Deutscher Nachwuchs sahnt beim Jugendspringturnier in Chevenez ab

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Fei Jumping European Championship Young Riders, Juniors and Children 2023 – Gorla Minore, Italy

Jolie Marie Kühner mit Dialo bei den Europameisterschaften der Children 2023, wo sie Gold mit der Mannschaft und Bronze in der Einzelwertung gewannen. (© FEI/Marta Fusetti)

Das nächste Wochenende steht schon in den Startlöchern, aber ein Turnier vom letzten muss unbedingt noch erwähnt werden: Chevenez in der Schweiz. Hier fand ein internationales Jugendturnier für den Nachwuchs im Springsattel ab und das lief super aus deutscher Sicht.

Von vier Großen Preisen der verschiedenen Altersklassen gingen drei an deutsche Paare. Erfolgreichste Reiterin des Wochenendes war Jolie Marie Kühner. Im Sattel der Quaterback-Tochter (!) Queen Lathifa K gewann sie den Großen Preis der Junioren, war Zweite bei den Ponys mit Del Piero II und Vierte bei den Children mit Dialo.

Einerseits war der Erfolg der erst 14-jährigen Kühner und Queen Lathifa eine Überraschung. Es war ihr erstes Turnier im Juniorenlager, also auf 1,40 Meter-Niveau. Andererseits konnten sie in den Tagen zuvor bereits einen Sieg in einem 1,30- und einen dritten Platz in einem anderen 1,40 Meter Springen verbuchen. Und die Statistik spricht für sie.

Anfang 2022 hatte Kühner die Stute bei den ersten nationalen Turnieren und dann rasch auch international vorgestellt. Die Bilanz ist beeindruckend. Allein international, wo sie bis Mitte des Jahres noch bei den Children ritt, in 26 Parcours 23 mal fehlerfrei.

Aber dass das Paar dann auf Anhieb den zweifachen EM-Reiter und Fünften der Einzelwertung dieses Jahres, Fabio Thielen (16) mit Stakaya, abhängen würde, damit war wohl eher nicht zu rechnen. Aber so war es. Elf Paare waren im Stechen, acht ein zweites Mal fehlerfrei und Jolie Marie Kühner und Queen Lathifa waren mit ihren 37m37 Sekunden schneller als alle anderen, egal ob mit oder ohne Abwurf.

Thielen belegte mit Stakaya Rang zwei nach einer 38 Sekunden-Runde. Dritte wurde die Schweizerin Margit Blanchard auf Clabautermann P v. Cador in 39,15 Sekunden. Und auch Rang vier ging nach Deutschland, an Ava Ferch und Quintessa Lox v. Quinton, die in 39,20 Sekunden ins Ziel kamen. Die acht weiteren Platzierten kamen allesamt aus der Schweiz.

Ponys

Zugegeben, die Chancen, dass es ein Deutscher Sieg im Großen Preis der Ponyspringreiter werden würde, standen gut. Von 20 Paaren kamen zwölf aus Deutschland. Am Ende war es das EM-Paar Leonie Assmann auf Hankifax H, das allen anderen davonflog.

Das Stechen hatten sieben Paare erreicht. Fünf davon ritten ein zweites Mal null. Aber keines konnte die 35,09 Sekunden von Assmann und ihrer zehnjährigen Stute toppen. Mit 35,88 Sekunden waren Jolie Marie Kühner und Del Piero II von den fehlerfreien Paaren am dichtesten dran, Rang zwei. Dritte wurde die erst zwölfjährigen Schweizerin Victoria Bek auf Bolero de Tirepeine (36,25), der übrigens wie Del Piero II ein Sohn des Dexter Leam Pondi ist.

Weitere Deutsche unter den Schleifenträgern: Rafael Reichart-Eisenhardt/Navayo auf Rang vier, Laura Hertz-Eichenrode/Linda auf Platz sechs, direkt dahinter Lena-Marie Kraus/Voodstock de L’Astree, Leonie Assmann mit ihrem zweiten Pony Kornet’s Vico R als Neunte sowie im Anschluss Rafael Reichart-Eisenmann/Casino und Jolie Marie Kühner/Force One De Blonde. Die letzten drei dann nicht mehr im Stechen, sondern dank schneller Vier-Fehler-Runden im Umlauf.

Children

Die Familie Hertz-Eichenrode hat ebenfalls ein erfolgreiches Wochenende hinter sich. Nach der Platzierung von Laura Hertz-Eichenrode bei den Ponys, setzte sich ihre jüngere Schwester Emma bei den Children an die Spitze. Im Sattel der Viscount-Tochter Vienna lieferte sie die einzige fehlerfreie Runde des fünfköpfigen Stechens und siegte so unangefochten. Zweite wurde die Österreicherin Lena Beck im Sattel von Jendy S mit vier Fehlern in 35,88 Sekunden. Dahinter reihten sich Lena-Marie Kraus und Messenger ebenfalls mit einem Abwurf, aber 39,29 Sekunden ein.

Jolie Marie Kühner und ihr EM-Bronzemedaillengewinner Dialo fanden im Stechen wohl nicht in den Rhythmus. Mit acht Fehlern in 55,39 Sekunden wurden sie Vierte. Ebenfalls platziert: Paulina Doll und Herald van’t Ruytershof nach einer Vier-Fehler-Runde im ersten Umlauf, Rang neun.

U25-Tour

Schließlich war da noch das Highlight des Wochenendes, der Große Preis der Generation U25 über 1,45 Meter. Hier gab es ein Schweizer Triple dank Gaetan Joliat mit Nikos Laubry an der Spitze, dem Aachener Nationenpreis-Sieger Edouard Schmitz mit Be Hippy TT dahinter und Léon Pieyre auf Verona V Z auf Rang drei.

Die Prüfung war als Springen mit zwei Umläufen ausgeschrieben, beide zählten. So kam es, dass Championatsreiter Schmitz „nur“ Zweiter war, obwohl er schneller war als das Siegerpaar. Mit seiner achtjährigen Hannoveraner Stute v. Balou du Rouet hatte er im ersten Umlauf einen Zeitfehler.

Null und vier lautete die Bilanz von Junior Fabio Thielen mit dem Clarimo-Sohn Clarino de Luxe. 36,31 Sekunden für die flotte zweite Runde bedeuteten Rang vier für ihn.

Alle Ergebnisse aus Chevenez finden Sie hier.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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