Doha: Marcus Ehning und Stargold knacken den Jackpot nach Bilderbuch-Stechen!

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Ehning Marcus from GER riding Stargold

Marcus Ehning und Stargold siegten vor ziemlich genau einem Jahr schon einmal in Doha. (© Stefano Grasso/Al Shaqab)

Auch wenn es da noch den einen oder anderen Fehler gab, spätestens bei den Europameisterschaften in Riesenbeck dürfte jedem klar geworden sein, dass mit Stargold ein besonderes Pferd im Stall Ehning heranreift. Heute in Doha hat der elfjährige Oldenburger sein ganzes Potenzial gezeigt. Und sein Reiter? Der hat heute einmal mehr demonstriert, warum alle Nachwuchsreiter ihn als ihr Vorbild nennen.

Einige der besten Springreiter der Welt waren dieses Wochenende in Doha am Start. Kein Wunder, der Große Preis war mit 410.000 Euro dotiert. Zwei Umläufe und ein Stechen waren die Herausforderung. Eine reelle Chance auf den Sieg hatten am Ende sechs Paare, die das Stechen nach zwei fehlerfreien Runden erreicht hatten. Gegen die Uhr wurde es dann richtig spannend.

Den Anfang machten Jur Vrieling und der zehnjährige Holsteiner Lasino-Sohn Long John Silver. Der Schimmel hat einen riesigen Galoppsprung, ist aber nicht der schnellste. Vrieling versuchte alles, aber am Einsprung der zweifachen Kombination fiel eine Stange. Aber keine Frage, da hat Jur Vrieling wieder ein großartiges Pferd.

Als nächstes noch einmal die Niederlande mit Harrie Smolders und Bingo du Parc, seinem elfjährigen Mylord Carthago-Sohn, der schon im vergangenen Jahr aufsehenerregende Runden gedreht hat. Die beiden waren fehlerfrei, obwohl nicht alles im Stechen nach Plan lief und Smolders den Fuchs vor dem letzten Oxer noch einmal aus dem Tempo nehmen musste.

Maikel van der Vleuten war mit seiner Bronzemedaillengewinnerin von Tokio, Beauville Z, deutlich schneller unterwegs. Zwei Sekunden nahm van der Vleuten seinem Landsmann ab und sah dabei verdammt schnell aus. Aber würde das reichen?

Als nächstes waren Marcus Ehning und Stargold und Marcus Ehning an der Reihe. Der Stakkato Gold-Sohn hat nicht den größten Galoppsprung. Aber heute war das klar von Vorteil, denn das ermöglichte es ihm, auch in den engsten Wendungen den Schwung mitnehmen und die Hindernisse im Fluss nehmen zu können. Und wie immer: perfektes Reiten von Marcus Ehning! In jeder Phase 100 Prozent in Einklang mit der Bewegung seines Pferdes und jedes Hindernis auf den Punkt getroffen. Eine Augenweide! Gerade mal 33,98 Sekunden brauchten die beiden Ehning sah auf die Uhr und riss die Faust in die Luft. Eigentlich noch ein bisschen früh, denn da kamen noch zwei starke Paare aus Schweden. Aber Ehning wusste: Das ist schwer zu toppen!

Den Anfang machten Evelina Tovek und der zwölfjährige Winningmood-Sohn Winnetou de la Hamente Z. Für die junge Schülerin von Henrik von Eckermann wurde es die Nullrunde in der zweitschnellsten Zeit von 36,51 Sekunden.

Aber dann kam noch Toveks Trainer selbst, Henrik von Eckermann. Und er hatte keinen Geringeren als seine Olympiasensation King Edward unter dem Sattel und den Vorteil des letzten Starters auf seiner Seite. King Edward tat sein Allerbestes, wie immer. Und von Eckermann hatte einen Plan: einen Galoppsprung weniger auf die zweifache Kombination zu reiten. Er musste alles versuchen, um Ehning zu schlagen. Schon an den ersten Sprüngen war er langsamer gewesen. Doch es sollte nicht sein für den Weltranglisten-Dritten. Am Einsprung der zweifachen Kombination fiel eine Stange und die Zeit (36,20 Sekunden) hätte auch nicht gereicht.

So endete die Prüfung in dieser Reihenfolge: Sieg (und 135.300 Euro) für Marcus Ehning und Stargold, Platz zwei für Evelina Tovek (Riesenerfolg für die 29-jährige Nummer 200 der Weltrangliste), Rang drei für die Dritten von Tokio, Maikel van der Vleuten und Beauville Z, gefolgt von Harrie Smolders mit Bingo du Parc, Henrik von Eckermann und King Edward sowie Jur Vrieling auf Long John Silver, den Vrieling seit Mitte 2021 vorstellt.

Ein überglücklicher Marcus Ehning fiel auf dem Abreiteplatz von einer Umarmung in die nächste. Da gab es keinen, der ihm diesen Sieg nach diesem furiosen Stechen nicht gegönnt hätte. Ehning selbst sagte: „Ich kann es immer noch nicht glauben. Die Art, wie er alle drei Umläufe gesprungen ist, war einfach unglaublich. Und im Stechen, ja, er ist geflogen.“

Nein, es ist nicht der erste Große Preis, den Marcus Ehning und Stargold für sich entscheiden können. Beispielsweise gewannen sie im vergangenen Jahr das Highlight der Drei-Sterne-Tour in Knokke. Aber dies war das erste Mal, dass sie in einem Fünf-Sterne-Grand Prix ganz vorne standen. Für Stargold mag das heute der endgültige Durchbruch gewesen sein.

Weitere Ergebnisse

Ebenfalls unter den Platzierten waren Christian Ahlmann und Dominator Z. Der zwölfjährige Hengst war fehlerfrei über Runde eins gekommen, hatte aber im zweiten einen Abwurf, Rang 13.

Ebenfalls im Geld waren Gerrit Nieberg auf dem Westfalen Ben (v. Sylvain) und Hans-Dieter Dreher im Sattel des Holsteiner Zirocco Blue-Sohnes Elysium. Sie hatten jeweils acht Fehler im zweiten Umlauf und wurden damit 15. und 17.

Bei Philipp Schulze Topphoff und Concordess war schon im ersten Parcours eine Stange gefallen, damit war er „einen raus“. Acht Strafpunkte waren es hier für Ludger Beerbaum und die Monte Bellini-Tochter Mila gewesen, 16 für Jens Baackmann und Caprice.

Zwei Paare hatten aufgegeben, die beiden Olympiasieger Malin Baryard-Johnsson und Indiana sowie Christian Kukuk mit Mumbai.

Ein Trost mag es für Kukuk gewesen sein, dass er in dem vorangegangenen 1,50 Meter-Rahmenspringen mit Nice van’t Zorgvliet Zehnter geworden war. Sieger war hier Frankreichs Simon Delestre auf Dexter Fontenis Z, gefolgt von Peder Fredricson auf Hansson WL (im Großen Preis hatte der Weltranglistenerste mit Christian K einen Abwurf im ersten Umlauf) und Philipp Schulze Topphoff auf Clemens de la Lande sowie Hans-Dieter Dreher mit Vestmalle des Cotis für Deutschland.

Alle Ergebnisse finden Sie hier.nike air jordan 1 mid outlet | do nike outlets sell jordan 1

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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  1. Helmold Baron von Plessen

    So schoen und dabei aussergewoehnlich erfolgreich, kann Springreiten sein. Ich kann gut verstehen, dass die Dame aus Belgien, bei allen Verdiensten der vorherigen Reiter, die in ihren Saetteln platz nehmen durften, Marcus Ehning in Zukunft darin sehen will.


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