Spannenden Sport konnten die Zuschauer heute beim Nationenpreis im Rahmen des CSIO5* Rom erleben. Noch bis zu den jeweiligen Schlussreitern der neun Mannschaften sah alles nach einem Stechen um den Sieg aus. Umso größer war der Jubel, als sich am Schluss die heimische Mannschaft durchsetzen konnte.
Dabei hatten die Italiener bereits im Vorfeld des Turnieres den ersten Rückschlag hinnehmen müssen, als Lorenzo de Luca und Aberto Zorzi ihre Teilnahme am Nationenpreis absagten. Die Mission Titelverteidigung – schon im letzten Jahr sicherten sich die Gastgeber den Sieg – war demnach alles andere als ein „Home Run“. Erschwerend kam hinzu, dass besonders die Mannschaften aus der Schweiz und den USA in absoluter Top-Besetzung anreisten. So waren es auch diese beiden Länder und eben Italien, welche vor dem jeweiligen Schlussreiter im zweiten Umlauf gleichauf lagen. Mit einer Nullrunde verhinderte Bruno Chimirri, letzter Starter für die Italiener, nicht nur ein Stechen, sondern wurde auch anschließend als Held des Tages gefeiert. Auf dem elfjährigen Hengst Tower Mouche sicherte er seinem Team den Sieg im Nationenpreis beim CSIO5* Rom.
Neben Bruno Chimirri, der den Parcours im ersten Umlauf gar nicht beendete, ritten heute Giulia Martinen mit Verdine (0/4), Luca Marziani mit Tokyo du Soleil ((0/0) und Emanuele Gaudiano mit Caspar für das italienische Team. Letzterer blieb zwar im ersten Umlauf fehlerfrei, sorgte dann aber in der zweiten Runde für einen Schreckmoment, als sein zwölfjähriger Hengst vor einem Oxer stoppte, eine Kehrtwendung hinlegte und dabei unfreiwillig seinen Reiter verlor. Das Paar schied aus, der Druck für Chimirri war dementsprechend groß. Deswegen wolle er auch Equipe-Chef Duccio Bartalucci darum bitten, „mich nie mehr als vierten Reiter einzusetzen, weil der Druck einfach furchtbar war“, scherzte der 46-Jährige anschließend.
Schweiz und USA auf Rang zwei
Nach dem ersten Umlauf hatten die Mannschaften aus der Schweiz und den USA noch ohne einen einzigen Fehlerpunkt gemeinsam mit Italien die Wertung angeführt. Für die Eidgenossen gingen Steve Guerdat mit Alamo, Arthur Gustavo Da Silva mit Inonstop van’t Voorhof, Niklaus Rutschi mit Cardano und Janika Sprunger an den Start. Während letzterer auf Bacardi eine Doppel-Nullrunde gelang, mussten Rutschi und Da Silva nach einem fehlerfreien ersten Umlauf jeweils einen Abwurf im zweiten Parcours hinnehmen. Olympiasieger Steve Guerdat, der gestern schon das Zeitspringen gewinnen konnte, trat nach den fehlerfreien Ritten seiner Team-Kollegen im ersten Umlauf gar nicht an und hatte im zweiten Umlauf ebenfalls einen Abwurf. Somit belegten die Schweizer mit acht Strafpunkten den zweiten Platz.
Auf das gleiche Mannschaftsergebnis kamen die US-Amerikaner. Bester Reiter im Team war der Weltcup-Sieger von 2017, McLain Ward mit Stute Azur (0/0). Bei der amtierenden Weltcup-Siegerin Beezie Madden und Coach lief im ersten Umlauf alles glatt, in Runde zwei fiel eine Stange. Das exakt gleiche Ergebnis lieferten Laura Kraut und ihr elfjähriger Confu ab. Das Streichergebnis mit jeweils acht Strafpunkten in beiden Umläufen kam von Spencer Smith und Theodore Manciais.
Ein zufriedener Bundestrainer
Gleich drei Mannschaften teilten sich den vierten Platz: Deutschland, Schweden und Kanada kamen jeweils auf zwölf Strafpunkte. Dahinter landeten die Niederlande, Neuseeland und Frankreich – in dieser Reihenfolge. Mit dem Bundesadler auf dem Jacket waren Meredith Michaels-Beerbaum, Sven Fehnl, Denis Nielsen und David Will unterwegs. Wie schon letztes Wochenende beim Nationenpreis in La Baule, saß Meredith Michaels-Beerbaum im Sattel ihres Nachwuchspferdes Calle. Der neunjährige Wallach blieb im ersten Umlauf null, in der anschließenden Runde fiel eine Stange. Genauso erging es Denis Nielsen und seinem Erfolgspartner Cashmoaker, den Deutschen Meistern von 2015.
Keinen guten Tag erwischt, hatten heute David Will und Calvilot, die in beiden Runden das Streichergebnis mit nach Hause brachten (8/12). Im zweiten Umlauf verweigerte der elfjährige Calvaro-Sohn sogar einmal – allerdings hat Will den Wallach auch erst vor wenigen Wochen von Andreas Kreuzer übernommen. Ein noch recht unbekannter Name konnte heute hingegen mit zwei guten Ritten auf sich aufmerksam machen: Der 27-jährige Sven Fehnl, Bereiter im Turnier- und Handelsstall Berger in Bayern, feierte auf Stute Deep Blue Bridges seine Premiere in einem Fünf-Sterne-Nationenpreis. Und die gelang mit vier Strafpunkten im ersten Unmlauf und einer Nullrunde im zweiten Umlauf schon richtig gut.
Auch Bundestrainer Otto Becker äußerte sich positiv: „Sven Fehnl hatte schon im Nationenpreis von Linz eine sehr gute Leistung gezeigt, und heute in diesem hochklassigen Feld hat er sich prächtig geschlagen. Aber ich bin mit dem gesamten Team sehr zufrieden, denn es sind junge Reiter beziehungsweise junge Pferde, die jetzt Routine brauchen.“ Sicherlich also nicht das letzte Mal, dass wir den Namen Sven Fehnl gehört haben.
Alle Ergebnisse vom CSIO5* Rom finden Sie hier.
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