„Das ist eine gute Ausgangsposition“, sagte Ludger Beerbaum, „nicht mehr und nicht weniger.“ Das deutsche Springreiterteam liegt bei der Europameisterschaft in Aachen nach der ersten von drei Wertungsrunden mit 4,40 Minuspunkten in Führung vor Frankreich (5,70) und Großbritannien (6,99). Bei diesem Zeitspringen wird jeder Abwurf mit vier Fehlerpunkten der gebrauchten Zeit hinzugerechnet. Anschließend, vor den beiden Nationenpreisrunden, wurden die Ergebnisse umgerechnet: Der Beste erhält null Fehler, die Differenz der Ergebnisse der folgenden Reiter wird halbiert.
Alle vier deutschen Reiter legten eine gute Runde vor, drei blieben ohne Abwurf. Meredith Michaels-Beerbaum mit Fibonacci (2,09, Platz elf) hatte als erste Starterin nicht nur der deutschen Mannschaft, sondern des gesamten Riesenfeldes von 94 Startern die Aufgabe, als „Pfadfinder“ eine sichere Runde zu reiten. Das gelang vorzüglich, der zehnjährige in Schweden gezogene Schimmel v. For Feeling-Corland flog souverän über alle Hindernisse.
Wie erwartet, wurde ihre Zeit von 71,08 von zehn Reitern unterboten. „Das war uns klar“, sagte Bundestrainer Otto Becker, „Fibonacci ist kein Speedpferd, Meredith hätte auch nicht anders geritten, wenn sie erst in der Mitte des Feldes gestartet wäre.“ Mit seinen gewaltigen Sätzen benötigt er über jedem Hindernis einen Sekundenbruchteil länger, bis er wieder auf den Boden zurückkehrt, als sparsamer springende Pferde. Erst seit gut einem Jahr hat Meredith Michaels-Beerbaum Fibonacci unter dem Sattel. „Er mag Aachen“, sagte sie. „Es war gut heute, aber es kommen noch einige schwere Runden,“ wiegelte sie ab.
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