FEI Vorstand bestätigt neue „League of Nations“ im Springsport und mehr

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(© www.toffi-images.de)

Der FEI Vorstand hatte sich diese Woche getroffen, um verschiedene Themen zu diskutieren. Unter anderem ging es um die Zukunft der Nationenpreise im Springsport, die nun demnächst League of Nations heißen.

Der Vorstand des Weltreiterverbandes FEI hat bestätigt, was das Springkomitee vor wenigen Tagen vorgeschlagen hat. Aus den Nationenpreisen der Springreiter wird die League of Nations, und auch das Reglement wird geändert. Zwar wird es nach wie vor zwei Umläufe geben, die beide für das Endergebnis zählen, aber in Runde zwei gehen nur noch drei Reiter pro Nation an den Start. Das Streichergebnis fällt dann weg. Unter anderem Deutschlands Bundestrainer Otto Becker sieht diese Entwicklung kritisch, wie er am Rande des CSIO St. Gallen in einem Interview erklärte.

Ab 2024 gilt das neue Reglement für die „Longines League of Nations“, abgekürzt LLN. Wie geplant wird es fünf Stationen plus das Finale geben. Dieses soll vorzugsweise Ende September oder Anfang Oktober stattfinden. „Aber das könne sich ändern, abhängig von der Region, wo es stattfindet.“ Was im Umkehrschluss wohl bedeutet, dass es nicht wie bisher immer in Barcelona sein muss. Veranstalter, die Interesse an der Austragung der Etappen haben, können ihre Bewerbungen bei der FEI einreichen.

Regeln für League of Nations

An den Qualifikationen 2024 dürfen die zehn besten Teams der League of Nations Rangliste teilnehmen. Diese Rangliste basiert wiederum auf der monatlichen Weltrangliste. Um hieraus ein Ranking erstellen zu können, werden die Weltranglistenpunkte der sechs besten Reiter einer jeden Nation addiert. Es muss mindestens ein U25-Reiter dabei sein.

Ab 2025 sieht es etwas anders aus. Da ist der Sieger des Finales automatisch qualifiziert, unabhängig davon wie die Reiter der jeweiligen Nationen ansonsten auf der Weltrangliste dastehen. Die weiteren Plätze gehen dann an die neun bestplatzierten Nationen. Für einen besonderen Fall trifft das nicht zu: Bei jedem Nationenpreis der LLN darf das gastgebende Land ein Team an den Start bringen – unabhängig davon, ob das Land für die LLN qualifiziert war oder nicht. Kann die gastgebende, aber nicht offiziell an der LLN teilnehmende Nation den Nationenpreis im Heimatland, den Nationenpreis gewinnen, bringt es ihr außer Ruhm und Preisgeld eigentlich nichts. Punkten kann die gastgebende Nation damit nicht, auch im Finale nicht. Ist der Sieger im Finale also eigentlich nicht Teil der LLN, dann wird er sich mit diesem Sieg auch nicht für die folgende LLN-Saison qualifiziert haben. Außerdem kann die „Home Nation“ sich mit einem Sieg in diesem Fall auch nicht für Olympia qualifizieren.

Das Preisgeld dürfte sich aber lohnen. Wurden am vergangenen Wochenende in St. Gallen beispielsweise noch 200.000 Euro ausgeschüttet, müssen es in der Longines League of Nations dann schon 700.000 Euro sein. Aber es gibt dann auch weniger Qualifikationen als bisher.

Weiteres

Der FEI-Vorstand hat in einer Abstimmung bestätigt, dass russische und belarussische Athleten, Pferde und Offiziellen bis auf Weiteres von FEI-Veranstaltungen ausgeschlossen sind. Wie genau ein Status der Neutralität aussehen könne, wisse die FEI derzeit noch nicht.

Für das Jahr 2024 wurde über den Austragungsort der FEI-Generalversammlung abgestimmt. Sie wird im Oman stattfinden.

Aufgefallen ist dem Weltreiterverband, dass der Anteil an Athletinnen im Spitzensport, zum Beispiel im Springreiten, weiterhin rückläufig ist. Deshalb soll nun zunächst eine Umfrage durchgeführt werden, die Statistiken über die Verteilung der Geschlechter im Spitzensport ermitteln soll. Auf diese Weise möchte die FEI herausfinden, welche Faktoren zu dieser Entwicklung geführt haben, um danach Gegenmaßnahmen auf den Weg zu bringen.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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