Bordeaux: Großer Preis für den Franzosen Gregory Cottard, Deußer bester Deutscher

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Gregory Cottard (FRA) und Cocaine du Val gewannen den Großen Preis in Bordeaux 2023. (© Jumping International Bordeaux)

Mit dem einzigen fehlerfreien Ritt im Stechen gewann der Franzose Gregory Cottard auf dem elfjährigen Selle Français-Schimmel Cocaine du Val v. Mylord Carthago vor dem jubelnden heimischen Publikum den Großen Preis in Bordeaux.

35,40 Sekunden brauchte er für seinen  flotten Ritt für die bis 1,60 Meter hohen Hindernisse, das war nicht allzu schnell. Aber da alle drei Mitbewerber im Stechen Abwürfe kassierten, war ihm der Sieg nicht zu nehmen. Zweiter wurde nach einem Abwurf der für Brasilien startende Marlon Modolo Zanotelli (4/34,82), der Sieger des Weltcupspringens am Samstagabend. 

Diesmal saß er auf dem belgischen Cardento-Sohn Grand Slam, eines von drei Pferden, mit denen er nun die Saison planen kann. Da Brasilien noch nicht für die Olympischen Spiele in Paris 2024 qualifiziert ist, müssen Zanotelli und seine Teamkollegen die Panamerikanischen Spiele und das Nationenpreisfinale in Barcelona nutzen. Und zum Weltcupfinale an Ostern in Omaha (USA) will er natürlich auch, es ist sein erstes.

Platzierungen für Deußer und Nieberg

Auch Weltmeister Henrik von Eckermann vergab den Sieg durch einen Abwurf, die Zeit hätte, wenn auch knapp, gereicht: 35,3 Sekunden für von Eckermann und die zehnjährige schwedische Cardento-Tochter Iliana. Mit zwei Abwürfen plus zwei Zeitfehlern reihte sich der Däne Lars Bak Andersen auf dem elfjährigen OS-Wallach Carl-Heinz B. v. Chacco-Blue auf Platz vier ein.

Fünfter mit dem schnellsten Vierfehlerritt im Umlauf wurde Daniel Deußer auf dem zwölfjährigen Fuchshengst Bingo Ste Hermelle, die am Freitag den einzigen deutschen Sieg eingefahren hatten. Auch den anderen deutschen Reitern fehlte das rechte Glück im Großen Preis. Gerrit Nieberg auf Blues d‘Aveline wurde nach einem Abwurf Neunter und war damit noch platziert. 

War das Weltcupspringen am Abend zuvor mit 17 Nullern für das hochklassige  Starterfeld zu leicht gewesen, so stellte der Aufbauer Jean Francois Morand in dem Versuch, sich zu korrigieren, im Großen Preis die insgesamt schwächeren Pferde vor erhebliche Aufgaben. Die Zeit war bei etwa gleicher Länge 14 Sekunden kürzer. Andersherum wäre besser gewesen, aber hinterher ist man ja immer schlauer.

Unterbrechung durch Aktivisten

Für eine unliebsame Unterbrechung sorgten einige junge Leute, die während der Prüfung in den Parcours stürmten, sich ihrer T-Shirts entledigten und den Oberkörper entblößten, wo mit großen schwarzen Buchstaben stand: „No Horse Sport.“ Kein Pferdesport. Solche Aktionen sind ja nicht neu und was das Publikum davon hielt, war gut zu hören: empörte Pfiffe und Buhrufe. Leidtragender war der Reiter, der gerade in der Bahn war, der Niederländer Maikel van der Vleuten, der anhielt, kurzfristig die Bahn verließ und seinen Ritt erst fortsetzen konnte, nachdem die Unruhestifter von den Sicherheitskräften entfernt worden waren.

Alle Ergebnisse aus Bordeaux finden Sie hier.

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Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.

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