Es war richtig spannend und am Ende war es ein Zeitfehler, der den Ausschlag gab. Die Schweden haben den Spring-Nationenpreis in Aachen gewonnen. Deutschland wurde knapp geschlagen Zweiter vor Frankreich. Im zweiten Umlauf lief es ideal für Team Germany. Aber Umlauf eins erwies sich als entscheidend.
Ganz knapp um einen Zeitfehler geschlagen wurden die deutschen Springreiter mit fünf Strafpunkten Zweite im Nationenpreis von Aachen. Der Sieg ging nach genau 90 Jahren erstmals wieder an die Schweden, die mit vier Punkten abschlossen. Die Franzosen etablierten sich auf Rang drei (8), vor Irland (12) und USA (23).
Nach den ersten fünf Startern, die allesamt ohne Abwurf blieben, sah es noch so aus, als hätte diesmal Parcourschef Frank Rothenberger das Starterfeld unterschätzt. Aufgeregt sah man ihn über den Platz laufen. „Da habe ich mir wirklich Sorgen gemacht“, sagte er. Und mit der ersten Stange, die fiel, fiel ihm auch ein Stein vom Herzen. Am Ende blieb es spannend bis zum letzten Ritt. Es gab 21 Nullfehlerritte, fünf Reitern gelang ein Doppelnuller, das sind am Ende ganz normale Ergebnisse.
Super Simone
In der ersten Runde lagen noch fünf der acht Teams mit vier Fehlern gleichauf vorne, die Deutschen nur auf Rang sechs. Weltmeisterin Simone Blum und DSP Alice lieferten einen glänzenden Auftakt mit einer souveränen fehlerfreien Runde. Alles sah leicht und mühelos aus bei der zwölfjährigen Fuchsstute v. Askari. Auch der zweite deutsche Reiter, Christian Ahlmann auf dem zehnjährigen Zangersheide-Hengst Clintrexo v. Clintissimo fing gut an, ritt kontrolliert von Sprung zu Sprung, doch am allerletzten silbernen Mercedes-Benz-Steilsprung, als er schon fast zuhause war, rollte die oberste Stange aus der Auflage. „Ich hatte die Zeit im Hinterkopf, und bekam das Pferd nicht mehr rechtzeitig zurück, zumal es an der Stelle leicht bergab ging. Der Körper war zu schnell, das Vorderbein war gut, aber die Höhe war nicht mehr zu schaffen,“ analysierte Ahlmann seinen Abwurf.
Hier rein zu reiten an diesem Abend, das gibt es nirgendwo sonst. Das ist einzigartig. Das gibt es auf keinem Championat.
Christian Ahlmann, der nach drei Jahren Abstinenz wieder für Deutschland im Nationenpreis ritt.
Teurer Zeitfehler, blöde letzte Stange
Weniger genau konnte Daniel Deußer, der mit dem zwölfjährigen Chacco Blue-Sohn Calisto Blue ohne Abwurf blieb, seinen einen Zeitfehler erklären. „Irgendwo zwischen Start und Ziellinie, das steht fest,“ sagte er und hatte damit die Lacher auf seiner Seite. Die Zeitüberschreitung war teuer, kostete den möglichen Sieg – es wäre der vierte in Folge für die Deutschen gewesen – aber er ersparte den Pferden ein Stechen, das sonst zwischen Deutschland und Schweden erforderlich geworden wäre. Auch Marcus Ehning auf dem 14-jährigen For Pleasure-Sohn Funky Fred nahm die letzten Stange mit und kam zu einem ähnlichen Schluss wie Ahlmann. „Ich hatte die Zeit im Hinterkopf und kriegte ihn nicht genügend zurück“.
Drei deutsche Nuller im zweiten Umlauf des Spring-Nationenpreis
Im zweiten Umlauf legten die Deutschen eine Glanzleistung hin, makellose Nullrunden für Blum, Ahlmann und Deußer, sodass Marcus Ehning gar nicht mehr reiten musste. Da er als Vorjahrssieger bereits für den Großen Preis von Aachen am Sonntag startberechtigt ist, benötigte er den zweiten Umlauf auch nicht mehr als Qualifikation. Er sprach aus, was das ganze Team, aber vor allem Bundestrainer Otto Becker dachte: „Ich bin heilfroh, dass Christian und Daniel wieder dabei sind. Das sind zwei der weltbesten Reiter, die wären in jedem Land im Team, auf solche Reiter kann man gar nicht verzichten.“
Beide haben bekanntlich erst kürzlich die Athletenvereinbarung, Vorbedingung für einen Start im deutschen Team, unterschrieben. Auch Christian Ahlmann war glücklich und zufrieden. „Mit der Stimmung beim Nationenpreis in Aachen abends bei Flutlicht, da kommt kein Championat mit, das ist einmalig. Das hat wirklich Spaß gemacht.“ Auch weil das Publikum hier so fair ist wie nicht überall. Mit Standing Ovations wurde den siegreichen Schweden zugejubelt.
Sie machten ihren Triumph erst mit dem letzten Ritt des letzten Reiters dingfest. Europameister Peder Fredricson mit Christian durfte sich keinen Fehler erlauben. Dabei hatte er im ersten Umlauf mit 13 Strafpunkten das Streichergebnis geliefert, als sein Pferd in der Dreifachen Kombination einmal stehen geblieben war. „Peder ist unser Joker“, sagte Equipechef Henrik Ankacrona, „er war in dieser Saison dreimal dabei und wir haben alle drei Male gewonnen.“ Er sei froh gewesen, dass sein Teamkameraden so gut geritten seien, sagte Pedersen. „Um zu gewinnen, braucht man auch ein bisschen Glück.“
USA: Akuna Mattata will nicht
Das hatten nicht alle Teams an diesem Abend. Bei den US-Amerikanern gab es einen Totalausfall, nachdem die Quinar-Stute mit dem in diesem Fall unpassenden Namen Akuna Mattata, was – König der Löwen Fans wissen das – soviel heißt, wie „keine Probleme, alles in Ordnung“, sich weigerte, die Arena zu betreten. Und als sie hereingeführt wurde ließ sie ihre Reiterin Nicole Shahinian-Simpson nicht aufsitzen. Das Paar schied schließlich aus. Da halfen auch die beiden Doppelnuller von McLain Ward auf Noche da Ronda und Elizabeth Madden auf Darry Lou nichts mehr. Der Belgier Niels Bruynseels konnte wegen einer Verletzung seines Pferdes Utamaro D’ Ecaussines auf dem Abreiteplatz nicht mehr in der zweiten Runde antreten, seine Teamkollegin Gudrun Pattet wurde wegen Blut am Pferd nicht zum zweiten Umlauf im Spring-Nationenpreis zugelassen, damit war das Team geplatzt.
Die Ergebnisse finden Sie hier.
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Also, ganz ehrlich? Insgesamt war der Abend wirklich keine Werbung für unseren tollen Sport. Ich saß teilweise fassungslos vor dem Fernseher. Pferde die anscheinend auf ihren Alltag als Turnierpferd so wenig vorbereitet waren, dass Flutlicht und Zuschauer für sie zu aufregend sind, Reiter, die völlig unpassend anreiten und trotzdem zum Sprung ziehen, zum Teil haarsträubender Sitz und furchtbare Hilfengebung… Dafür dass Aachen zu den wichtigsten Turnieren der Welt gehört, war man sehr schlecht vorbereitet.
ernsthaft jetzt? Reiter die völlig unpassend anreiten, mit haarsträubendem Sitz und furchtbarer Hilfengebung? Auf dem CHIO? Haben sie schon mal versucht Hindernisse wie in Aachen unpassend anzureiten? Wenn sie solche Hindernisse nicht passend anreiten können lässt man sie da gar nicht teilnehmen.
Falls Sie den Zwischenfall mit dem amerikanischen Pferd in Nationenpreis meinen, das Pferd wurde zurückgezogen und ich bin sicher die Reiterin und der Equipchef haben genug dazu zu hören bekommen. Zudem war dadurch praktisch die US Mannschaft geplatzt. Das machen die bestimmt nicht nochmal.
Aber das war ein so seltenes Ereignisse, dass es eine Kuriosität darstellt. Das kann man nicht verallgemeinern.