Der Freitag im Parcours: Von Thieme in Marokko über Rieskamp-Goedeking in Kronenberg bis Stevens in Helsinki

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Das Olympiapaar Tom Tarver-Priebe und Fiber Fresh Popeye siegte heute in Marokko. (© R&B Presse / Adèle Renauldon)

Neben dem CSI5*-W in Helsinki stehen dieses Wochenende unter anderem ein weiteres Weltcup-Turnier in Marokko und diverse CSI2* und 3* auf dem Turnierkalender. Es war ein schleifenreicher Tag heute aus deutscher Sicht.

Beim CSI4*-Weltcupturnier in Marokko war ein 1,50 Meter-Zeitspringen das Highlight des Tages. Uneinholbar waren der Neuseeländer Tom Tarver-Pribe und sein Cardento-Sohn Fiber Fresh Popeye, mit dem er auch bei den Olympischen Spielen in Tokio am Start gewesen war. In 65,64 Sekunden ließ der 13-jährige Schimmel den Rest des 29-köpfigen Feldes quasi stehen. Am dichtesten dran waren André Thieme und seine Zukunftshoffnung Paule. Der neunjährige OS-Wallach v. Perigueux, den Derby-Spezialist Thieme unter anderem im Frühjahr in Hamburg präsentierte, blieb ebenfalls null und brauchte 67,07 Sekunden. Was wiederum deutlich schneller war als die 69,39 Sekunden von Simon Delestre (FRA) mit der ebenfalls 2014 geborenen Olga van de Kruishoeve.

Delestre und die Tochter des El Torreo de Muze, die außerdem über ihre Mutter eng mit Levis de Muze verwandt ist, sind erst seit wenigen Monaten ein Team. Die Stute steht in marokkanischem Besitz und war zuvor auch mit einem marokkanischen Reiter im Einsatz. Nichtsdestotrotz hat sie bei gerade erst drei Turniereinsätzen bereits zwei Siege und einen dritten Platz zu verzeichnen. Beziehungsweise zwei dritte Plätze, zählt man den heutigen dazu.

Mediterranean Equestrian Tour Oliva

Oliva Nova hat mal wieder zur Mediterranean Equestrian Tour eingeladen und einige der besten Reiter der Welt sind diesem Ruf gefolgt. Dazu zählt auch der Weltranglistenzweite Julien Epaillard. Der Franzose war im heutigen Weltranglistenspringen von Oliva über 1,45 Meter gegen die Uhr einmal mehr der Schnellste. Möglich gemacht hat es heute die zwölfjährige Zangersheider Stute Cancun Torel Z v. Cosinhus-Grannus. Auch dies ist noch eine junge Partnerschaft. Die Stute war zuvor unter anderem mit dem US-Reiter Spencer Smith und der Französin Dorothee Amar unterwegs. Epaillard ritt sie im August erstmal auf einem Turnier. Bis 1,45 Meter waren sie mehrfach platziert. Darüber hinaus bislang noch nicht.

An der Geschwindigkeit liegt’s nicht. Ganze drei Sekunden nahmen Epaillard und seine Stute dem Paar auf Rang zwei ab, Derin Demirsoy aus der Türkei im Sattel von Elzas v. Diamant de Semilly. An dritter Stellte behaupteten sich Olympiasieger Ben Maher und seine Plot Blue-Tochter Ginger Blue in 66,71 Sekunden.

Bestes deutsches Paar waren Kendra Claricia Brinkop und die erst achtjährige ‚m Fancy an sechster Stelle. Ebenfalls platziert auf einem erst achtjährigen Pferd: Janne Friederike Meyer-Zimmermann mit der Holsteiner Stute High Level v. Livello an neunter Stelle. Christoh Könemann auf Kamilla D und Leonie Böckmann im Sattel von Carter waren als 13. und 14. ebenfalls noch im Geld.

San Giovanni

Beim CSI3* in San Giovanni, Italien, sah das Weltranglistenspringen des Tages heute einen Schweizer Sieger in Gestalt von Niklaus Rutschi im Sattel von Oxana vd Bisschop. In 62,55 Sekunden setzten sich Rutschi und die neunjährige Air Jordan Alpha Z-Tochter knapp gegen ein Paar aus Deutschland durch, das 62,93 Sekunden schnell war: Marco Kutscher mit dem OS-Wallach Camelot v. Cabachon. Platz drei ging an den Italiener Bassi Giacomo auf Cape Cod v. Tornesch in 63,26 Sekunden.

Weitere Deutsche im Geld: Michael Viehweg auf Contario auf Platz sechs nach ebenfalls fehlerfreier Runde und Jörne Sprehe mit Hot Easy als Achte. Elisabeth Meyer und Destiny v. Diathago beendeten die Prüfung als 19..

Kronenberg

Da ist sie wieder, die Hallensaison im Reitsportzentrum Peelbergen in Kronenberg, Niederlande. Dort sind einige deutsche Springreiter dieses Wochenende auf CSI2*-Niveau im Einsatz. Das Stechen des heutigen Ranglistenspringens erreichten allerdings weder Marcus Ehning noch Christian Ahlmann noch Michael Jung & Co. Wohl aber vier andere Reiter unter schwarz-rot-goldener Flagge, allen voran Tim Rieskamp-Goedeking und sein Verlasspferd Coldplay. Der 14-jährige Westfale v. Chacco-Blue legte in 38,07 Sekunden eine Zeit im Stechen vor, an der die Konkurrenz sich die Zähne ausbiss.

Zweiter Piet Raijmakers Jr. auf Van Schijndel’s Olaya Z v. Ogano Sitte (39,74) vor Finn Boerekamp mit Call Me Baby Quick PS v. Conthargos (40,17), beide unterwegs für die Niederlande.

Weitere deutsche Platzierte: Stephan Naber auf Cyber Zirkeline v. Comme il faut auf Rang fünf (40,85), Markus Renzel mit Pikeur Lemar v. Los Angeles direkt dahinter (42,08), Christian Kukuk auf dem erst achtjährigen Chageorge v. Chacco-Blue, die auf das Stechen verzichteten, sowie Jens Baackmann mit Caja v. Clarimo, die einen Zeitfehler im Normalparcours hatten.

Helsinki

Nördlichstes Turnier mit Weltranglistenrelevanz an diesem Wochenende ist das Weltcup-Turnier in Helsinki. Heute ging es erst einmal langsam los. Ein 1,45 und 1,40 Meter-Zeitspringen wartete auf die Fünf-Sterne-Paare. Schnellster über 1,45 war Irlands Shane Breen im Sattel des Schimmels Scarteen v. Cardento, der damit heute schon zwei Sieger stellte. 55,64 Sekunden lautete die Siegerzeit, mit der das Paar von der grünen Insel die Nummer eins der Welt abhängte. Schwedens Henrik von Eckermann hatte die zehnjährige DSP-Stute Calizi v. Cellestial gesattelt, die ihre Sache in fehlerfreien 56,24 Sekunden perfekt machte. Rang drei holten Lorenzo de Luca und der Verdi-Sohn Violino Il Palazetto nach Italien in 56,58 Sekunden.

Einziger Deutscher im Geld war Mario Stevens mit Toppferd Starissa auf Rang elf. Ebenfalls null, aber easy unterwegs und daher nicht platziert waren Daniel Deußer und Tobago Z. Philipp Schulze Topphoff und Avantus hatten einen Abwurf.

Das 1,40 Meter-Springen ging an den Franzosen Julien Anquetin im Sattel der achtjährigen Farah Tame v. Quadrio Tame mit 52,77 Sekunden. Martin Fuchs ritt den neunjährigen Viper Z v. Vigo d’Arsouilles in 54,36 Sekunden auf Platz zwei. Dritte wurden Mario Stevens und Botakara v. Balou du Rouet (55,52).

Diesmal war Stevens nicht der einzige deutsche in der Platzierung. Daniel Deußer und Otello de Guldenboom, neunjähriger Sohn des Tobago Z, sprangen ebenfalls fehlerfrei und die Zeit reichte für Rang zwölf. Philipp Schulze Topphoff und Clemens de la Lande waren null, aber nicht mehr im Geld.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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