Marcus Ehning und A la Carte habe ihren Sturz auf dem Abreiteplatz in Aachen besser weggesteckt als man befürchten konnte. Das und die zwei glänzenden Nullrunden von Daniel Deußer blieben die einzigen guten Nachrichten für die Gastgeber. In der Soers jubelten andere, die US-Reiter, die hier zum ersten Mal seit 2005 wieder siegten.
Die Reiter aus den USA gewannen mit vier Fehlerpunkten den Nationenpreis in Aachen, vor Schweden (8), Frankreich (12) und Belgien (16). Die Deutschen belegten einen enttäuschenden sechsten Platz (24). Sie waren allerdings auch nicht vom Glück begleitet. Marcus Ehning stürzte auf dem Abreiteplatz – sein Pferd A La Carte bekam bei einem Oxer die Stange zwischen die Beine. Der Reiter humpelte zunächst, kam zur Untersuchung ins Krankenhaus, das Knie schmerzte. Zum Glück fanden die Ärzte nichts, das Pferd war unverletzt. Aber die deutsche Mannschaft war jetzt nur noch zu dritt, das heißt jeder Ritt zählte, es gab kein Streichergebnis mehr. Daniel Deußer legte mit Killer Queen v. Eldorado die erste Nullrunde des Teams vor, das Pferd sprang souveräner und sicherer als in Tokio.
Christian Ahlmann gelang ebenfalls mit dem seit seiner Verletzungspause wieder fitten Clintrexo Z v. Clintissimo eine makellose Runde. Der Ausfall Ehnings schien verschmerzbar, nur David Will und C Vier nahmen den vorletzten Sprung mit, einen gelb-grünen Steilsprung, deren oberstes Element, eine uni-grüne Planke, sich nur wenig vom Rasen abhob. Der optischen Täuschung fielen eine ganze Reihe von Pferden zum Opfer. Mit vier Fehlern lagt die deutsche Mannschaft nach dem ersten Umlauf nur einen Abwurf hinter den US-Reitern (0) auf aussichtsreichem Platz zwei. Doch dabei blieb es nicht.
Fünf Doppelnuller
Deußer ritt zwar eine weitere Nullrunde, damit war er einer von nur fünf Doppelnullern, doch seinen Teamkollegen wollte im zweiten Umlauf so recht nichts gelingen. Einige Hindernisse waren erhöht worden, so der Einsprung der Dreifachen, ein Steilsprung, auf 1,60 Meter, und der letzte Oxer, der jetzt die respektablen Maße von 1,60 mal 1,90 Meter hatte. An beiden Hindernissen gab es deutlich mehr Fehler als im ersten Umlauf. Ahlmann fing gut an, hatte das Gefühl, dass Clintrexo noch entspannter war als in der ersten Runde, dann wieherte ein Pferd am Ausgang laut und deutlich, wie auf Bestellung, gerade als der Schimmelhengst auf die Dreifache zugaloppierte. Sichtlich irritiert vergaß Clintrexo fast abzuspringen, hangelte sich irgendwie drüber, aber es fehlte der Schwung für den mittleren Oxer. „Der Faden war gerissen“ sagte Ahlmann. Am letzten Sprung gab es den zweiten Abwurf.
Noch schlechter lief es für David Will und den Holsteiner C Vier, bei ihm polterten dreimal die Stangen zu Boden, und alle drei Abwürfe zählten. „Schade“, sagte Otto Becker. „Wir wären gerne weiter vorne gewesen, aber die Hauptsache ist, dass Marcus ok ist.“
Während die Deutschen von Ritt zu Ritt weiter nach hinten rutschten, arbeiteten sich andere vor. Die Schweden hatten zwei Doppelnuller in ihren Reihen, Jens Fredricson, den Bruder des Mannschaftsolympiasiegers Peder Fredricson, auf Markan Cosmopolitan v. Cohiba, und Angelie von Essen auf Alcarpone des Carmille v. Diamant de Semilly. Acht Fehler standen am Ende für die Mannschaft zu Buche. Das Stechen konnte entfallen, nachdem die letzte US-Reiterin Laura Kraut auf Baloutinue v. Balou du Rouet ohne Abwurf geblieben war. Die mit Abstand erfahrenste Reiterin des Teams hatte in der ersten Runde einen Abwurf kassiert, der aber durch die Nullrunden ihrer jungen Kollegen kompensiert wurde: Lucie Deslauriers, die Tochter des Weltcupsiegers Mario Deslauriers, auf Hester v. Wandor van de Mispelaere (0/4), Olympiareiterin Jessica Springsteen auf Don Juan van de Donkhoeve (0/8) und das 20-jährige „Wunderkind“ des amerikanischen Springsports, Brian Moggre auf Balou de Reventon v. Cornet Obolensky, null in beiden Runden. Er trainiert mit Laura Kraut und ihrem Lebensgefährten Nick Skelton. „Wir wollten das hier unbedingt gewinnen“, sagte Laura Kraut, „ich war 2005 dabei und ich hoffe, ich habe meinen jungen Teamkameraden mit meiner Erfahrung ein wenig Sicherheit geben können.“
Den fünften Doppelnuller lieferte das französische Team, Marc Dilasser auf Arioto du Gevres v. Diamant de Semilly, das durch das Ausscheiden von Laurent Goffinet quasi auch nur noch zu dritt war. Alle fünf Doppelnuller erhielten eine Sonderprämie von 20.000 Euro, die zusätzlich zu den 900.000 Euro für die Teams ausgeschüttet wurden, der Nationenpreis war mit insgesamt einer Million Euro dotiert, Sponsor war Mercedes-Benz.
Auf den weiteren Plätze folgten die Teams aus Belgien (16), Niederlande (21), hinter Deutschland (24) reihten sich Italien (25) und Brasilien (33) ein.
Die Ergebnisse des Nationenpreis finden Sie hier.
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