Der Parcours im Springreiten Einzelfinale Olympia Tokio 2021

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Gleich geht es hier los im Baji Koen Equestrian Park mit dem Einzelfinale im Springreiten bei Olympia Tokio 2021. (© www.st-georg.de)

Wer Olympiasieger im Springreiten in der Einzelwertung bei den Olympischen Spielen in Tokio werden möchte, der muss ein Pferd haben, das viel Springen kann. Und keine Angst vor ausgefallenen Hindernissen. Der Blick auf den Parcours.

Parcourschef Santiago Vareal aus Spanien hat gemeinsam mit Assistent Louis Konickx einen Parcours für das Einzelfinale hingestellt, der 585 Meter lang ist. Olympiasieger wird, wer zunächst fehlerfrei innerhalb von 88 Sekunden die 14 Hindernisse mit 18 Sprüngen überwindet und dann im Stechen schneller als der Rest ist. Ganz einfach, theoretisch. Konickx hat die von allen gelobten Parcours bei der Europameisterschaft in Rotterdam 2019 gebaut.

30 Paare haben sich gestern im ersten und einzigen Springen qualifiziert. Daniel Deußer ist als einziger der deutschen Equipe noch dabei. Viele Reiter, auch solche, die einen Nuller gestern geschafft haben, finden das Reglement nicht gut. Aber, so sagen auch alle achselzuckend, alle starten unter denselben Bedingungen.

Der Parcours im Springreiten Einzelfinale Olympia Tokio 2021

Hindernis 1: FEI Steilsprung

100 Jahre ist es her, dass der Weltreiterverband (FEI) gegründet wurde. Ein Steilsprung mit bunten Ständern erinnert an das Datum. Er ist 1,56 Meter hoch, danach geht es auf der linken Hand zu einem Oxer.

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Hindernis 2: Hachi-Oxer

Wer die Geschichte von dem treuen Hund Hachi kennt, der sein „Herrchen“, Professor Parker, morgens zum Bahnhof begleitet und ihn abends dort wieder abholt, wird sich über dieses Hindernis freuen. Wer den Film nicht kennt: Traurige Geschichte, der Professor erleidet einen Herzschlag, der treue Hund richtet sich am Bahnhof häuslich ein, um Tag für Tag auf die Ankunft seines Herrchens zu warten. Der Oxer mit braunen Stangen und Planken ist 1,53 Meter hoch und 1,60 Meter weit.

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Der Hachi-Oxer – Sprung 2. (© www.st-georg.de)

Hindernis 3: Sumo Ringer Steilsprung

Auf gerader Linie folgt ein Steilsprung: Wenig Stangen, dafür ein Sumo Ringer in Angriffspose zur Rechten. Der Steilsprung neben dem halbnackten Dickerchen ist 1,65 Meter hoch. Die Reiter galoppieren jetzt direkt Richtung Ausgang. Für André Thieme und Christian Kukuk war gestern dieser Bereich nicht der glücklichste Flecken Erde. Vom Ausgang weg kommt auch diesmal eine besondere Aufgabe als nächstes Hindernis.

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Der Sumoringer schien schon gestern Eindruck auf manche Pferde zu machen. Sprung 3. (© www.st-georg.de)

Hindernis 4: Tokyo Bridge – Oxer mit Wassergraben

Filigrane Eisenwerk als Ständern, Wasser darunter. Der Oxer ist 1,54 Meter hoch und 1,60 Meter weit.

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Mit einem Oxer überbauter Wassergraben – Sprung 4. (© www.st-georg.de)

Hindernis 5: Sushi-Oxer

Auf gerader Linie, Distanz 32,0 Meter, kommt ein wunderschöner Sprung. Ein schwarzer Oxer, Sushi und lackierte schwarze Chopsticks mit japanischen Ornamenten. Sushi ist ja eher ein leichtes Essen. Entsprechend luftig ist der 1,55 Meter hohe und 1,70 Meter weite Oxer gebaut. Danach geht es auf eine Linkskurve, und dann zur ersten Kombination im Parcours im Springreiten Einzelfinale Olympia Tokio 2021.

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Der Sushi-Oxer! Sprung 5. (© www.st-georg.de)

Hindernis 6a, 6b: Brückenmauern

Zwei Steilsprünge, zwei Brückenmauern bilden diese Zweifache Kombination: Rechts davon ist etwas Wasser aufgebaut, wohl eine Reminiszenz an einen japanischen Garten. Die Mauern sind 1,63 Meter bzw. 1,65 Meter hoch. Der Abstand zwischen ihnen beträgt 11,50 Meter.

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Die erste Kombination des Parcours. Die Brückenmauern. Sprung 6 a… (© www.st-georg.de)

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… und 6b. (© www.st-georg.de)

Hindernis 7: Kaiserpalast Oxer

Helle Stangen, fein grau geringelt, als unteres Element drei japanische Giebel und zur Rechten der Kaiserpalast des Tennos. Der Oxer, der danach auf gerader Linie kommt und bei dessen Bau auch nicht gerade ein Übermaß an Stangen verwendet wurde, ist 1,55 Meter hoch und 1,65 Meter weit.

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Kaiserpalast-Oxer, Sprung 7. (© www.st-georg.de)

Hindernis 8a, 8b, 8c Dreifache Kombination, Oni – japanische Teufel

Teuflisch geht es weiter: Die Dreifache Kombination – Oxer (1,54 Meter x 1,65 Meter) – 8,20 Meter, Steilsprung (1,60 Meter)  – 8,10 Meter Oxer (1,54 Meter x 1,60 Meter) hat die Dämonenmasken, Onis, als Fangständer. Farblich abgestimmt: Einsprung in orange, Mittelsprung blau und der Aussprung rot.

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Der Einsprung der dreifachen Kombination – Sprung 8a. (© www.st-georg.de)

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Sprung 8b. (© www.st-georg.de)

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Und schließlich nochmal in knalligem Rot der Aussprung der dreifachen Kombination – 8c. (© www.st-georg.de)

Hindernis 9: Wassergraben

Rechte Hand geht es weiter. Dort lauert der Wassergraben. Heute ist er glatte vier (!) Meter weit.

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Der vier Meter breite Wassergraben bei Olympia Tokio 2021. Sprung 9. (© www.st-georg.de)

Hindernis 10: japanischer Gong

24,20 Meter hinter dem Wassergraben steht ein Steilsprung mit japanischem Gong – rechts der Schlägel, links der Gong. Mal sehen, wem es an diesem 1,66 Meter hohen Sprung die Stunde schlägt. Anschließend kann man etwas auf der linken Hand galoppieren. Und Schwung holen …

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Sprung 10. (© www.st-georg.de)

Hindernis 11: Zweifache Kombination mit Laternen

Einsprung der Zweifachen Kombination, die bambusfarben ist und Laternen als Fangständer hat, ist eine Triplebarre (vorne 90 Zentimeter, hinten 1,57 Meter x 1,90 Meter tief). Nach 7,90 Metern folgt dann ein Oxer (1,54 Meter hoch, 1,60 Meter tief). Anschließend geht es linke Hand weiter gen Stadionmitte.

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Einsprung Zweifache, Hindernis 11a. (© www.st-georg.de)

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… und über 11b wieder heraus. (© www.st-georg.de)

Hindernis 12: Mauer mit Landschaft

Grüne, ordentlich bestellte Felder, ein Berggipfel daneben. Die Mauer (oder sind es enge Planken?) ist farbenfroh. Der Sprung selbst 1,65 Meter hoch. Die Distanz zum folgenden Oxer: 25,60 Meter.

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Was für ein Kunstwerk! Sprung 12. (© www.st-georg.de)

Hindernis 13: Kirschblüten-Oxer

Ein neuer Kirschblütenoxer, jede Blüte gut und gerne ein Meter Durchmesser, säumen diesen braunen Oxer (1,55 Meter x 1,75 Meter) kurz vor Schluss. Jetzt noch eine Rechtswendung und dann wartet der letzte Sprung.

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Der Kirschblüten-Oxer, Sprung 13. (© www.st-georg.de)

Hindernis 14: Olympia-Steilsprung

Gestern war die verhängnisvolle Triplebarre aus den weißen Stangen mit den dunkelblauen Karos, aus denen das „Tokyo 2020“-Logo entwickelt ist, gebaut. Heute steht der Olympia-Steilsprung mit Maximal-Abmessungen (1,66 Meter) am Ende des Parcours im Springreiten Einzelfinale Olympia Tokio 2021.

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Passender Abschluss: der Olympia-Steilsprung, Sprung 14. (© www.st-georg.de)

Bundestrainer Otto Becker sagt über den Parcours: „Ich finde den Parcours auf jeden Fall passend für ein Finale der besten 30, die hier sind. (…) Insgesamt ist es auch wie gestern, ein relativ guter Anfang, Sprung 1 bis 5. Ist zwar auch schon hoch, aber man kriegt erstmal einen schönen Rhythmus, glaube ich. Und dann steigert er sich!“ Die weiteren Sprünge kommen Schlag auf Schlag, so Becker. Technisch sieht er die Linie von der Zweifachen bis zur Dreifachen Kombination als Klippe des Parcours an. „Wie man aus der Zweifachen herauskommt, entscheidet schon darüber, wie man den Oxer danach erwischt und das hat dann auch schon einen Effekt darauf, wie man in die Dreifache reinkommt. Also das ist technisch eine Linie, die man sehr korrekt reiten muss.“

30 Starter sind qualifiziert, Daniel Deußer geht um 19.48 Uhr/12.48 Uhr in Deutschland mit Killer Queen an den Start. Hier geht’s zum Livestream des ZDF.nike air jordan 1 factory outlet | Cheap Air Jordans 1 low For Sale

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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