Fall Ahlmann: Entscheidung vertagt

Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) will erst in einigen Tagen seine Entscheidung im Fall Christian Ahlmann bekannt geben. Dabei geht es darum, ob der CAS die von der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) gegen Ahlmann verhängte Sperre wegen verbotener Medikation bei seinem Pferd Cöster in Hongkong 2008 für ausreichend hält oder ob er dem Antrag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) folgt, und nicht auf verbotene Medikation, sondern Doping erkennt und die Strafe entsprechend verschärft. Der Deutsche Reiterverband fordert eine Sperre von sechs Monaten, mit der Begründung, die verbotene Substanz Capsaicin sei möglicherweise nicht zur Muskelentspannung auf dem Rücken, sondern zur Sensibilisierung auf den Vorderbeinen des Pferdes angewendet worden. Am 22. Oktober war der 34-Jährige von der FEI für vier Monate gesperrt worden, die Sperre ist inzwischen abgelaufen und Ahlmann kann wieder starten.

Sieben Stunden lang stritten sich das Gericht und Ahlmanns Anwälte sowie einige per Telefon zugeschaltete Experten über die Wirkungsweise von Capsaicin. Insgesamt waren bei den Olympischen Spielen in Hongkong fünf Reiter mit dieser oder einer ähnlichen Substanz aufgefallen, vier wurden sofort vom olympischen Turnier suspendiert, das Pferd des Brasilianers Rodrigo Pessoa wurde erst im Einzelfinale positiv getestet. Alle Reiter erhielten Sperren zwischen drei und vier Monaten. Mit einer verlängerten Sperre würde Ahlmann deutlich härter bestraft als seine Kollegen. Für den unter Druck geratenen deutschen Verband, der Ahlmann für zwei Jahre von allen Nationenpreiseinsätzen ausgeschlossen hat, geht es auch wohl darum, seinen Willen zur konsequenten Dopingbekämpfung zu demonstrieren. Das Fernsehen hatte mit Ausstieg gedroht, sollte die FN nicht energische Maßnahmen ergreifen.

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