Riders Tour zum fünften Mal für Ludger Beerbaum

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John Whitaker gewann bei den Munich Indoors die letzte Wertung der Riders Tour, aber den Gesamtsieg konnte sich ganz knapp noch Ludger Beerbaum sichern, zum fünften Mal.

Das war knapp. Ludger  Beerbaum sah schon wie der große Verlierer dieser elften Auflage der Riders Tour aus, dann bescherte ihm der Abwurf seiner 21-jährigen Konkurrentin Katrin Eckermann auf Carlson in der letzten Wertung gestern bei den Munic Indoors doch noch den Sieg in der Serie, der mit einem flotten Auto bayerischer Provenienz belohnt wurde. Es tut mir zwar leid, dass ich die Riders Tour diesmal durch das Pech der anderen gewann, aber ich habe sie in der grünen Saison gewonnen und von daher geht das Ergebnis schon in Ordnung, sagte Beerbaum. Eckermann blieb als Siebte der zweite Platz in der Gesamtwertung. Dritter wurde insgesamt Jörg Oppermann, der Überraschungssieger von Hannover sicherte sich auf Che Guevara Platz drei, gestern reichte es nach einem Abwurf in der Siegerrunde zu Platz acht.

Bis zur vorletzten Station in Hannover hatte es noch so ausgesehen, als ob Beerbaum sich den fünften Finalsieg im Spazierengehen würde sichern können. Aber bereits dort konnte er keine Punkte sammeln und gestern erreichte er mit zwei Abwürfen nicht die Siegerrunde der zehn Besten. Ganz ungewohnt musste er als erster Starter in die Olympiahalle, meistens dürfen die Cracks aufgrund ihres Weltranglisten-Status weiter hinten reiten. Das lag an der mäßigen Leistung seiner Stute Gotha am Tag zuvor in der Qualifikation da waren die Stangen gleich dreimal heruntergefallen mund in diesem Springen wurde die Startfolge für die Entscheidung gestern festgelegt. Die Siegerrunde musste er sich nach zwei Abwürfen im Umlauf von der Teilnehmertribüne aus ansehen und auf die Fehler der anderen warten.

Da ging es ihm genau wie Robert Whitaker, der einzige außer Eckermann, der den Gesamtsieg Beerbaum noch hätte entreißen können. Die Familienehre der Whitakers rettete gestern Roberts 56-jähriger  Vater  John auf Peppermill, mit seinen 14 Jahren auch kein Jungspund mehr im Parcours. Aber Reiter und Pferd gaben Gas wie zu besten Zeiten (0/38,71 Sekunden), alles blieb liegen, das war der Sieg vor Johannes Ehning auf Salvador (0/39,81), der bereits am Samstag die Qualifikation gewonnen hatte, und Thomas Voss auf dem Holsteiner Hengst Carinjo (0/41,25).

München war die letzte von sieben Stationen und die Riders Tour, vor zehn Jahren ins Leben gerufen von Paul Schockemöhle, ist zwar die wichtigste Tour des deutschen Turniersports, aber international hat ihr mit mehr als einer Million Gewinngeld die Global Champions Tour den Rang abgelaufen. Deswegen waren Paul Schockemöhle und Vermarktungschef Volker Wulff mehr als glücklich, in München die Fortsetzung der Serie für wenigstens zwei weitere Jahre verkünden zu können, dank eines gebefreudigen Hauptsponsors, einer Bank. 35.000 Zuschauer zählte Wulff an den drei Turniertagen, angesichts der vielen leeren Plätze in der Olympiahalle eher überraschend. Das schöne Herbstwetter konnte ihn nicht erfreue, zog es doch viele Münchner statt in die Olymiahalle nach draußen.

Youngsters Tour

Vierbeinige Zukunftshoffnungen kamen in der Youngsters Tour zum Zuge, hier starteten die Pferde, die womöglich schon im nächsten Jahr in der Riders Tour ums große Geld galoppieren. Er sei schnell, begabt und äußerst ehrgeizig ein vielversprechender junger Sportler also, sagte Felix Hassmann von dem achtjährigen Fuchs Balzaci, dem Gesamtsieger der Youngsters Tour nach der letzten Wertung in München. Er spricht von seinem Pferd wie ein stolzer Vater von seinem Sohn. Balzacis Vater ist der berühmte Balouebet du Rouet, mit dem der Brasilianer Rodrigo Pessoa dreimal hintereinander das Weltcupfinale gewann und auch noch Olympiasieger wurde pferdemäßig gesehen also Hochadel. Trotz eines Abwurfs gewann Balzaci bei den Munic Indoors gestern die Gesamtwertung ­dank seiner gleichmäßigen Leistungen die ganze Saison über. In der Youngsters Tour können die Reiter ihren Pferden zeigen, wie es im großen Sport zugeht. Bei so einem großen Turnier lernen sie mehr als bei zehn kleinen, sagt Haßmann. Die letzte Wertung in München gewann Marcus Ehning auf dem achtjährigen Contendro-Sohn Campbel.

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