Deutschland gewinnt Nationenpreis-Finale der ersten League of Nations

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CSIO Bcn 2024_Final Copa de las Naciones Longines League of Nations™️_German Team_1st_00001 @Nacho Olano_RCPB

Team Deutschland siegt in der League of Nations, dem Nationenpreis-Finale 2024 in Barcelona (© Nacho Olano_RCPB)

Deutschland hat das Nationenpreis-Finale um die erste League of Nations gewonnen. Das Quartett mit zwei Olympiastartern kassierte 490.000 Euro von Hauptsponsor Longines. Und Richard Vogel flog das Geld einmal mehr entgegen.

Zwei Runden galt es im Nationenpreis-Finale von Barcelona um die erstmals ausgerittene League of Nations zu bewältigen. Keiner Mannschaft gelang das so gut wie Team Deutschland. Als Top Scorer erwies sich Richard Vogel mit United Touch S. Der Westfale lieferte das, was Bundestrainer Otto Becker so sehr liebt: einen „Doppelnuller“.

Vogels braunes Flugzeug, das auf eine hocherfolgreiche Saison zurückblickt und lediglich bei den Olympischen Spielen tendenziell unterm Radar geflogen war, berührte in keiner der zwei Runden eine Stange. Im zweiten Umlauf gab es nur sechs Nullfehlerritte. Vier Paare hielten sich in beiden Umläufen schadlos.

Nationenpreis-Finale um League of Nations: Deutschland überholt von hinten

Nach dem ersten Umlauf rangierte die deutsche Equipe noch nicht ganz vorn. Aber mit sauberer Weste, lediglich die Zeit sprach gegen Team D. André Thieme und Chakaria hatten zum Auftakt eine fehlerfreie Runde geliefert. Dem Beispiel hatten sich Olympiasieger Christian Kukuk mit Checker angeschlossen. Auch „Ritchie“ und United Touch S blieben ohne Abwurf. Jana Wargers und Dorette lieferten als viertes Paar mit einem Abwurf das Streichergebnis. Schneller als die deutsche Mannschaft waren die starken Niederländer. 1,47 Sekunden lag das Quartett vor den Deutschen beim Nationenpreis-Finale um die League of Nations. Maikel van der Vleuten und sein zweifacher Olympia-Bronzemedaillengewinner Beauville Z (0/71,3), Kim Emmen und Imagine (0/73,89) und Lars Kersten mit Funky Fred Marienshof (0/70,78) ließen einen Spring- und einen Zeitfehler von Harrie Smolders und Uricas van de Kattenvenne verschmerzen.

Den schnellsten Nuller aber lieferte die Weltmeisterschafts-Kombi von 2022, Hendrik von Eckermann und sein König, King Edward. Doch neben dem „prominentesten Absteiger im Olympiafinale” schaffte nur Makin Baryard-Johnsson mit Indiana einen weiteren Nuller für Schweden. Rolf Göran Bengtsson und der Holsteiner Hengst Zucchero und Peder Fredricsson mit Catch me not kamen beide mit einem Abwurf ins Ziel.

Umlauf zwei, Runde der Entscheidung

Im zweiten Umlauf, in dem die neun Teams um die 490.000 Euro Preisgeld für die siegende Mannschaft konkurrierten, waren die Anforderungen noch einmal erhöht. André Thiemes EM-Siegerin von 2021 kam mit einem Abwurf ins Ziel. Maikel van der Vleuten lieferte einen Doppelnuller für die Equipe aus den Niederlanden. Der Druck stieg für die Deutschen. Erst recht als Olympiasieger Checker unter Christian Kukuk gleich zweimal das Parcourspersonal zum Einsatz gebracht hatte.

Die Niederländerin Kim Emmen und Imagine erzielten drei Abwürfe, die beiden Schweden-Nuller Hendrik von Eckermann und Malin Baryard-Johnsson kamen in Summe ebenfalls auf zwölf Strafpunkte im zweiten Umlauf. Damit hatten die Top-Teams also jeweils zwölf Strafpunkte nach zwei Reitern in der entscheidenden Runde des Nationenpreis-Finale um die League of Nations auf dem Konto.

Richard Vogels Nullfehlerrunde setze die anderen Teams unter Druck.

Der dritte Niederländer, Harrie Smolders, kam mit Uricas van de Kattenvenne mit einem Abwurf aus der zweiten Runde. Ebenso erging es dem Schweden Peder Fredricsson. Damit stand der deutsche Sieg fest. Die vierten Kombinationen mussten nicht mehr in den Parcours, so sieht es das Reglement vor.

Hinter Deutschland wurden die Niederländer Zweite und konnten sich immerhin noch über 302.000 Euro freuen. 220.000 Euro nahm Team Schweden aus Barcelona mit nach Hause.

Großverdiener Richard Vogel

Das „biggest purse”, sprich den dicksten Geldbeutel nahm aber Ritchie Vogel mit nach Hause. Sponsor Longines hatte für die beste Einzelleistung weitere 200.000 Euro ausgelobt. Die Summe wurde zwischen den Reitern mit zwei fehlerfreien Runden aufgeteilt. Richard Vogel und United Touch S schließen damit das Nationenpreis-Finale in Barcelona mit stattlichen 172.500 Euro ab. Maikel van der Vleuten verlässt die katalanische Hauptstadt mit 125.500 Euro. Daniel Coyle und Legacy (IRL) sowie der Spanier Armando Trapote und Tornado waren die weiteren Doppelnuller, deren Leistungen mit jeweils 50.000 Euro Bonus belohnt wurden.

Die Ergebnisse aus Barcelona finden Sie hier.

Den Großen Preis am Freitag hatte der Ire Michael Pender mit mit Calais gewonnen. Zweiter wurde hier die Holstein-Schweden-Kombi Rolf Göran Bengtsson mit Zucchero vor dem Spanier Armando Trapote und Tornado.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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