Spannender kann man sich ein Finale mit Ponywechsel nicht
vorstellen – erst der letzte von neun Ritten entschied über Sieg und Platzierung. Zum zweiten Mal gab es in Hamburg damit auch ein Blaues Band für die Ponydressurreiter.
Wie beim „großen“ Dressurderby mussten auch die drei Ponyreiterinnen Grete Linnemann, Jolan Lübbecke und Jessica Krieg im Finale des Ponyderbys zuerst mit ihren eigenen Ponys antreten, dann auf den Fremdponys dieselbe Aufgabe erneut reiten. Die Final-Aufgabe war anspruchsvoll: Eine Dressurprüfung der Klasse L mit Schulterherein und halben Trabtraversalen, Galoppvolten, vielen Übergängen und natürlich Rückwärtsrichten. Zunächst ging Jessica Krieg, die kurz zuvor den Preis der Besten in Warendorf gewonnen hatte, in Führung. Sie hatten den siebenjährigen Ponyhengst Ghost gesattelt, der vielen noch in Erinnerung ist als Bundeschampion der fünfjährigen Dressurponys im Jahr 2008. 71,491 Prozentpunkte erhielt sie für ihren Ritt mit ausdrucksvollen Verstärkungen, sauberen Übergängen und guten Traversalen.
Der Pferdewechsel brachte dann Bewegung in die Rangierung: Linnemann blieb zwar nach der zweiten Runde immer noch an dritter Stelle, aber Krieg und Lübbecke tauschten die Plätze. Krieg hatte ihre Mühe, White Gold B zu motivieren, die Traversalen gerieten etwas flach, die Verstärkungen wollten auch nicht wirklich als Höhepunkte auffallen. Lübbecke dagegen hatte leichtes Spiel, im Sattel von Ghost zeigte sie, was in ihr steckte, ritt mutig vorwärts – allerdings hatte sie in der Galopptour kein leichtes Spiel, der Hengst geriet etwas weit vor die Senkrechte. Linnemann hatte in der zweiten Runde Danny Beau unter sich, konnte aber an ihren weiterhin vorläufigen dritten Platz nicht rütteln.
Die dritte Runde schließlich kehrte alles nochmal um – und die 13-jährige Grete Linnemann rollte das Feld von hinten auf. Sie und Ghost, das beste Finalpony, harmonierten miteinander und Linnemann konnte die Stärken des Hengstes sehr gut in Szene setzen. Es war der mit Abstand am höchsten benotete Fremdpony-Ritt mit 70,702 Punkten – die anderen Ritte auf den Fremdponys lagen zwischen 67 und 64 Punkten. Jolan Lübbecke, die in zwei Wochen auf demselben Platz ihren Titel als Norddeutsche Meisterin verteidigen wird, konnte ihren zweiten Platz halten, Jessica Krieg wurde am Ende Dritte.
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