Die nationalen Pferdesportverbände Hollands und der Schweiz begrüßen grundsätzlich die Initiative des Weltreiterverbands FEI, mit Doping, Tierquälerei und Betrug im Distanzsport aufzuräumen. Dass allerdings Scheich Mohammed al Maktoum, der selbst in Dopingskandale verwickelt war, als Berater der eingesetzten Task Force tätig sein soll, dagegen wenden sie sich.
Die Pressemitteilung von Seiten der Schweizer FN lautet:
Die nationalen Pferdesportverbände der Niederlande und der Schweiz stellen mit Zufriedenheit fest, dass die FEI den Empfehlungen der Endurance Strategic Planning Group (ESPG) beipflichtet und deren Umsetzung vorantreibt, wie sie in den Medienmitteilungen vom 8. und 11. April 2014 schreibt.
Trotzdem äussern die beiden Verbände ihr Bedauern über die geringe Bereitschaft der FEI bezüglich einer besseren Ausbildung der Reiter, Trainer und Offiziellen. Ebenso unverständlich ist die Wahl von HH Sheikh Mohammed, der künftig eine wichtige Rolle in der Lösungsfindung bezüglich der gravierenden Probleme im Endurance-Sport spielen soll.
Auch wenn HH Sheikh Mohammed amtierender Endurance-Weltmeister ist, kann seine 6-monatige Sperre wegen Gebrauchs verbotener Substanzen* nicht ausser Acht gelassen werden (nicht zu sprechen von den mehr als 24 dopingpositiven Fällen bei Pferden aus den Ställen desselben in den vergangenen Jahren). Alle Anti-Doping-Entscheide sind zu finden unter: http://www.fei.org/fei/your-role/athletes/fei-tribunal/ead-decisions).
Weiter sind die nationalen Pferdesportverbände der Niederlande und der Schweiz extrem beunruhigt, was die Wahl der sechs Mitglieder in die der neue Task Force angeht: Zwei Mitglieder stehen HH Sheikh Mohammed sehr nahe, ein drittes Mitglied ist Experte aus dem Pferderennsport. In diesem Gremium sollen weder Europäer noch US-Amerikaner einsitzen, obwohl die Bewegung gegen die Missstände im Endurance-Sport in Europa begonnen hat und der Grundstein für den Endurance-Sport in den USA gelegt wurde.
Während des Rundtisch-Gesprächs und den Präsentationen anlässlich der FEI-Generalversammlung sowie der Endurance-Konferenz hatten sich die Beteiligten klar dagegen ausgesprochen die Disziplin Endurance in zwei Teildisziplinen «Endurance-Flachrennen» und «Klassische Endurance» aufzuteilen. Dies im Bestreben, die Disziplin Endurance in ihrer ursprünglichen Form zum Wohle des Pferdes zu erhalten.
Die Aufgabe der neuen Task Force ist es, die Entfaltung moderner Technologien vorzubereiten. Es gehört hingegen nicht zu ihren Aufgaben, die beteiligten Parteien auszubilden, die Transparenz der Rapporte sicherzustellen, etc. Für die beiden nationalen Pferdesportverbände Niederlande und Schweiz zeigt dies einen schwerwiegenden Interessenskonflikt auf.
Beide Verbände sind extrem besorgt, was die Entwicklung im Endurance-Sport angeht. Die Disziplin verändert sich immer mehr in Richtung «Endurance-Flachrennen». Dies sollte, aufgrund der damit verbundenen schwerwiegenden Bedenken betreffend dem Wohlbefinden der Pferde, in keinem Fall von der FEI unterstützt werden.
Obwohl die Missstände im Endurance-Sport seit über einem Jahr diskutiert werden, hat sich bisher fast nichts verändert. Keine neuen Gremien, Komitees oder Kommissionen werden die Situation in der Endurance lösen können. Nur die strikte Anwendung der bestehenden Reglemente in der ganzen Welt durch unbestechliche Offizielle kann das Wohlbefinden der Pferde und die Gleichbehandlung aller Sportler sicherstellen.
* (Guanabenz, 16-b Hydroxy-Stanozolol, in zwei verschiedenen Rennen beim Pferd Tahhan gefunden beschrieben im Entscheid des FEI-Gerichts datiert auf den 31. Juli 2009)
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