Ein Stechen der besten zwei Mannschaften musste her, um den Challenge Cup, also das kleine Finale des FEI-Nationenpreisfinals Springen in Barcelona zu entscheiden. Australiens Vielseitigkeitsikone Christopher Burton ging gegen den erfahrenen Niederländer Willem Greve an den Start. Am Ende reichte es für das Team Oranje.
Denn bei Chris Burton und seiner elfjährigen KWPN-Stute Chedington Hazy Toulana fiel im Stechen, wie schon zuvor im Umlauf, eine Stange. Damit öffneten die Australier, die nur zu dritt und somit ohne Streichergebnis zu Werke gingen, Tür und Tor für die Niederländer. Eiskalt nutzte Willem Greve mit seinem flinken und energisch zuspringenden Hengst Highway TN diese Chance und legte nicht nur einen fehlerfreien Stechparcours hin, sondern nahm Burton und seiner Stute nochmal fast 1,5 Sekunden ab. Damit war der Sieg für die Niederlande im Challenge Cup klar und die Ehre somit wohl wiederhergestellt, denn eigentlich waren die Niederländer als Mit-Favoriten auf das große Finale nach Barcelona gereist.
Für das Team Oranje unter der Ägide von Jos Lansink ritten im Normalparcours Jur Vrieling mit Long John Silver (0), Kim Emmen mit Inflame Go (4), Willem Greve mit Highway TN (4) und Maikel van der Vleuten mit seinem Olympia-Bronzemedaillisten Beauville Z (0). Für Australien brachten sich besagter Christopher Burton und Chedington Hazy Toulana (4), Hilary Scott mit Oaks Milky Way (0) und Jamie Kermond mit dem 17-jährigen souverän springenden Yandoo Oaks Constellation in Position. Das Stechen aus diesen beiden Teams stand erst beim letzten Reiter des Normalparcours fest. Der hieß Nicolas Pizarro und stammte aus Mexiko. Sein Team hatte bis dahin in Führung gelegen und den Sieg zum Greifen nah.
Mexiko hatte den Sieg zunächst in der Hand
Eugenio Garza Perez mit Contago und Jose Antonio Chedraui Eguia mit H-Lucky Retto hatten jeweils eine Nullrunde geliefert. Bei Fernando Martinez Sommer und High Five fielen hingegen zwei Stangen. Nicolas Pizarro konnte also theoretisch die null Punkte für seine Nation retten. Das bedeutete aber auch reichlich Druck für den Mexikaner und seine OS-Stute Pia Contra. Nachdem die Stute ihm trotz einer praktisch nicht vorhandenen Distanz am Wassergraben rettete, kamen gegen Ende des Parcours durch nicht punktgenaues Reiten noch zwei Stangen zu Fall. Mexiko belegte damit schließlich Rang drei.
Ein Rahmenspringen über 1,50 Meter war dem Flutlicht-Challenge Cup am Samstag vorausgegangen. Harrie Smolders (NED) entschied es mit Deesse de Kerglenn für sich, gefolgt von Piergiorgio Bucci (ITA) mit Hantano und Olivier Robert (FRA) mit Iglesias D.V. Bester Deutscher in dem Springen war Richard Vogel mit Codex, der auf Platz acht direkt hinter Europameister Steve Guerdat (SUI) und dem ehemals unter Vogel erfolgreichen Caracho rangierte.
Alle Ergebnisse vom FEI-Nationenpreisfinale 2023 in Barcelona finden Sie hier.
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