Heute wurden bei den Asian Games in Hangzhou (CHN), die wegen Corona auf dieses Jahr verlegt worden sind, die Mannschaftsmedaillen der Springreiter verteilt. Saudi-Arabien hat den Titel verteidigt und war nicht das einzige Land mit ehemals unter deutscher Flagge erfolgreichen Pferden.
Zwei Umläufe über 1,40 Meter sowie ein Stechen für die bestplatzierten Teams trennten die Mannschaften von den Medaillen. Das klingt für eine Equipe wie die Saudi-Arabiens, die 2012 ja schon eine olympische Bronzemedaille gewonnen hat, erst einmal nicht allzu schwierig. Doch genau das sei das Problem, sagt Abdulrahman Alrajhi: „Wir kamen mit mit einer Mission, nämlich Gold zu gewinnen und das haben wir getan (…). Das Problem ist, dass vom Saudi Team immer Gold erwartet wird, von daher ist es schwierig. Alles kann schiefgehen und das war unsere Sorge.“
Doch schiefgegangen ist nichts. Null Fehler standen am Ende auf der Anzeigentafel und mit 111,83 Sekunden in Summe waren die KSA Reiter unter der Ägide von David Will zudem am schnellsten unterwegs. Alrajhi war mit dem zehnjährigen Hannoveraner Ventago erster Reiter für die Mannschaft und machte den Druck für seine Kollegen noch einmal größer, als er mit vier und fünf Fehlern aus dem Parcours kam und beide Male das Streichergebnis bildete. Doch Meshari Alharbi auf Cascadello Boy RM, Ramzy Al Duhami mit Untoucable und Abdullah Alsharbatly im Sattel von Baloutendro behielten die Nerven und lieferten allesamt Null-Fehler-Ritte. Damit war Saudi-Arabien das Gold sicher.
Silber ging mit vier Fehlern an die Sieger von 2014, die Reiter aus Katar, gefolgt von dem Quartett aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit zwölf Strafpunkten. Für Katar ritten Faleh Alajami auf Ghana, Khalifa Althani mit Ierland VDL, Rashid Almarri im Sattel von Concordess und Bassem Mohammed auf Incredible W.
Die UAE wurden vertreten durch Abdulla Almarri mit James v.d. Oude Heihoef, Omar Aljnebi auf Dalida van de Zuuthoeve, Salem Alsuwaidi mit Diamond Way sowie Mohamed Alhajri im Sattel von GS Fabian.
Bekannte Pferde
In allen drei Mannschaften befanden sich Pferde, die bereits hier in Europa für Furore gesorgt haben, zum Teil auch unter deutscher Flagge. Abdulrahman Alrajhis Ventago v. Van Helsing war beispielsweise vorher unter Tim Rieskamp-Goedeking erfolgreich, zuletzt Zweiter im Großen Preis von Frankfurt hinter dem EM-Bronzemedaillengewinner Zineday von Philipp Weishaupt.
Mit Cascadello Boy war Katrin Eckermann unter anderem 2022 Deutsche Meisterin geworden, ehe er unter den Sattel von Meshari Alharbi kam. Untouchable ist ebenfalls eine zehnjährige Hannoveraner Stute v. Van Helsing aus deutscher Zucht (Marie-Claire Wimmer), hatte ihre größten Erfolge allerdings unter US-amerikanischer Flagge mit Spencer Smith. Ramzy Al Duhami reitet sie seit Anfang des Jahres. Baloutendro ist ein zwölfjähriger Hannoveraner Hengst v. Contendros, der im Gestüt Lewitz zur Welt kam unter mit dem Iren Shane Carey erste internationale Erfolge sammelte. Erst seit Juli ist er bei Abdullah Al Sharbatly.
Bekanntestes Pferd des Teams von Katar ist die Westfalen-Stute Concordess v. Comme il faut, die Philipp Schulze Topphoff zum Durchbruch in den Spitzensport verholfen hat, ehe sie Anfang des Jahres verkauft wurde.
Die Einzelentscheidung in Hangzhou fällt am Freitag, 6. Oktober. 54 Reiter werden dabei sein, so ihre Pferde morgen die zweite Verfassungsprüfung anstandslos passieren. Auch über die Vergabe der Einzelmedaillen entscheiden zwei Umläufe.
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