Die deutsche Equipe hat den Nationenpreis von Aachen zum dritten Mal in Folge gewonnen. Mit insgesamt vier Fehlerpunkten aus beiden Umläufen ließen Simone Blum auf Alice (4/0), Laura Klaphake auf Catch me if you can (0/0), Maurice Tebbel auf Chacco’s Son (0/4) und Marcus Ehning auf Pret A Tout (4/0) die Reiter aus Irland (6) und den Niederlanden (9) hinter sich.
Sah es im ersten Umlauf mit 16 Nullfehlerritten noch aus, als sei der Parcours etwas zu leicht geraten, packte Parcourschef Frank Rothenberger im zweiten Umlauf eine Schippe drauf, erhöhte und verbreiterte eine Handvoll von Sprüngen. Im zweiten Umlauf gab es deutlich mehr Abwürfe, auch wirkten einige Pferde etwas müde.
Laura Klaphake mit Doppelnuller im Nationenpreis
Insgesamt blieben nur drei Paare in beiden Runden ohne Fehler, Laura Klaphake, die damit das beste Ergebnis des deutschen Teams einfuhr, der US-Amerikaner Devin Ryan auf Eddie Blue und der Schweizer Olympiasieger von 2012, Steve Guerdat auf Hannah. Die Reiter von Bundestrainer Otto Becker mussten in der zweiten Runde das Feld von hinten aufrollen, lagen mit vier Fehlern nur auf Platz vier. Holländer und Schweizer führten die acht Mannschaften mit dem Idealergebnis von Null Fehlern an, die Schweizer sogar mit nur drei Reitern, weil Martin Fuchs nicht starten konnte. Sein Pferd Chaplin und auch das Ersatzpferd waren lahm. Alice und Pret A Tout hatten in der ersten Runde je einmal gepatzt, Alice an einer Planke, Ehning an einem Steilsprung. „Ich kam aus einer etwas kurzen Wendung dahin“, sagte Blum, „Alice hat den Sprung zu spät gesehen.“
Als sich in der zweiten Runde bei den anderen Mannschaften die Fehler häuften, rückten die Deutschen peu à peu vor. Simone Blum und Alice blieben diesmal ohne Abwurf, die Stute, die so lange verletzt war, zeigte, dass sie wieder voll da ist, sprang kraftvoll und sicher, bis auf den DHL-Oxer, wo sie sich mächtig strecken musste und die Reiterin der Bewegung kaum folgen konnte. Zur Belohnung wartete auf Alice eine Extraportion Mangos, ihr Lieblingsobst.
Ohne jeden Wackelmoment bewältigte Catch me if you Can unter Laura Klaphake auch die zweite Runde ohne Abwurf. Lauras Geheimnis:
Vor jeder Runde bekommt sie einen Kuss. Das bringt uns Glück.
Und auch ihren Teammitgliedern brachte sie dieses Glücksritual nahe. „Schließlich hat es in Rotterdam (Doppelnuller im Nationenpreis) und hier auch geklappt.“
Lediglich Chacco’s Son, dem elfjährigen Chacco Blue-Sohn des dritten deutschen Starters, Maurice Tebbel, unterlief ein grober Fehler. Er kam unglücklich dicht an einen Oxer. Der Hengst konnte nicht mehr richtig abdrücken und steckte die Hinterbeine zwischen die Stangen. Aber dem Reiter gelang es sofort, das Pferd wieder unter Kontrolle zu bringen und die Reise unbeirrt und ohne weiteren Fehler fortzusetzen. „Ich musste Markus ja ein bisschen unter Druck setzen“, unkte Tebbel. Tatsächlich kam es jetzt auf den Routinier des Teams an. Ehning durften sich keinen einzigen Abwurf erlauben. Konzentriert steuerte er den großen Fuchs Pret a tout von Sprung zu Sprung, man konnte eine Stecknadel fallen hören in der ausverkauften Soers. Und diesmal blieb alles liegen. Bundestrainer Otto Becker, der im Vorfeld einige Mühe gehabt hatte, ein schlagkräftiges Team zusammen zu bekommen, strahlte mit den Reitern um die Wette: „Ich bin super happy“, sagte er, „aber ich hatte heute morgen schon ein gutes Gefühl.“ Mit einem Schlag sieht die Welt nach diesem Nationenpreis wieder rosiger aus und die Zuversicht, bei der Weltmeisterschaft in Tryon einen Platz auf dem Treppchen zu ergattern, ist in greifbare Nähe gerückt. Ob das Team von Aachen auch das von Tryon sein wird, hielt sich Becker offen. „Es ist ein sehr besonderes Team“, sagte er, „Sie haben’s nochmal gemacht und die nächsten Wochen werden zeigen, wer am Ende mitfährt.“
Die Iren auf Platz zwei zeigten sich zufrieden, lobten die Kurse von Rothenberger. „Wir wussten, dass es die Deutschen sein würden, die wir schlagen mussten“, sagte ihr Trainer, der Brasilianer Rodrigo Pessoa. Rob Ehrens, der Equipechef der drittplatzierten Niederländer sagte: „Es lief in der ersten Runde so gut, dann verließ uns ein wenig das Glück“. Noch mehr Pech hatten die Schweizer, lediglich Steve Guerdat konnte seine Nullrunde wiederholen. Da sie zu dritt kein Streichergebnis hatten, zählte jeder Abwurf, 12 Punkte und Platz vier am Ende.
US-Team ohne McLain Ward
Auch für US-Reiter lief es nicht wie erwartet, am Ende standen 16 Punkte und Platz fünf zu Buche. Sie mussten auf ihren besten Reiter verzichten, McLain Ward hatte es vorgezogen, sein Pferd für den hochdotierten Großen Preis von Aachen am Sonntag zu schonen. Auf den Plätzen sechs bis acht rangierten Belgien (18), Frankreich (21) und Italien (29).
Ergebnisse finden Sie hier.
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