11.2021: „Biologe warnt: Wolf könnte Menschen auch in Niedersachsen töten“. Vorangegangen waren „Vorfälle“ in Niedersachsen wie z. B. ein auf der Autobahn überfahrener Wolf (07.11.2021) und eine Person, die sich von „Wölfen gejagt“ (18.11.2021) fühlte. Die Kreiszeitung dazu: „Nun sagt der kanadische Wolfs-Forscher Valerius Geist: „Wenn die Menschen sich nicht wehren, werden die Wölfe gewinnen.“ […] Aufgrund der Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit kommt Geist zu dem Schluss: Wenn der Mensch sich nicht verteidigt, werden die Wölfe übergriffig“.“
Fun Fact: Der Autor muss dabei allerdings eine Art Medium sein, quasi eine Art niedersächsische Oda Mae Brown, die von Stimmen aus dem Jenseits heimgesucht wird. Denn als der Artikel in der Kreiszeitung erschien, in der Wolfsgegner Valerius Geist ganz aktuell aufgrund der Ereignisse in Niedersachsen in der „jüngsten Vergangenheit“ gewarnt haben will, war er bereits fast ein halbes Jahr tot – verstorben am 06. Juli 2021 im Alter von 83 Jahren in British Columbia, Kanada, nach Krankheit.
Wer folglich Journalisten glaubt und vertraut, die „Warnungen“ aufgrund von Ereignissen im Novemer erhalten haben wollen, obwohl der Warnende bereits im Juli verstorben war, sollte dringend seine Quellen auf den Prüfstand stellen oder einen Volkshochschulkurs in Medienkompetenz absolvieren.
Ein Blick über den Tellerrand hilft auch hier:
https://www.bundestag.de/resource/blob/563294/83068d6297590248dd89375affd358c4/WD-8-041-18-pdf-data.pdf
Übergriffe von Wölfen in anderen Ländern gibt es wohl, gerne an Frauen und Kinder (Indien)
Und der letzte Angriff eines Wolfes in Deutschland war vor ca. 45 Jahren. Das 7 jährige Kind hat es nicht überlebt:
https://www.weser-kurier.de/niedersachsen/vor-fast-40-jahren-wolf-beisst-siebenjaehrigen-jungen-zu-tode-doc7e3w9h5byc9abgdy9jd
Ich weiß ja nicht, warum der Wolf den Mensch nicht als Beute sehen soll. Oder sollte er uns als biblische Krönung der Schöpfung ansehen und deshalb uns verschmähen.
Der Mehrzahl der Anwesenden geht es zunächst mal um die eigenen Tiere! Die Konsequenz wird langfristig das Aufstallen der Ziegen, Schafe, Rinder und Pferde sein! Die Errungenschaften der Haltung im natürlichen Bereich, wird sich wieder zur Haltungsform 1 rück entwickeln. Millionen von Weidentieren wird in Zukunft vermehrt Stallhaltung drohen. Der Rest wird entsprechenden Zäunen geschützt werden. Das tut mir leid, für das Rotwild, dass seit Jahrzehnten an unseren Heuraufen undTränken (gerade im Sommer) mit versorgt wird, aber da ist mir das Leben meiner Tiere näher!
Und nur so am Rande, letzte Woche hat im Raum Frankfurt ebenfalls ein Wolf einen Reiter verfolgt! Das scheue Tier hat sich mit zwei weiteren Kumpels ein Naherholungsgebiet mit Mountainbike Trails zum Wohnort ausgesucht. Am Wochenende sind in deren Revier hunderte Menschen zu Fuß, mit Fahrrad und Pferd unterwegs! Mal sehen wie sich das entwickelt, wenn das natürliche Wild dezimiert und die Welpen Hunger haben.
Auch bei Ihren Quellen gilt: In dem Artikel des Weser-Ems-Kuriers wird dargestellt, dass der tödliche Wolfsangriff 1977 von einem Tier ausging, das aus einem Tierpark stammte und während eines Transports entwichen war. Dieses Tier ist mit den in der Natur geborenen Tieren nicht vergleichbar, wie sogar im Artikel vermerkt wird. Es steht sogar explizit im Artikel. Zitat: „Mit der zumindest seitens der Jägerschaft Bremens und Niedersachsens bestätigten Sichtung eines Wolfes, kürzlich in Borgfeld und wohl auch in Horn-Lehe, ist das Auftauchen des Wolfes vor 40 Jahren nicht zu vergleichen. Das anderthalbjährige Tier aus einem Zoo in Niedersachsen sollte zu einem anderen kleinen privaten Tierpark transportiert werden und war unterwegs entkommen.(…) Ein Wolf aus einem Tierpark ist an Menschen gewöhnt. Und er kann Menschen so gefährlich werden wie ein großer, frei laufender Hund. Kein Vergleich(/b>zu wild lebenden, scheuen Wölfen, wie Fachleute versichern.“
In dem von Ihnen verlinkten Bundestag-Dokument steht zudem Folgendes drin: „Eine
faire Zusammenfassung unserer Ergebnisse wäre diese: „In den extrem seltenen (!) Fällen, in denen
Wölfe Menschen töteten, lag den meisten Fällen die Tollwut zugrunde. Räuberische Attacken
galten in erster Linie Kindern. Übergriffe generell gesehen sind ungewöhnlich, aber dann gehäuft,
und Menschen fallen nicht in das Spektrum ihrer normalen Beute.“ “
Es werden im Dokument zudem vier Faktoren aus einer Studie genannt, die bei Angriffen eine Rolle spielen, von denen drei nicht vom Wolf beeinflussbar sind (Tollwut (DE ist tollwutfrei); Provokation durch Menschen, sich stark verändernder Lebensraum).
Ich würde mir wirklich wünschen, dass die Anwesenheit von Wölfen auch im Netz objektiv-sachlich diskutiert wird und nicht auf der Basis des Vergleichs von Äpfeln mit Birnen. Man muss den Wolf nicht als ungefährliches Kuscheltier verherrlichen, aber nicht jede Quelle ist geeignet, um darzulegen, warum der Wolf angeblich nicht nach Deutschland gehört.
https://www.focus.de/panorama/welt/landkreis-rotenburg-radfahrerin-wird-von-drei-woelfen-verfolgt-turbo-gang-rettet-sie_id_186532075.html
Wir müssen wohl 80 Millionen Einwohner zur Wolfsschulung schicken….
Der Focus schreibt: „Der Turbogang ihres E-Bikes habe sie gerettet, glaubt die 24-Jährige.“
In der Kreiszeitung (23.02.2022: „Bei Visselhövede: Wölfe verfolgen Radfahrerin“), präsentiert sich die Betroffene auf einem Foto freudestrahlend vor ihrem E-Bike mit prominent lesbarem Marken-Namenszug, das sie „gerettet“ haben soll, und wird zitiert: „„Vielleicht mein Lebensretter?“, fragt M […] und tätschelt den Sattel ihres Mountain-Bikes, obwohl sie weiß, dass ihr wohl niemand eine Antwort darauf geben kann. „Keine Ahnung, wie die Begegnung mit den drei Wölfen ausgegangen wäre, wenn sie mich erreicht hätten. Fakt ist, dass sie mich über eine Strecke von rund 200 Metern verfolgt haben und ich ihnen vermutlich nur mit dem Turbo-Gang meines E-Bikes entkommen konnte“.“
Ein Blick auf die Seite des Herstellers verrät, dass die Höchstgeschwindigkeit des E-Bikes bei 25 km/h liegt. Unabhängig davon dürfte übrigens selbst ein S-Pedelec 45 km/h nicht überschreiten, um nicht die Straßenzulassung zu verlieren.
Wölfe dagegen erreichen Geschwindigkeiten von 50-60 km/h, kurzfristig in der Spitze gar bis zu 75 km/h.
Hätten Sie die Radfahrerin ernsthaft angreifen und „fressen“ wollen, hätten sie sie also ganz locker einholen können.
Ich hoffe, dass diese Hintergrundinformationen dabei behilflich sind, solche Berichte, für die es ja ganz offensichtlich zudem weder Zeugen noch Fotos gibt, sachlich und unaufgeregt einzuordnen..
Im besten Fall hat der Fahrrad-Hersteller nun ein bisschen Aufmerksamkeit für seine Produkte bekommen, und der Frau ist ja (wie in allen anderen solchen Geschichten zuvor auch) nichts passiert. Sie kann, wie auf dem Foto in der Kreiszeitung zu sehen ist, vor ihrem E-Bike auch schon wieder freudestrahlend lächeln.
Danke für den Kommentar!
Ich sehe mittlerweile schwarz für eine Artgerechte Nutztierhaltung.
Vor zehn Jahren hätte ich mir nicht träumen lassen, wie schnell sich die Wölfe in Deutschland ausbreiten und habe derartige Thesen als Panikmache abgetan. Wölfe sind faszinierende und schöne Tiere, die ich auf keinen Fall einfach abschießen lassen möchte. Die ganzen furchtbaren Bilder von gerissenen Schafen, Ziegen, Kälbern, Fohlen und Pferden möchte ich aber auch nicht sehen.
Wir wohnen am Rand einer Großstadt, gegenüber von einem Waldgebiet. Es gab eine Zeit, da war unser Hund derart nervös und fast verängstigt im Wald und zwar sobald wir über die Straße gingen, da habe ich schon an einen Wolf gedacht, Wildscheine irritieren ihn nicht so. Das hat mir der ansässige Jäger später bestätigt. Die Vorstellung finde ich sehr beunruhigend, auch wenn mir bewusst ist, dass es sich hierbei nur um einen wanderenden Jungwolf gehandelt hat. Es werden aber mehr Wölfe kommen.
Was passiert mit der Wald- Kita in der Nähe? Wir haben einen Reitstall, zudem fahren viele Kinder hind, dort stehen Ponies Tag und Nacht auf der Weide. Darf es das nicht mehr geben?
Vielleicht sehe ich das ja nur etwas negativ, aber meiner Meinung nach muss die Wolfspopulation reguliert werden. Ich teile meine Pflanzen auch gerne mit den Rehen , aber ich möchte bitte nicht sehen, wie diese vor meiner Haustür vom Wolf gerissen werden.