CHIO Aachen: Highlight-Film aus dem Parcours mit Kent Farrington und Daniel Deußer

Von
Staddiontotale Roleyx Grand Prix of Aachen 2019

Der große Preis von Aachen 2019. Highlights (© Rolex)

Kent Farrington hatte einen Plan für sein CHIO Aachen 2019. Und der ist aufgegangen. Vorher hatte er die sensible Stute Gazelle bewusst zurückhaltend eingesetzt. Beim Großen Preis von Aachen hat sich das Konzept als goldrichtig herausgestellt.

Kent Farrington ist ein Kämpfer! Er kommt nicht aus einer jener Familien, in der man reitet. Geld im Überfluss – das gab es im Hause Farrington nicht. Es ist nicht zu pathetisch zu sagen, dass Farrington, der mit acht Jahren erstmals auf einem Pony saß, den amerikanischen Traum lebt. Im Springsattel. Talen, Sportlichkeit und der Wille, es zu schaffen, machen den 1,70 Meter großen Reiter aus. Pferde begeisterten ihn. Erst ritt er in Chicago auf Kutschpferden, dann Ponyrennen. Am Stadtrand fand sich die Gelegenheit, Rennpferde „umzufunktionieren“. So kam er zum Springreiten.

Ab jetzt nahm Kent Farringtons Karriere an Fahrt auf. Mit dem Team gewann er die Nordamerikanischen Meisterschaften der Jungen Reiter. 1992 war er der Champion der Pony-Club-Meisterschaften. In den Jahren folgten mehrere hohe Auszeichnungen im US-Nachwuchssport. 1999 ergab sich die Chance, im Stall von Timothy Grubb für zwei Jahre zu reiten. Nach zwei Jahren gab es einen neuen Stallwechsel: In seiner Zeit bei Leslie Burr Howard konnte den Maxine Beard Award in Empfang nehmen. Im Jahr 2002 wagte Kent Farrington den Schritt in die Selbstständigkeit. Sein Unternehmen unterhält einen Stall in Greenwich (Connecticut) und eine Dependance für die Wintermonate in Florida, in Wellington. Körperlich ist Farrington einer der fittesten Reiter. Für ein Videoporträt lief er mühelos auf Händen durch sein Wohnzimmer oder plauschte mit der Reporterin während er an einer Sprossenwand Klimmzüge machte.

Kent Farrington: 2006 Debüt beim Weltcupfinale

Viele Pferde haben ihn auf seiner Karriere begleitet. 2014 war er schon einmal ganz nah dran am Sieg im im Großen Preis von Aachen. Damals war er im Stechen mit Voyeur der schnellste, hatte aber einen Abwurf. Damals gewann Christian Ahlmann. Im selben Jahr sattelte er Voyeur auch in Caen bei den Weltmeisterschaften und gewann die Mannschaftsbronzemedaille mit den US-Reitern.

Seine aktuelle Aachen-Siegerin Gazelle ritt er erstmals 2015 bei den Panamerikanischen Spielen in Toronto. 2016 durfte er erstmals die USA bei Olympischen Spielen vertreten. Die Mannschaft gewann in Rio die Silbermedaille. Hier hatte er Voyeur gesattelt. In der Einzelwertung wurde er als bester US-Amerikaner Fünfter.

Auf der Weltrangliste wurde Kent Farrington im Mai 2017 erstmals an Position eins geführt. Ein knappes Jahr lang war ihm der Titel „Weltranglistenerster“ nicht zu nehmen. 2018 war nicht das Jahr des Kent Farrington. Er stürzte von Lucifer. Bis Mai 2018 konnte keine Turniere bestreiten. Das vereitelte auch den WM-Start im Heimatland bei den Weltreiterspielen in Tryon. Dabei hatte Gazelle dort schon einmal ein 5*-Springen gewonnen. Wie die belgische Stute generell 2017 und 2018 von Sieg zu Sieg sprang.

2019 hatte es Farrington es mit Gazelle bewusst langsamer angehen lassen. Springen über 1,35 Meter-Parcours dienten der Vorbereitung auf Aachen.

Kent Farringtons Aachen 2019

Aber auch den Stechritt von Daniel Deußer und Tobago gibt es hier zu sehen:

Und so sah der schnellste Ritt im Stechen um den Großen Preis von Aachen aus: Der Brite Ben Maher mit Explosion, der leider einen Springfehler zu verzeichnen hätte.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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