Lisa Müller hat ein neues Pferd im Stall, das die Qualität hat, in der Champions League der Dressur vorne mitzuspielen.
Die Isabell Werth-Schülerin Lisa Müller hatte sich 2019 mit ihrem Stedinger-Sohn Stand by me in den DOKR-Perspektivkader geritten. Der achtjährige Hannoveraner Hengst D’avie, Prämienhengst und Preisspitze beim Hannoveraner Hengstmarkt 2014, wurde letztes Jahr zum zweiten Mal in Folge Weltmeister der jungen Dressurpferde. Nun haben Reiterin und Pferd zusammengefunden. Das berichten sowohl Helgstrand Dressage als auch Lisa Müller selbst.
Der Handelsstall berichtet, Isabell Werth selbst sei mit ihrer Schülerin Lisa Müller in Dänemark gewesen, um nach einem Pferd mit internationalem Potenzial Ausschau zu halten. Der Don Juan de Hus-Londonderry-Sohn D’avie war nach dem Weggang von Severo Jurado Lopez von Andreas Helgstrand selbst geritten worden. Vor wenigen Wochen ging der achtjährige Fuchs seinen ersten Grand Prix bei einem nationalen Turnier und war mit über 70 Prozent prompt platziert. Nun soll er die nächsten Aufgaben also mit Lisa Müller in Angriff nehmen.
Andreas Helgstrand sagt: „Ich hatte in letzter Zeit selbst das Vergnügen, D’avie zu reiten, und abgesehen davon, dass er ein Pferd ist, das alles für seinen Reiter tut, ist er so sensibel, dass man ihn mit kleinsten Hilfen reiten kann. Daher freue ich mich, dass Lisa in Zusammenarbeit mit Isabell sein Training übernehmen wird. Er ist noch ein junges Pferd, aber er hat grenzenloses Potenzial.“
Er betont, D’avie werde den Züchtern auch weiterhin zur Verfügung stehen. Nähere Details dazu wolle man rechtzeitig vor der nächsten Decksaison bekannt geben.
Die Mitteilung von Lisa Müller zu ihrem Neuerwerb auf ihrer Instagram-Seite ist wesentlich knapper: Neben einem Foto von ihr und Isabell Werth zusammen mit D’avie. Hat sie nur den Namen und die Hashtags #stallion, #dressage, #happy und #nowordsneeded gepostet. Kann man gut verstehen!
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Erfolg ist käuftlich! Man nehme genug Geld, um sich die besten (bereits weit ausgebildeten) Pferde zu kaufen. Dann bezahle man die beste Trainerin, welche die Pferde weiter ausbildet, dafür sorgt, dass die 4-Beiner weiter gut (von ihr u. ihren Angestellten) geritten und turnierfertig gemacht/gehalten werden und schwupps… ist man mit dem fertig präparierten Pferd vorne mit dabei. Auch so ist es möglich, Kaderreiter(in) zu werden und intl. erfolgreich zu sein…. es lebe der „Dressursport“…nicht das Talent/eigene Können. Feiern lassen kann man sich aber auf jeden Fall… es ist ja sooo schön, bei der Siegerehrung vorne zu sein.
Wohl wahr! Mit dem Geld vom Mann kann man ja gut einkaufen!
Das ist ja alles nicht neu. Natürlich kommt man mit guten/teuren Pferden und Trainern leichter in die Weltspitze (z.B. Kasprzak/Donnperignon oder Barbacon/Painted Black). Aber es gibt heute viel mehr stark reitende Damen als vor vierzig Jahren, als es eher die Regel als die Ausnahme war, sich die Pferde von Bubi Günther, Willi Schultheis, Herbert Kuckluck oder Herbert Rehbein ausbilden (und abreiten) zu lassen. Außerdem gehen auch teure Pferde nicht ganz von allein durch ein Grand-Prix-Programm.
Neid wird an diesen Fakten auch nichts ändern.
Lieber Gerd,
mit Neid hat das rein gar nichts zu tun, auch wenn Sie es nicht glauben mögen. Bitte verwechseln Sie kritisches Denken nicht mit Neid. Und klar, draufsitzen und einigermaßen korrekte Hilfen geben, das muss Mann/Frau natürlich selbst. Hier hat Frau Werth richtig gute Arbeit geleistet. Und falls es Sie beruhigt, ich kenne L.M. und ihre Reiterei aus der Praxis und live und weiß daher sehr genau, wovon in rede – oh pardon – schreibe. Kein Neid bitte!
Mit dem „Kaufen des Erfolges“ klappt es trotz allem nicht immer vollautomatisch:
bestes Beispiel M. A. Rath und Totilas.
Auch Nadine Kapellmann und Morgan Barbancon hatten kein Glück mit Girasol.
Mal schauen, wie es „Catch me if you can“ ergehen wird, nach ihrem Verkauf.
Der Trakehner Hengst Heuberger wurde von Anabel Balkenhol getrennt,
und ist über die Station Helgstrand auf nimmer Wiedersehen verschwunden.
Der größte und beglückendste Erfolgsgarant ist Gott sei Dank nicht immer das Geld,
sondern oft Meister Zufall, der Traumpaare zusammenführt:
z.B. angefangen bei H.-G. Winkler bis hin zu Simone Blum und Alice,
Jessica von Bredow-Werndl und Dalera, etc.
Besonders traurig finde ich es,
wenn eigentlich begabte Reiter mit viel Potential bei den falschen Trainern landen, und sich einen Reitstil aneignen, der weder ihnen, noch ihren Pferden gut tut, noch dem Publikum, das sich solche Ritte ansehen muss.
Noch trauriger ist es aber, dass häufig nicht die besten Reiter, die besten Pferde bekommen.
Häufig gerade deshalb nicht, weil die besten Reiter mehr Zeit brauchen, um die Pferde in Ruhe reifen zu lassen, und sie in der klassischen Reitweise auszubilden. Manche Züchter oder Besitzer wollen aber möglichst schnell, Ihre Investition wieder amortisiert wissen.
Liebe Ellen,
wir wissen beide, dass L.M. erst seit wenigen Jahren hauptsächlich Dressur reitet. Sie hat sich in relativ kurzer Zeit hochgearbeitet. Natürlich ist sie dadurch noch nicht perfekt. Wenn sie aber kein Talent hätte würde besonders I.W. sie nicht trainieren. Es ist schade, dass dies kaum gewürdigt wird. Mit guten Pferden und Trainern ist es ohne Frage leichter vorwärts zu kommen. Was ist daran verwerflich?
Der Dressursport ist ohnehin ein Sport, indem man es ohne ein überragendes Pferd heute nicht mehr ganz nach vorne schafft. Und die kosten nun mal Geld. Viel Geld – oft lächerlich viel Geld.
Aber ein solches Pferd zu besitzen und reiten zu dürfen, heißt noch lange nicht, dass man Erfolg hat. Dafür gibt es tausende Beispiele.
Es bedarf sehr viel Talent, Gefühl (vor allem!!), aber auch Durchhaltevermögen, Trainingsfleiß, einen sehr guten Trainer, Selbstbewusstsein, Gesundheit für Zwei- und Vierbeiner und ein großes Stück Glück bis man es ganz nach oben schafft.
Ich gönne Lisa Müller die Chance, die sich hier mit einem Pferd wie D’Avie bietet. Auch für sie wird der Weg noch lang. Aber sie hat sich enorm entwickelt und ich schaue ihr heute ganz gerne zu.
Es gibt immer mal wieder Passet-Paarungen, die super erfolgreich sind, wo es mit dem einen, diesem besonderen Pferd klappt. Und dann gibt es Reiterinnen wie Isabel Werth oder auch Dorothee Schneider, die immer wieder in der Lage sind, sich Pferde für die Weltspitze zu formen (aber auch sie brauchen das Glück auf ihrer Seite: Sponsoren, Gesundheit) Und auch für diese Beiden hat sich so manch eine Hoffnung auf den großen Durchbruch eines bestimmten Pferdes eben doch nicht erfüllt.