Wie St.GEORG gestern berichtete, wurde am Montag bei Bücken im Landkreis Nienburg ein weiteres totes Fohlen mit klar erkennbaren Bissspuren aufgefunden. Die Besitzerfamilie Müller vom Islandpferdehof Vatlaboe hatte den Wolfsberater Christian Lohmeyer hinzugezogen, der fest überzeugt ist, dass es kein Wolf war, der dort sein Unwesen getrieben hat.
Christian Lohmeyer sagt: „Aus meiner Sicht, ist das ganz klar eine Totgeburt und die Fressspuren stammen von einem Fuchs. Es gibt nicht einen Hinweis auf einen Riss durch einen Wolf!“ Er betont, dass es keinerlei Würgemale oder Einblutungen gegeben habe, die man sehen würde, wenn ein Wolf ein lebendes Tier tötet. Außerdem würde ein Wolf Knochen zerbeißen, wie Lohmeyer erklärt – „Aber hier fehlt nicht ein Körperteil.“ Auch öffne der Wolf normalerweise die Bauchdecke, und mache sich an den fleischigen Teilen zu schaffen, wie den Hinterläufen. „Doch in diesem Fall fehlte maximal ein halbes Kilogramm Fleisch, das ausschließlich vom Hals genagt wurde.“
Mit Blick auf den Vorfall von Mitte Mai, als bei Bispingen ebenfalls ein Isländerfohlen tot aufgefunden wurde, von dem aber außer Kopf und Wirbelsäule nichts mehr übrig geblieben war, kommt es entschieden: „Das war ein völlig anders gelagerter Fall! Dort war ja auch die Stute verletzt.“ Außerdem betont Lohmeyer: „Ich wohne vier Kilometer von hier entfernt und habe selbst Pferde und Schafe. Sie können mir glauben, ich habe selbst ein Interesse daran, zu erfahren, wenn hier Wölfe unterwegs sind.“ Lohmeyer weist auch darauf hin, dass er Familie Müller angeboten habe, den Amtsveterinär hinzuziehen, um durch eine Sektion (bei Nutztieren nur durch den Amtsveterinär durchzuführen) genau feststellen zu können, ob das Tier überhaupt geatmet hat. Dies sei jedoch nicht für nötig erachtet worden. Im Übrigen hätte auch die restliche Herde auf ihn in keinster Weise einen verstörten Eindruck gemacht. „Die lagen zum Teil sogar auf der Seite und haben geschlafen.“ Völlig unverständlich findet Lohmeyer, dass es zu einzelnen Anfeindungen gegen die Halterin kam: „Die Familie Müller hat sich absolut richtig verhalten. In dieser Situation den Wolfsberater zu rufen und ergebnisoffen vor Ort nach besten Wissen und Gewissen die Lage zu erfassen, ist doch genau die richtige Reaktion gewesen.“
Lesen Sie hier die Vorgeschichte.
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