Bei den Deutschen Meisterschaft im Balve hat Mylen Kruse den Titel Deutsche Meisterin im Springen gewonnen. Sie setzte sich vor Angelique Rüsen und Mynou Diederichsmeier.
Um deutsche Meisterin im Springen zu werden, musste Mylen Kruse sich in drei Runden beweisen. Dem Auftaktspringen am Donnerstag war sie noch Achte mit einem Zeitstrafpunkt. Aber am Ende wird ein Strich unter die Rechnung gemacht. Und da standen nach den beiden Runden am heutigen Samstag total zwei Punkte. In der zweiten Runde des Entscheidungsspringens hatte sie sich auf dem ihrem 13-jährigen Westfalen Cha Mu v. Cornado noch einen weiteren Zeitfehler gutschreiben lassen müssen. Aber eben keinen Abwurf in allen drei Prüfungen.
Die 23-Jährige, die ihre Lehre bei Janne Friederike Meyer-Zimmermann und deren Mann Christoph absolviert hat und seit einem halben Jahr bei Patrick Döller angestellt ist, kennt ihr Meisterschaftspferd noch gar nicht zu lange. Erst seit einem Vierteljahr hat sie Cha Mu in Beritt. „Wir sind in den letzten drei bis vier Wochen so richtig gut zusammengewachsen. Cha Mu ist ein echter Kämpfer im Parcours – und ich habe gelernt, wie ich es ihm in Parcours recht machen kann“. Der Kämpfer im Kurs hat aber auch eine andere, eine softe Seite: „Cha Mu ist sehr verschmust und ein unheimlich freundliches Pferd. Manchmal ist er vor der Prüfung aufgeregt, aber das legt sich dann schnell“, verrät die deutsche Meisterin im Springen. Geboren und aufgewachsen ist sie in Zeven. Und nach wie vor reitet sie auch für den dortigen Reitverein, in dem ihr Vater engagiert ist. Bei einem Vereinswechsel wären wohl familiäre Spannungen nicht auszuschließen, lässt Mylen Kruse durchblicken.
Silber nach Bronze und Gold
Silber ging an Angelique Rüsen, die vor fünf Jahren schon einmal deutsche Meisterin im Springen hat werden können. 2022 hatte sie Bronze gewonnen. Nun ist also der Medaillensatz komplett. Vier Strafpunkten aus der ersten Wertungsprüfung am Donnerstag hatte die bei Christian Ahlmann angestellte Bereiterin mit in den Finaltag gebracht. Dabei blieb es. Ihr Partner: Crowny NW, den sie schon vier Jahre kennt. „Ich habe Crowny als vierjähriges Pferd zur Verfügung gestellt bekommen und ihn selbst ausgebildet. Das ist was ganz Besonderes für mich. Er ist Vizeweltmeister der Sechsjährigen, und war letztes Jahr auch Finalist der Siebenjährigen. Ich bin stolz und dankbar, so ein Pferd reiten zu dürfen“, sagt sie über den Westfalen v. Crown Z
Gerade von Rüsens Runden war Co-Bundestrainer Marcus Döring besonders angetan: „Wir haben hier in Balve unglaublich anspruchsvollen spannenden Sport gesehen unter super Bedingungen. Besser hätte es nicht laufen können. Mylen Kruse hat verdient gewonnen. Und Hut ab an Angelique Rüsen, was sie hier mit ihrem erst achtjährigen Pferd abgliefert hat“, so sein Fazit.
Noch eine weitere Ex-Meisterin
Podiumserfahren ist auch die Bronzemedaillengewinnerin der Deutschen Meisterschaft der Springreiterinnen: Mynou Diederichsmeier, 2019 in Balve Deutsche Meisterin im Springen. Mit der zwölfjährigen Hannoveraner Stute Quick and Fly v. Quaid I kam sie insgesamt auch auf nur vier Fehlerpunkte. Die hatte sie sich bei der ersten Wertungsprüfung am Donnerstag eingehandelt.
Auch die katzenähnlich springende Quick and Fly hat eine besondere Geschichte. Sie ist ein Fundstück. „Quick and Fly habe ich auf einem kleinem Turnier entdeckt, ausgebildet hat sie dann erstmals meine Schwester Mylene. Ich reite sie jetzt seit zwei Jahren und seit 2023 auch die großen Springen. Bin super glücklich mit ihr!“
Das Endergebnis der Deutschen Meisterschaften im Springen der Damen 2023 finden Sie hier.
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